1992

 

Der Delegiertentag der Schützen des Bezirkes Rhein-Ahr am 04.01.1992 im Schützenhof der Gilde Sinzig in Sinzig war die Auftaktveranstaltung im Jubiläumsjahr 1992. Die Tagung wurde ausgerichtet von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Sinzig. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Jahresberichte des Bundesmeisters, des Bezirksschießmeisters ( sportlich ) und des Bezirksjungschützenmeisters sowie das geplante Jubiläumsfest (60 Jahre Bezirksverband Rhein-Ahr). Bundesmeister Horst Lüdtke eröffnete die Versammlung und begrüßte die zahlreich erschienenen Schützenschwestern und Schützenbrüder, besonders Bezirkskönig Jose` Ripoll aus Brohl und die silbertragenden Majestäten.

Nach der Totenehrung erstattete Bezirksgeschäftsführer Kurt Berlin ein detailliertes Protokoll der Delegiertentagung 1991 bei der St. Sebastianus Schützengesellschaft Kripp. Bezirksschatzmeister Günter Müller überzeugte die Versammlung von der gesunden Kassenlage. Dazu Wolfgang Löffler in seinem Prüfbericht: "Dem Bezirk möchte ich zu seinem Schatzmeister und seiner Arbeit gratulieren". Die  Entlastung war eine einstimmige Angelegenheit. Kassenprüfer für 1992 sind Peter Glaes aus Rheineck und Hermann-Josef Schmitz aus Königsfeld. Nun stand eine Ehrung an. Der Bundesmeister dankte dem Schützenbruder Hermann Comes, Pressereferent der Diözese Trier für seine 30-jährige verantwortungsbewusste Öffentlichkeitsarbeit in der Verbandszeitschrift "Der Schützenbruder". Aus Gesundheits- und Altersgründen habe er dieses Amt mit Ablauf des Jahres 1991 niedergelegt. In seiner Laudatio würdigte Horst Lüdtke die Bedeutung dieser Arbeit und überreichte unter dem Beifall der Versammlung zum Dank und zur Erinnerung den Ehrenteller des Bezirksverbandes Rhein-Ahr.

Hiernach ging Lüdtke bei seinem umfassenden Jahresrückblick unter anderem auf die zentrale Bedeutung der Schützenfeste ein, bei denen sich die Schützen in der Öffentlichkeit präsentieren. Er appellierte an die Delegierten, doch in großen Gruppen die auswärtigen Schützenfeste zu besuchen. Lüdtke: "Mit dem öffentlichen Auftreten stellen wir Schützen uns dar. Der Eindruck, den wir vermitteln, kommt auf uns zurück". Eingehend befasste er sich mit dem Ablauf eines Schützenfestes und wusste hier manche Anregung zu geben. Rückblickend stellte er fest, dass die Schützenfeste 1991 im Bezirk Rhein-Ahr sowohl im schießsportlichen Bereich als auch in der Betreuung der Schützen und Gäste in jeder Weise zufriedenstellend gewesen seien. Immerhin hatte er 15 von 18 Schützenfesten besucht und so einen Gesamtüberblick gewonnen. Es sei eine der vornehmsten Pflichten der Schützen von heute, die historischen und geschichtlichen Traditionen zu pflegen, zu erhalten und weiterzugeben. Eine umfangreiche und nicht immer leichte Aufgabe, denn sie verlangt oft gut überlegten ideellen Einsatz und persönliches Engagement.
Abschließend befasste sich der Bundesmeister mit den Veranstaltungen auf Bezirksebene. 1991 war hierbei der Beginn mit dem Delegiertentag in Kripp gegeben, es folgte der Einkehrtag in Königsfeld, der Bezirksjungschützentag in Westum, das Bezirkspokalschießen in Brohl und letztlich das Bezirkskönigs- und -prinzenvogelschießen in Königsfeld. Sie alle seien gelungen und erfolgreich gewesen.

Zum zuletzt genannten Fest fügte er hinzu, dass diese Veranstaltung wiederum ein Hochfest des Bezirkes gewesen sei. Die Organisation und der Ablauf seien hervorragend gelaufen. Allen, die um die Gestaltung des Tages verantwortlich zeichneten, besonders der ausrichtenden Gesellschaft von St. Hubertus Königsfeld, dankte der Bundesmeister noch einmal im Namen des Bezirksvorstandes.

Nun stand der Bericht der beiden Bezirksschießmeister im sportlichen Schießen auf der Tagesordnung. Der Bericht wurde von Lothar Schnitzler vorgetragen. Er stellte am Anfang seines Berichtes klar, dass die Sportschützen auf ihre Erfolge in 1991 mehr als stolz sein könnten. An der Rückrunde der Rundenwettkämpfe 1990/91 nahmen 49 Mannschaften mit etwa 320 Einzelschützen teil.  Erfreulich aus Sicht des Bezirks war die Meldung von zwölf Schülermannschaften. Schnitzler: "Eine Rekordbeteiligung war auch bei den Bezirksmeisterschaften 1991 zu verzeichnen". Gegenüber 1990 steigerten sich die Meldungen um rund 20% auf 402 Einzelstarts. Besonders groß war der Andrang in der Schülerklasse mit 19 Mannschaften und 80 Starts. Die organisatorische Bewältigung dieser Großveranstaltungen, so Schnitzler wäre durch ihn und seinem Stellvertreter, Sigi Belz, allein nicht möglich. Daher dankte er allen Gruppen- und Schießleitern für ihren tatkräftigen Einsatz.
Bei den Diözesan- und Bundesmeisterschaften wurde der Bezirksverband Rhein-Ahr von den Sportschützen vertreten. Gleichzeitig mit der Einführung von neuen Schießscheiben wurde im historischen Bereich auf eine straffere Auswertung hingewirkt, sodass man heute nicht mehr von einer historischen und sportlichen Wertung sprechen könne. Lothar Schnitzler " Die historischen Schützen können den Sportschützen in fast allen Klassen und Disziplinen Paroli bieten".
Die steigenden Zahlen der Anmeldungen zum Sportschießen im Bezirksverband Rhein-Ahr zeigten, so Schnitzler, dass seine Appelle der Vorjahre überzeugt hätten. Durch das Angebot im Sportschießen - hier vor allem für die Schützenjugend - hätten die Verantwortlichen der Schützenbruderschaften langfristig und das historische Brauchtum gesichert. Er lud jetzt schon zu den Bezirksmeisterschaften 1992 ein, die am Samstag/Sonntag, 08./09. Februar, beim SSV Bölingen in Lantershofen durchgeführt werden. Hier seien neben den Schüler- und Jungschützen der Alters- und Seniorenklasse willkommen. Außerdem komme auch das gesellige Leben bei den Sportschützen nie zu kurz.
Theo Hempel, Bezirksschießmeister für das historische Schießen, konnte im Rückblick auf das Schützenjahr 1991 auch mit einer stolzen Bilanz aufwarten.
Nach ihm berichtete der Bezirksjungschützenmeister Willa Klein aus Remagen von einem erfolgreichen Jahr der Schützenjugend. Schon der Bezirksjungschützentag bei St. Hubertus Westum ausgerichtet, war mit über 150 Teilnehmern ein vielverheißender Auftakt für das Schützenjahr des Nachwuchses. Sein Dank galt der Schützengesellschaft Westum. Die spontan ihren Platz für die Großveranstaltung der Schützenjugend zur Verfügung gestellt hatte, wie auch den beiden Bezirksschießmeistern im sportlichen Schießen Lothar Schnitzler und Sigi Belz, die die Schießaufsicht und die Auswertung der Wettkämpfe übernahmen. Beim Diözesanjungschützentag in Polch wurde Michael Ockenfels von St. Sebastianus Remagen Diözesanschülerprinz und nahm auch am Bundesfest teil. Das dritte Bezirkszeltlager von 02. - 04. August bei St. Hubertus Löhndorf durchgeführt, wurde bei einer Beteiligung von über 90 Schülern, Jungschützen und Betreuern ein voller Erfolg.
Aber Klein sieht auch Probleme: " Knackpunkt ist nach wie vor das Angebot für die Jugend bei den Schützenfesten, hier muss noch mehr getan werden. Wir sind mit allen Jungschützenmeistern bereit, einen Rahmen zu erarbeiten, aus dem jede Bruderschaft dann für sich passendes heraussuchen kann". Sein Dank galt allen, die bei der Durchführung der einzelnen Veranstaltungen im Einsatz waren. Der Bezirksjungschützenmeister abschließend: "Die steigende Resonanz unserer Veranstaltungen zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind". Der diesjährige Bezirksjungschützentag findet am Sonntag, 05. April bei St. Hubertus Westum statt.
Der Bundesmeister gab anschließend den Delegierten einen Überblick über die Festlichkeiten am 19. und 20. September aus Anlass des 60-jährigen Bestehens des Bezirksverbandes Rhein-Ahr. Das Fest wird von St. Matthias Brohl in Brohl ausgerichtet.
Die Festlichkeiten werden am Samstag, 19. September, mit einem Festgottesdienst in der Brohler Pfarrkirche eingeleitet. Im Anschluss an den Festzug beginnt in der Festhalle der Festkommers. Am Sonntag, 20. September, findet in Brohl das Bezirkskönig- und -prinzenvogelschießen statt. Der Bezirk, so Horst Lüdtke, wird zum 60-jährigen Bestehen eine Festzeitschrift herausbringen.
Danach gab Bezirksgeschäftsführer Kurt Berlin die Termine der Schützenfeste 1992 bekannt, bei denen St. Sebastianus Bad Bodendorf am Sonntag, 26. April, den Auftakt macht.
Der Bundesmeister wünschte den Delegierten für das kommende Schützenjahr eine glückliche Hand in der Durchführung ihrer Veranstaltungen und eine weiterhin gute Zusammenarbeit zwischen den Bruderschaften und dem Bezirksvorstand.
Fasst man die Berichte der Delegierten 1992 zusammen, so kann man für den Rhein-Ahr-Bezirk nur eines feststellen: Das war ein Schützenjahr, in dem alle Erwartungen erfüllt wurden, in dem besonders durch den gegenseitigen Besuch bei den Schützenfesten der Zusammenhalt im großen Bezirksverband noch mehr gefestigt wurde.


Die Delegiertenversammlung des Diözesanverbandes Trier beschließt in Vallendar, dass die Ehrengabe des Diözesanvorstandes (Marktkreuz Trier) nur mit Zustimmung des Bruderrates erfolgen soll. Der Pressereferent des Diözesanverbandes Trier Jürgen Schäfer reagiert mit einem Schreiben auf die Wohlfahrtsarbeit in Bruderschaften und Bezirksverbänden.
Zitat: "Der Schützen- Diözesanverband Trier wird 1992 von Diözesanbundesmeister Paul-Robert Vogel aus Leutesdorf im Bezirksverband Linz-Neuwied geleitet. Der Diözesanverband umfasst 12 Bezirksverbände. Dieses sind: Maria-Laach, Trier, Wied, Pellenz, Mittelrhein-Untermosel, Maifeld, Eifel, Burg-Altenwied, Brohltal, General-Steffen, Rhein-Ahr und Linz-Neuwied. In diesen 12 Bezirksverbänden sind 153 Bruderschaften organisiert und mit 9559 Schützen eingetragen. Davon sind 7628 Altschützen/Schützinnen, 1108 Jungschützen/innen, 823 Schülerschützen/innen.
Weiter schreibt er: Wer oder Was sind wir Schützen? Im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften sind alle Historischen Schützenbruderschaften, Vereine, Gilden zusammengeschlossen, die sich nicht nur dem sportlichen oder traditionellen Schießen, sondern auch dem Glauben, der Kultur und der Historie verschrieben haben. Sicherlich gehören der faire sportliche Wettkampf und das traditionelle Schießspiel als fester Bestandteil zu unseren heutigen Bruderschaften. Auszug Ende"


Der Einkehrtag des Bezirksverbandes Rhein-Ahr fand am 15.03.1992 statt und war wieder eine Großveranstaltung von herausragender Bedeutung. Er wurde in diesem Jahr bei der St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl ausgerichtet, weil der Bezirkskönig 1991/92 Jose' Ripoll, aus ihren Reihen kommt.
Der feierliche Gottesdienst wurde in der Brohler Pfarrkirche mit Bezirkspräses Pastor Karl-Josef Bings gefeiert. Die während der hl. Messe gehaltene Predigt soll dem jeweiligen Leser, Schützenschwestern oder -bruder, erhalten bleiben, damit der eine oder andere Gedanke immer wieder aufgenommen werden kann. Hier nun der Wortlaut der Predigt:
Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder, meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer!
Mitten in einem spannenden Ereignis, da geschieht etwas, was Menschen nicht täglich erlernen, da schlafen welche ein. Haben Sie das auch gehört? die Bemerkung, die Lukas da mittendrin in seiner spannenden Erzählung macht: Und plötzlich redeten Moses und Elija mit Jesus, Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen.
Was man da beim Hören oder Lesen zuerst einmal überhört oder überliest, was einem wie eine nebensächliche Bemerkung vorkommt, scheint mir gar nicht so belanglos zu sein. Sie beschreibt, so scheint's mir, eher einen Zustand zu beschreiben, der im Leben unserer heutigen Christen in den unterschiedlichsten Spielarten ziemlich verbreitet ist. Da gibt's den Schlaf der Sicherheit. Wir wissen ja schon alles. Es gibt nichts Neues mehr. Glaubenswahrheiten und Lebensangebote und was sonst noch wichtig sein könnte, das kannten wir im Schlaf. Und die Geschichte aus der Bibel kennen wir auch.
Es gibt den Schlaf der Müdegewordenen. Man hat sich lange gemüht um ein Zeichen Gottes, um ein Leben aus dem Glauben. Aber Gott hat sich nicht gezeigt und die Menschen sind auch nicht besser geworden in diesen Zeiten. Nun erwartet man nichts mehr. Weder in ihm, Gott, noch in den Menschen.
Es gibt den Schlaf der Langeweile und der Tätigkeit. Dumpf und Stumpf schleppen wir uns dahin in unserer muffigen Enge. Langeweile und Freudlosigkeit sind Zeichen und Konsequenz unseres Lebens.
Es gibt den Schlaf des Ölbergs. Wenn das Leid übergroß wird, dann hilft sich die Natur selbst und schaltet ohnmächtig ab und verschließt so die Augen vor allzu harten Realitäten des Alltags. Und dann gibt es den Schlaf während der Predigt. Vielleicht kommt er daher, dass meine Zuhörer zu oft die Erfahrung machen, dass da jemand unendlich lange ins Bergwerk einfährt, aber nur Geröll zu Tage fördert, nicht aber Goldkörner oder gute Kohle, die auch wärmt und Energie freisetzt.
Während die Jünger schlafen, so erzählt Lukas, ist Gott am Werk. Und während wir vielleicht unseren Schlafgewohnheiten nachgehen, so lese ich aus diesem Text heraus, zeigt Gott unbemerkt seine Herrlichkeit.
Während wir verschlafend die Realität des Alltags durchstehen, lässt Gott seine Herrlichkeit offenbar werden. Moses und Elija, die Akteure des Ereignisses weisen darauf hin. In der Geschichte Moses wird deutlich, was Gott tut und was er für seine Menschenfreunde plant. Er ruft sie heraus aus der Sklaverei, er befreit sie aus dem Joch der Knechtschaft.
Er führt seine Freunde zwar durch die Wüste und Durststrecken, es kostet halt etwas Anstrengung, Vertrauen und Glauben, aber er führt sie in das bessere Leben, ins gelobte Land, wo Milch und Honig fließen. Wer murrt, wem die Fleischtöpfe der Knechtschaft lieber sind, wer lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach mag, der scheitert, der versäumt das Wesentliche und kommt nicht im gelobten Land an. Wer aber durch das Schwere hindurchgeht, auf den wartet das Heil. Das sagt mir die Geschichte Moses. Und Elija ist der Typ des Hoffenden, des ewig wachen. Der Prophet, der nie müde wird, seinen Zuhörern zu sagen: Meint nicht, Gott sei mit euch fertig oder ihr mit ihm. Er bietet euch Zukunft an und kann euch überraschen mit ungeahnten Wundern und ungeahntem Heil. Schlaft nicht ein.
Und da ist da noch Jesus selbst, der mit dem Vorbild aller Führer des Volkes und großen Vertrauen Gottes spricht, mit Moses und mit dem großen Rufer und Mahner der Wachsamkeit, dem Propheten Elija: Jesus von Nazareth, der Zimmermannssohn, der Christus, Gottes strahlendes Licht liegt auf ihm, oder anders ausgedrückt, er ist verklärt, er ist das Abbild, der Abglanz des Vaters, der von sich selbst sagt: "Wer mich sieht, sieht den Vater", und :"Ich bin die Wahrheit und der Weg zum Heil".
Da werden die Jünger wach. Sie, die mit ihm gegangen sind von Anfang an, von der Taufe am Jordan, über die erfolgreiche Predigerstrecke durch Galiläa, wo ihm die Menschen zujubelten und ihn bedrängten, wo er gut redete und viel Gutes redete, was überzeugte und einem viel mitgab fürs Leben, und die jetzt auch mitgehen werden nach Jerusalem, die werden noch mal beginnen, etwas zu ahnen vom Ungeheuerlichen in der Nähe und Wirkmacht Gottes. Petrus gerät außer sich, beginnt zu stammeln und macht den menschlichsten Vorschlag, den man überhaupt machen kann: Er will dieses Glücksgefühl des Augenblicks festhalten, er will den Augenblick einfangen, er soll nie mehr vergehen. Er sagt: "Hier ist gut sein, lasst uns Hütten bauen". Goethe lässt seine Faust poethischer sagen: "Augenblick verweile, du bist so schwer". Und wir sagen in ähnlichen Situationen vielleicht ganz einfach: "Jetzt müsste die Uhr stehen bleiben". Aber das Leben besteht nicht nur aus  Höhepunkte, ja Höhepunkte, Erfolgserlebnisse, Glückserlebnisse kann es nur geben, weil es den grauen Alltag gibt. Alltag und Stunden des Glücks sind eine Einheit. Verklärung und Kreuzweg bilden eine Einheit. Ist doch die Verklärung die Vorwegnahme der Auferstehung, oder, anders ausgedrückt, der Ausblick, der Schimmer von Ostern, der hineinfällt in das Dunkel des Weges nach Jerusalem.
Meine lieben Zuhörer!
Während wir schlafen, während wir müde und vielleicht traurig sind und meinen, wir hätten nicht oder nicht viel, worüber wir uns freuen könnten, bietet uns Gott sein Heil an. "Auf ihn sollt ihr hören", bezeugt Gott selbst auf den Berg. Gott möge uns die Ohren in dieser österlichen Zeit öffnen, die wir Fastenzeit nennen, und die Augen, um neu zu sehen und zu hören, was er uns für unser Leben zu bieten hat. Wir sollten aufwachen aus jeder Art von Schlaf und etwas tun. Nicht Hütten bauen und Augenblicke konservieren, sondern Zukunft beginnen auf seine Weisung hin, denn die führt zum Heil. Ich lade Sie ein, sich einmal zu überlegen, wie es um Sie selbst steht. Fastenzeit ist Tatenzeit. Was könnten Sie tun?

Nach der Messe begrüßte in der Schützenhalle Bundesmeister Horst Lüdtke mit dem Bezirkskönig die Majestäten der Bruderschaften und Gesellschaften. Zum Schluss seiner Begrüßung hieß er den Referenten des Tages Bundesgeschäftsführer Wolfgang Lewecke herzlich willkommen. Horst Lüdtke dankte dem Bezirkspräses für seine beeindruckende Predigt, die nachdenklich gestimmt habe und zugleich aufrüttelnd und richtungweisend gewesen sei.
Bundesgeschäftsführer Wolfgang Lewecke referierte über ein Thema, das er selbst eine " trockene Materie" nannte, das aber, wie die anschließende Diskussion zeigte, viele Unklarheiten ausräumte und wichtige Hinweise gab. Es ging nämlich um " Unfall- und Haftpflichtversicherungen der Schützenbruderschaften ". Zu den "Haken und Ösen", wie der Referent es selbst nannte, gab er wichtige Tipps. Ein weiteres Thema war die "GEMA", auch hier wurden wertvolle Anregungen und Hinweise gegeben. In seinem Schlusswort dankte der Bundesmeister für sein aufschlussreiches Referat und der St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl für die Durchführung der Veranstaltung.


Über 100 Schüler-, Jung- und Altschützen aus 12 Bruderschaften nahmen an diesjährigem Bezirksjungschützentag am 05.04.1992 in Westum teil. Mit dem Besuch des Gottesdienstes wurde der Tag eingeleitet. Nach der heiligen Messe, zelebriert von Bezirkspräses Pastor Karl-Josef Bings, ging es im Festzug mit musikalischem Geleit einer Blaskapelle zum Schützenplatz. Hier entbot Bezirksjungschützenmeister Willa Klein (Remagen) mit seiner Stellvertreterin Ruth Schmitz (Löhndorf) allen ein herzliches Willkommen zum großen Tag des Schützennachwuchses. Im Mittelpunkt stand die Ermittlung der Bezirksschüler- und Bezirksjungschützenprinzen (sportlich). Ein großes Rahmenprogramm, so auch ein Serienschießen auf Pokaladler und Ehrenscheibe, ließ keine Langeweile aufkommen.
Am Nachmittag konnte dann der Schützennachwuchs auch den ersten Kreisdeputierten, MdL Gerhard Steffens, den stellvertretenden Ortsvorsteher von Westum, Herrn Kriechel, Mitglieder des Bruderrates, an der Spitze den stellv. Diözesanbundesmeister und Bundesmeister Bezirk Rhein-Ahr Horst Lüdtke, Bezirkskönig Jose Torres Ripoll, den stellv. Bundesmeister Winfried Beu, die Bezirksprinzessin 1991/92 Diana Ruiz-Dickmann von St. Hubertus Sinzig, die Bezirksjungschützenprinzessin 1991/92 Daniela Söller von St. Sebastianus Heimersheim sowie die Majestäten aus verschiedenen Bruderschaften begrüßen.
Schon am frühen Abend standen die erfolgreichen Teilnehmer fest.

Die Bezirksschülerprinzen:    1. Daniel Gemein,    St. Hubertus Löhndorf
                                               2. Birgit Geef,          St. Marien Breisig

Bezirksjungschützenprinzen:  1. Alexander Bast,  St. Matthias Brohl
                                               2. Frank Büchl,        St. Sebastianus Heimersheim

Alle vorgenannten haben sich damit zur Teilnahme um die Würde eines Diözesanschülerprinz/essin bzw. Diözesanjungschützenprinz/essin am diesjährigen Diözesanjungschützentag am 31. Mai 1992 in Wassenach qualifiziert.
Der Wettkampf um den Pokaladler bildete wieder der krönende Abschluss des Tages. Die Ehrenscheibe sicherte sich mit dem besten Schuss Karl Wirz aus Westum. Bei diesem Schießen auf die Ehrenscheibe hatte Schützenbruder Hans-Paul Gies aus Heimersheim die Aufsicht. Er stellte seine Vorderladerbüchse zur Verfügung. Der große Tag des Schützennachwuchses hielt, was man sich von ihm versprochen hatte. Der guten Vorbereitung war der reibungslose Ablauf des Tages zu verdanken.
Auch ein Dankeschön konnte Roland Schmitz von der Januß-Kovcak-Schule aussprechen, denn er bekam aus den Händen der Jungschützenmeister aus dem Rhein-Ahr-Bezirk einen Scheck in Höhe von 500,-- DM aus dem Erlös der Veranstaltung überreicht. So ging gegen 20.00 Uhr wieder ein harmonischer Bezirksjungschützentag zu Ende.


Das Bezirkspokalschießen wird diesmal am 03.05.1992 auf der Schießanlage bei St. Sebastianus Kripp ausgerichtet. Die Resonanz in diesem Jahr mehr als zufriedenstellend. Es nahmen 12 Mitgliedsvereine mit 10 Schülermannschaften, 6 Jungschützenmannschaften und 12 Schützenmannschaften teil.
Gewinner:    1. Platz Schülerklasse, St. Sebastianus Franken,
                    1. Platz Jungschützenklasse, St. Sebastianus Kripp und
                    1. Platz Schützenklasse, St. Sebastianus Heimersheim


Beim 29. Diözesanjungschützentag in Wassenach im Bezirksverband Brohltal am 31.05.1992 wird erstmals in der Geschichte des Diözesanjungschützentages für das Rahmenprogramm eine eigene Zeltstadt errichtet.
In manchen Abendsitzungen bereiteten sich die ca. 25 Verantwortlichen auf den Tag vor. Das Ergebnis konnte sich schließlich sehen lassen; denn in den 4 Aktionszellen und dem Freibereich konnten Filmprogramme, Basteln, Malwettbewerbe, Info- und Aktionsstand, Zelt der Stille und Spiele angeboten werden.
Themenzelt: - Kindergerechte Welt auch ein Thema für mich? -
Hier konnten sich die Teilnehmer(innen) über die Schützenjugend informieren, Ware kaufen, die Gesprächsangebote wahrnehmen und sich anhand einer Ausstellung, eines Films und eines Aktionsbereiches mit Grundfragen einer kindergerechten Welt beschäftigen.
Zelt: - Welt für Kinder -
Das Bastelteam hatte als Angebote:
- Herstellen von Buttons
- Original-Falttechnik
- Basteln von Lesezeichen.
Vor allem die beiden ersten Bastelangebote hatten lebhaften Zuspruch. Der Malwettbewerb wurde in 3 Altersgruppen durchgeführt. Die Kinder und Jugendlichen konnten künstlerischer Form mit dem Thema des Tages auseinandersetzen. Die Jury, gebildet aus den Bezirksjungschützenmeistern (oder von diesen ernannten Helfern), sowie dem Ehrenmitglied Josef Erlemann, stellte unparteiisch die Sieger(innen) fest . Alle Künstler(innen) erhielten kleine Preise.
- Zelt der Stille -
Nicht immer still ging es im Zelt der Stille zu. Auf dem Boden sitzen und sich lümmeln können, plaudern und sich zurückziehen aus dem Trubel des Tages, hatten einen recht großen Stellenwert.
- Filmprogramm -
Für die jüngsten gab es ein unterhaltsames Filmprogramm, das gut angenommen wurde. Die Zeichentrickfilme wurden jeweils mit 1 Stunde Abstand vorgeführt.
- Spielprogramm: Kurzweil gegen Langeweile -
Im Zelt konnten sich die Jugendlichen mit Tischspielen und Schätzfragen beschäftigen. Besonders gefragt war das Schätzen "Wie viel Smarties sind in der Flasche" (übrigens waren es über 2.800 Smarties). In einem kleinen INFO-Stand kamen Spielbücher und -karteien des Verbandes zur Auslage.
Im Freibereich konnten sich die Interessierten selber beschäftigen mit Stelzenlaufen, Sommerski, Boccia, Federball und Softtennis, Frisbee etc.
Unter Anleitung gab es folgende Spiele:
- Nuss-Spiel  - als Reaktionsspiel Kerzen ausschießen
- Drehrad
- Dosenwerfen
- Wasserspiel
Für alle Spielangebote gab es kleine Preise. Der Erlös der Spielwettbewerbe, immerhin ca. 300,-- DM  wird dem Bolivienprojekt der Schützenjugend zufließen.
- Ideenkasten -
Recht regen Gebrauch gemacht wurde von der Aktion Ideenkasten. Hier hatte unsere Jugend Gelegenheit, Kritik zu üben, Ideen einzubringen und sich über den Diözesanjungschützentag zu äußern. Denjenigen, die sich Gedanken gemacht haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Dank aussprechen möchte ich jedoch vor allen den Verantwortlichen des Rahmenprogramms für ihren Einsatz und ihre Einsatzfreude.
Die Arbeitsgruppe setzte sich zusammen aus Mitarbeiter(innen) aus Wassenach, aus dem Bezirk Mittelrhein-Untermosel, dem BdSJ-Arbeitskreis und einigen, dem Verband nahestehenden Nichtverbandlern.

Ergebnisliste der Schießwettbewerbe Diözesanjungschützentag 1992 in Wassenach
Diözesanprinzenschießen

1. Löcher, Dirk                Mittelrhein-Untermosel (Güls)            27 Ringe
2. Boles, Guido               Eifel                                                    26 Ringe
3. Escher, Walter            General Steffen                                  25 Ringe
4. Kroell, Mario                Linz-Neuwied                                    24 Ringe

Diözesanschülerprinzenschießen

1. Gemein, Daniel          Rhein-Ahr (St. Hubertus Löhndorf)    23 Ringe
2. Bornheim, Andreas    Mittelrhein-Untermosel                       23 Ringe
3. Schmickler, Sandra    Burg Altenwied                                   21 Ringe
4. Michels, Jörg              Maria Laach                                        19 Ringe 


Das im Bezirksverband ausgetragene Qualifikationsschießen der silbertragenden Könige findet am 25.07.1992 bei St. Hubertus Königsfeld für das 40. Bundesfest vom 12.09. - 13.09.1992 in Mettmann statt. Sieger und damit qualifiziert, Theo Hempel von St. Hubertus Löhndorf und Dirk Weber von St. Sebastianus Heimersheim. Falls von den beiden v.g. der eine oder andere zur Teilnahme am Bundesfest verhindert sein sollte, stehen als Ersatz, Karl-Peter Lerchel von St. Matthias Brohl und Manfred Zerwas von St. Viktor Oberbreisig zur Verfügung.                           

125-jähriges Bestehen der St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl-Lützing

Die Ortsgemeinde Brohl-Lützing stand an diesem Wochenende ganz im Zeichen der Jubiläumsveranstaltungen der St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl. Höhepunkt war der Festkommers am Samstagabend, dem 28. August, in der Brohler Turnhalle. Brudermeister und Hauptmann Franz-Josef Nonn, der seit 1970 an der Spitze der Brohler Schützen steht, konnte viele Gäste aus nah und fern begrüßen. Grußworte, verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft und Geschenken überbrachten die Vertreter der Kommune und befreundeten Schützenbruderschaften bzw. Schützengesellschaften aus dem Rhein-Ahr-Bezirk und Brohltalbund.
Aus Anlass des 125-jährigen Bestehens wurde von Seite der St. Matthias-Schützengesellschaft Brohl an jede anwesende Bruderschaft eine große, schwere Holztafel mit dem Brohler Bruderschaftsemblem in schmiedeeiserner Darstellung überreicht. Die Grüße und Glückwünsche für den Bezirksverband Rhein-Ahr übermittelte der stellv. Bundesmeister Winfried Beu, der den verhinderten Schirmherrn dieser Veranstaltung Bundesmeister Horst Lüdtke vertrat. Auch zahlreiche Bürger waren in den Festsaal gekommen, um den 14 Schützenbruderschaften sowie den Brohler Schützen ihre Verbundenheit zu zeigen. Durch das Programm führte Richard Nonn, der die wechselvolle Bruderschaftsgeschichte Revue passieren ließ. Manch lustige Geschichte und Anekdote wusste er zu erzählen. Für die musikalische Gestaltung des Festabends zeichnete der Musikclub "Fidelio" unter Leitung von Reinhold Ohm und der Kirchenchor "Cäcilia" mit Dirigentin Andrea Eller verantwortlich. Jeden Besucher wurde eine Festzeitschrift mit der Chronik der St. Matthias Schützenbruderschaft in die Hand gegeben. Sie zeichnete das Auf und Ab der Brohler Schützen über die 125 Jahre lückenlos auf.
Gründungstag war der 24. Februar 1867. Das war der Tag des Heiligen Matthias, der dann der neuen Bruderschaft auch seinen Namen gab.


Auch das 4. dreitägige Zeltlager der Schützenjugend aus unserem Bezirksverband Rhein-Ahr vom 28. bis 30.08.1992 kann vom Erfolg her auf die Habenseite verbucht werden. Gezeltet wurde diesmal in Königsfeld auf dem Sportgelände am Hennes Schneider Haus unter hohen Buchen- bzw. Eichenbäumen.
Die Vorbereitung und Leitung oblag den beiden Bezirksjungschützenmeistern Willa Klein (Remagen) und Ruth Schmitz (Löhndorf). Sie wurden natürlich bestens unterstützt von den anderen Jungschützenmeistern der teilnehmenden Bruderschaften, besonders wie in den Vorjahren auch, vom Jungschützenmeister Franz Fuchs (Westum) und von Jungschützenmeister und Brudermeister Bernd Söller sowie von seinem Vertreter Reinhard Büchl (beide aus Heimersheim). Dieses Zeltlager lag in seinem Zuspruch fast an der Rekordteilnehmerzahl aus dem Vorjahr. Damals hatten sich knapp 100 Personen incl. Betreuern und Helfer in Löhndorf eingefunden. In diesem Jahr waren es mit ca. 90 Personen, aufgrund der Ferienzeit einige Schüler bzw. Jungschützen weniger.
So reisten am Freitagnachmittag die Schüler- und Jungschützen mit ihren Betreuern aus Franken, Remagen, Königsfeld, Westum, Heimersheim, Heppingen; Löhndorf sowie von Sebastianus Sinzig nach Königsfeld an.
Bei hochsommerlichen und sehr schwülen Temperaturen hatten sie ihre Zelte bis am Freitagabend unter den hohen Bäumen, wie bei einem Indianercamp schnell aufgebaut. Nachdem sich alle gestärkt hatten, ging es in Gruppen durch den angrenzenden Wald auf eine Nachtwanderung.
Wie dem Chronisten berichtet wurde, spielten vor allem sie älteren Jugendlichen vereinzelter Gruppen so manchen Streich, in dem bestimmte Hinweisschilder versteckt oder ausgetauscht wurden. Gottlob waren es nur kleine Streiche, so dass keiner über Gebühr beansprucht wurde oder sich verlaufen hätte.
Als alle um Mitternacht am Hennes Schneider Haus eingetroffen waren, war dann jeder froh in seinen Schlafsack krabbeln zu können. Doch die Ruhe war nicht von langer Dauer. Mitten in der Nacht änderte sich die schöne Großwetterlage mit zwei schweren Gewittern und ausgiebigen Regenfällen. So wurden aus Sicherheitsgründen alle geweckt und in den großen Saal des Hennes Schneider Haus umgebettet.
Nachdem sich das Unwetter verzogen hatte, konnten sich alle wieder in ihre Zelte verkriechen und den Rest der Nacht auch dort verbringen. Dass am Samstagmorgen das Wecken und Waschen mit anschließendem Frühstück in den späten Vormittag fiel, war mehr als verständlich. Aufgrund des Wetterumschwungs, es war merklich kühler und der Boden von der vorausgegangenen Nacht sehr nass und aufgeweicht, fielen einige geplante Spiele aus und der eigentliche Organisationsplan kam kräftig durcheinander.
So wurde mit den Kindern und Jugendlichen vor dem Mittagessen eine Fotosafari durchgeführt. Nach der Einnahme des Mittagessens ging es witterungsbedingt mit verschiedenen Spielen ( so z.B. Völkerball, Fußball, ...) weiter, wobei ab Spätnachmittag die Brudermeister, einige Mitglieder des Bruderrates (Theo Hempel mit Gattin -Löhndorf- und Sigi Belz mit Gattin) eingeladen waren, gesellige Stunden im Kreise der Bezirksschützenjugend zu verbringen. Diese Einladung wurde zahlreich Folge geleistet.
So konnte der Chronist am Samstagabend einige vergnügte Stunden unter der Jugend und ihren Helfern am Lagerfeuer verweilen.
Am Sonntag, dem dritten Tag, klang gegen Nachmittag das Zeltlager aus, wobei der Bezirksjungschützenmeister Willa Klein dem Küchenteam Ruth Schmitz (Löhndorf), Ursula Söller (Heimersheim) und Anita Fuchs (Westum) sowie den anderen fleißigen Helfern herzlich dankte. Eingeschlossen in den Dank waren auch diejenigen, die hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf sorgten und die stillen Spender, die im Interesse der Schützenbewegung die eine oder andere Mark locker gemacht haben.
Somit ging wieder ein Zeltlager zu Ende, das es verdient hat, kurz dokumentiert zu werden. In der Hoffnung, dass nächstes Jahr wieder ein Zeltlager stattfindet, ging man dann in alle Himmelsrichtungen auseinander.


Eröffnung des 40. Bundesfestes vom 11.09 - 13.09.1992 der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in der Neandertalhalle von Mettmann

Mettmann war für das Bundesfest gerüstet.
Die Stadt war gerüstet, die Sebastianer hatten die Hinweistafeln für die Absperrung aufgestellt, die in Absprache mit der Polizei angefertigt wurden. Die Hinweistafeln haben die Sebastianer übrigens in Eigenleistung erstellt. Normalerweise hätte ein Schild rund 1500 Mark gekostet. So stellte die Stadt einige Spanplatten zur Verfügung und die Schützen sorgten selbst für die Beschriftung. Auf die gute Kooperation mit Polizei, Stadt und anderen Hilfsdiensten, wie DRK und Bergungsbereitschaft bei der Vorbereitung der bislang größten Veranstaltung in Mettmann wies Heribert Bauer hin. Zuletzt habe auch das Gartenbauamt das Gelände rund um die Sportplätze am Stadtwald noch entsprechend "rausgeputzt".

Jahresausflug der Bruderschaften
Auch die Gastronomie in und rund um Mettmann wird an dem Ereignis ihren Anteil haben. Viele Schützenbruderschaften verbanden nämlich mit dem Bundesfest ihren Jahresausflug und nicht alle reisten sofort nach dem Fest wieder ab. So seien die Hotels rundrum voll.
Beworben haben sich die Mettmanner Sebastianer übrigens nicht um die Ausrichtung des Bundesfestes und des Bundeskönigsschießens. Eigentlich hatten sie sich vor einigen Jahren darum bemüht, den Bundesköniginnentag nach Mettmann zu holen. Doch für diese wesentlich kleinere, überschaubare Veranstaltung - da ist die Teilnehmerschar nur etwa halb so groß - gebe es immer einen sehr umfangreicheren Bewerberkreis, berichtete Bauer.

Alternative angenommen
Im Wissen um das generelle Interesse an der Ausrichtung eines großen Festes habe der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften den Mettmannern schließlich einfach das Bundesfest angeboten - und sie sagten nach Rücksprache mit der Stadt zu. Mehr als zwei Jahre der Vorbereitung sind seitdem vergangen.

11.09.: Der Freitag bot einen Eindrucksvollen Auftakt
Mit einem Platzkonzert vor der Neandertalhalle sollte Freitagabend das Mettmanner "Jahrhundertereignis" das 40. Bundesschützenfest der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften beginnen. Doch just zum vorgesehenen Zeitpunkt des angekündigten Platzkonzertes gab es einen kräftigen Platzregen. So musste zwangsläufig nicht allein das Musizieren kurzfristig in den Saal verlegt werden, sondern die gesamte Eröffnungsveranstaltung.

Ein mächtiger Vogel aus dem Sauerland
Viele Besucherinnen und Besucher hatten sich in der Neandertalhalle eingefunden, die zum Anlass des denkwürdigen Tages reichlich mit Schützenemblemen geschmückt worden war. Über allem thronte ein prächtiger, im Sauerland entstandener und aus Lindenholz geschnitzter mächtiger Vogel. Drei Meter soll die Spannweite seiner Flügel betragen, wie Bundesgeschäftsführer Wolfgang Leweke erklärte. Europa unter dem Motto "Einigkeit, Recht, Freiheit".
Der Bundesgeschäftsführer hob in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Kreisstadt als Austragungsort des Festes hervor. Schließlich sei Mettmann für das Schützenwesen der geschichtsträchtigste Ort in ganz Deutschland. Der Grund: Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Mettmann 1103 e.V. ist die älteste unter den historischen Schützenbruderschaften. Nach der Schützendevise nicht angreifen, sondern beschützen, maß der Redner dem Vereinsleben eine durchaus aktuelle Bedeutung zu. Es gelte ein geeintes Europa zu schaffen, ein Europa der Bürger. Einigkeit und Recht und Freiheit, der Wortlaut unserer Nationalhymne, müsse als Grundlage zukünftig auch über Grenzen gelten.
  "Alle Menschen, die heimatlos geworden sind und bei uns Schutz suchen, sei diese Musik ebenfalls gewidmet, betonte der Bundesgeschäftsführer angesichts der "zunehmenden Randale gegen Ausländer".

Der Große Zapfenstreich
Dann begann das "Locken" zum Großen Zapfenstreich mit Pfeifen und Trommelwirbel. Fast hätte man eine Stecknadel fallen hören können, so still war es in der Neandertalhalle geworden, als das traditionelle "Ich bete an die Macht der Liebe ..." erklang. Eine hervorragende Darbietung der Blaskapelle (Leitung Ulli Bauer) und des Spielmannszug (Stabsführung Michael John); alle Musiker gehören zur Mettmanner St. Sebastianus Schützenbruderschaft.
Nicht weniger eindrucksvoll war der Einzug der prächtig bestickten Fahnen und Standarten, die zusammen mit vielen gekrönten Häuptern auf der Bühne der Stadthalle Aufstellung genommen hatten. Beifall gab es auch für Fahnenschwenker Josef Kirchner, seit 1980 mit dieser Aufgabe vertraut und seit 1963 Mitglied der Mettmanner Bruderschaft.

12.09.: Bundeskönigs- und Prinzenvogelschießen in Ratingen
Fünf Frauen bewarben sich um die Bundeskönigswürde
Der Marktplatz um die Lambertuskirche, an dem Mettmanner Sebastianer und viele Gäste voller Spannung den weiteren Ereignissen entgegenfieberten, bot am Samstag eine stimmungsvolle Kulisse für eine Empfangszeremonie. Rund 7000 Schützenfreunde waren da bereits "auf den Beinen". An der Begeisterung änderte sich nichts, obwohl sich die Ankunft des Schützen-Konvois, der von der Ratinger Schießanlage nach Mettmann unterwegs war, um etwa 30 Minuten verspätet hatte.

Bundeskönig aus Trier
Anhaltender Beifall kam auf, als Hochmeister Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein Berleburg die neuen Majestäten begrüßte.
Bundeskönig, und damit über rund 600.000 Mitglieder, wurde nach langem Ringen der 32-jährige Bautechniker Friedrich Mohr aus der Diözese Trier, Bezirksverband Maifeld. Er ist Mitglied der St. Hubertus Bruderschaft Kehrig. Der neue Bundesprinz heißt Franz Bienemann, ist 21 Jahre alt, von Beruf Kfz-Mechaniker. Er gehört zur Diözese Münster, zum Bezirksverband Kleve und zur Bruderschaft St. Hubertus Uedemerbruch. Bundesschülerprinz wurde Lars Wieneck, Diözese Paderborn, Bezirksverband Büren und Mitglied der Bruderschaft St. Marien-Verde.

117 Bezirkskönige als Bewerber
Am Schießen hatten sich insgesamt 117 Bezirkskönige, darunter auch fünf Frauen beteiligt. Unser Bezirksverband Rhein-Ahr wurde vertreten durch die beiden Bezirkskönige Theo Hempel von der St. Hubertus Kleinkalibergilde aus Löhndorf und von Dirk Weber von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Heimersheim. Am Samstagnachmittag ca. 13.00 Uhr mussten unsere Bezirkskönige auf der Schießsportanlage "Am Stadtwald" in Ratingen an den Start gehen. Als die Ergebnisse bekanntgegeben wurden, stand fest, dass unsere Bezirkskönige keinen der vordersten Plätze erreicht hatten.

Hier die einzelnen Diözesankönige:
Diözesankönig aus der Diözese Aachen wurde Detlef Zepp, Bezirksverband Geilenkirchen, Heinz Kröll Duisburg-Süd, Diözese Essen, aus der Diözese Köln Walter Klebstattel,  Bezirksverband Rhein-Sieg, Dirk Schmeißer aus der Diözese Münster, Bezirksverband Moers, Alfred von Lous, Diözese Paderborn, Bezirksverband Wiederbrück und Diözese Trier Detlef Osiecki aus Obermendig von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft im Bezirksverband Pellenz.

Bundesstandarte in Mettmann
Als Ausrichter des 39. Bundes-Königs-Schießens, hatte Karl-Ernst Strohtmann, Bürgermeister von Gütersloh, nicht nur die Grüße seiner Bürgerinnen und Bürger - in Gütersloh gibt es elf Schützenvereine - überbracht, sondern auch die Bundesstandarte an Mettmanns Bürgermeisterin Ingrid Siebke übergeben. Seit September 1991, so betonte Strohtmann, habe dieses geschichtsträchtige Symbol einen Ehrenplatz im Rathaus seiner Stadt eingenommen. Den neuen Gastgebern wünschte er einen guten Verlauf dieses Festes.
"Mettmann hat sich auf Sie gefreut, doch auch etwas gefürchtet", räumte Bürgermeisterin Ingrid Siebke angesichts des zu erwartenden Ansturms auf die Stadt ein. Doch der wunderschöne Sonntag ließ für Befürchtungen keinen Platz mehr.

Ein glanzvoller Abend
Als gesellschaftliches Ereignis besonderer Güte kann in der Tat der große Festball zur Verabschiedung der Ex-Majestäten, anlässlich des 40. Bundesfestes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften gewertet werden. Waren es die prunkvollen Roben der zahlreichen Königinnen und Prinzessinnen in der bis auf den letzten Stuhl besetzten Neandertalhalle, oder waren es die mit unzähligen Orden und Ehrenzeichen geschmückten Schützentrachten noch amtierender oder ehemaliger Majestäten, denen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte? Auf alle Fälle war auch diese Veranstaltung "absolut gelungen".
Vor der von Wolfgang Scheurer geschmackvoll dekorierten Bühne, stellten sich die scheidenden Majestäten ein letztes Mal den Fotografen, bevor sie die Insignien ablegten. Besonderen Dank für "hervorragende Regentschaft" galt dem scheidenden Bundeskönigspaar Anni und Otto Zervas.
Doch außer viel Prominenz, wie Brudermeisterin Ingrid Siebke und Stadtdirektor Horst Masanek, waren auch "echte" Majestäten im Saal. So wurde auch Irina Prinzessin von Sayn-Wittgenstein, Ehefrau des Hochmeisters, ein Blumenstrauß überreicht.
Hohe Aufmerksamkeit wurde auch der Volkloregruppe aus der Herzogewina zuteil, die Tänze aus ihrer Heimat zeigte. Bürgermeisterin Siebke sowie Hans Biefang, Vorsitzender des "Freundeskreises Mettmann-Gorazde" baten für die Opfer im Kriegsgebiet um Geldspenden. Bei einer spontanen "Hutsammlung" kamen 1607 D-Mark zusammen.


13.09.: Bundesfest in Mettmann -Festlicher Gottesdienst mit anschließendem großem Festzug-

Ein Fest nicht ohne Besinnung
Alle Prognosen haben sich bewahrheitet - vom guten Wetter bis zum Ablauf der Großveranstaltung. Die Schützen sind friedliche, liebenswerte Menschen, haben die Offiziellen der Historischen Bruderschaften im Vorfeld immer wieder gesagt. So ist es!, hat die Einsatzleitung der Mettmanner Polizei bestätigt. Obwohl mit den zahlreichen Zuschauern in der Stadt am Sonntag alleine über 30.000 Menschen in Mettmann auf den Beinen waren, verlief der Tag reibungslos - wie das gesamte Wochenende-. Einsatzleiter Klaus-Peter Seite: "Die Schützen sind in Bussen gekommen, es waren kaum Pkw in Mettmann". Über 200 Busse wurden in die Stadt und wieder hinausgeleitet.
Schon auf dem Sportplatz am Stadtwald war die Zahl der Schützenbrüder und Schützenschwestern nicht mehr zu zählen, die mit dem Bundespräses Maximilian von Gallwitz, dem Bezirkspräses Pfarrer Johannes Roth und dem Präses Dechant Heribert Peters nach der Segnung der Insignien und der Weihe der Bezirksstandarte die Heilige Messe feierten.
Maximilian von Gallwitz stellte das Modewort "Betroffenheit" in den Mittelpunkt des Wortgottesdienstes, die "Betroffenheit", die zur bloßen Worthülse verkommen ist. Betroffen aber sollten Christen, sollten die christlichen Bruderschaften durch das Wort Gottes, durch ihren Glauben und ihr Handeln sein. Wie schon am Freitagabend Bundesgeschäftsführer Wolfgang Leweke in der Stadthalle, so nannte auch der Bundespräses Beispiele für das Handeln aus Betroffenheit im Sinne des Wort Gottes: Hilfe für Heimatlose, für Flüchtlinge, für Opfer des Krieges vor unserer Haustüre.
Vom ersten Tag an verlief das Treffen der Historischen Bruderschaften in Mettmann fröhlich und friedlich, aber nie bar jeglicher Nachdenklichkeit. Beim Empfang der Diözesan-Verbände im Rathaus forderte Ingrid Siebke die Bruderschaften auf: "Halten Sie fest an Ihrem Wahlspruch "Glaube, Sitte, Heimat", denn er ist nicht veraltet. Das Gegenteil zum christlichen Glauben ist der Unglaube, das Gegenteil von Sitte die Unsitte oder Sittenlosigkeit, das Gegenteil von Heimat ist Heimatlosigkeit und Vertriebensein". Ingrid Siebke zitierte aus der Nationalhymne und gestand, Beklemmung zu empfinden. " Blühen wir wirklich bei der Aufgabe der deutschen Einheit? Pflicht ja, bei der aber manche schon mürrisch werden. Damit aber machten sich die Deutschen unglaubwürdig vor der Geschichte.
Die Bruderschaften sollten helfen, Vorbild zu sein. Wir brauchen keinen Nationalismus, aber Patrioten. Deutschland solle Bindeglied und Mittler in Europa sein. Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg dankte der Bürgermeisterin für ihren Mut, diese Worte öffentlich zu sagen. Der Kreisstadt dankte er für den herzlichen Empfang. Unter Hinweis auf den Krieg im ehemaligen Jugoslawien nannte er auch die Pflicht der Bruderschaften, auch für die Freiheit anderer einzutreten.
Viele Gastgeschenke wurden ausgetauscht. Das Bundesabzeichen in Gold und der Ehrenteller der Bruderschaften überreichte der Hochmeister der Bürgermeisterin. Ganz aufgeregt verfolgte die Gemeindevertretung von Garrel (1.000 Einwohner) bei Cloppenburg das gesamte Bundesfest. Ihr Bürgermeister sagte in Mettmann:
"Für uns ist es eine Ehre in Mettmann dabei sein zu dürfen und im nächsten Jahr Gastgeber der Bruderschaften zu sein".           


19.09. und 20.09.:      Festkommers aus Anlass des 60-jährigen Bestehens
                                                 des Bezirksverbandes Rhein-Ahr
                                   mit Bez.- Königs- und Prinzenvogelschießen

                                                 in Brohl-Lützing

                                    60 Jahre Bezirksverband Rhein- Ahr

Unter der Schirmherrschaft von Verbandsbürgermeister Hubert Busch wird am 19.09.1992 in der Festhalle in Brohl ein Festkommers aus Anlass des 60-jährigen Bestehens des Bezirksverbandes Rhein-Ahr durchgeführt. Am nächsten Tag findet auf dem Brohler Schützenplatz das Jubiläumsbezirkskönigs- und Prinzenvogelschießen statt. Dank und Anerkennung den Brohler Schützen, die es durch ihr Engagement möglich machten, dass der Bezirksverband in Verbindung mit dem alljährlich stattfindenden Bezirkskönigs- und Prinzenvogelschießen ein Jubiläumsfest veranstalten konnte.

60 Jahre Bezirksverband der Schützen von Rhein-Ahr im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, ein Geburtstag, der gebührend gefeiert wurde. An diesem Samstag war zu einem großen Festkommers eingeladen worden. Sechs Jahrzehnte Schützenbrüderliche Gemeinschaft, da dürfte ein kurzer Rückblick, aus damaliger Sicht, auch an dieser Stelle angebracht sein.

Am 13. Dezember 1931 kamen in Remagen im Hotel "Zum Anker" die historischen Schützen aus dem Rhein-Ahr-Gebiet, welches etwa einem Teil des Kreisgebietes Bad Neuenahr-Ahrweiler entspricht, überein, sich zu einem Bezirksverband in der damaligen Erzbruderschaft vom hl. St. Sebastianus (Bund), zu gründen. Dieser Beschluss konnte zeitnah umgesetzt werden, denn am 01. Mai des Jahres 1932 kam es dann wiederum in Remagen anlässlich einer Delegiertenversammlung zur Gründung des Bezirksverbandes Rhein-Ahr (Unterbezirk der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus) und zur Verabschiedung der ersten Satzung. Dem Rhein-Ahr-Bezirk, wie er auch genannt wurde, waren zuerst 13, später 17 und sind heute 20 Bruderschaften angeschlossen:

St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft Ahrweiler 1403 e.V.
St. Marien Schützenbruderschaft Bad Breisig 1844 e.V.
St. Sebastianus Schützen-Bürgergesellschaft Bad Breisig 1843 e.V.
St. Sebastianus Schützengesellschaft Bad Bodendorf 1927 e.V.
St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl/Rhein 1867 e.V.
St. Sebastianus Schützengesellschaft Franken 1902 e.V.
St. Sebastianus Schützenbruderschaft Heimersheim 1928 e.V.
St. Sebastianus Schützenbruderschaft Heppingen 1960 e.V.
St. Hubertus Schützengesellschaft Königsfeld 1478 e.V.
St. Sebastianus Schützengesellschaft Kripp/Rhein 1837 e.V.
St. Hubertus Kleinkalibergilde Schützengilde Löhndorf 1837 e.V.
St. Victor Schützenbruderschaft Oberbreisig 1868 e.V.
St. Sebastianus Schützenbruderschaft Oberwinter 1897 e.V.
St. Sebastianus Schützengesellschaft Remagen 1478 e.V.
St. Hubertus Schützenbruderschaft Rheineck 1877 e.V.
St. Hubertus Schützengesellschaft Schuld 1962 e.V.
St. Sebastianus Schützenbruderschaft Sinzig 1301 e.V.
St. Hubertus Schützengesellschaft Sinzig 1836 e.V.
St. Sebastianus Schützenbruderschaft Wershofen 1967 e.V.
St. Hubertus Schützengesellschaft Westum 1893 e.V.

Der Zusammenschluss der Schützenbruderschaften zu einem Bezirksverband hat den Schützenbruderschaften und ihren Mitgliedern insgesamt viele Vorteile erbracht. Gemeinsamkeit und gegenseitiges Verstehen sind durch den Besuch untereinander anlässlich der Schützenfeste sowie durch die Begegnung bei den Veranstaltungen auf der Bezirksebene beständig gewachsen.
Allerdings muss hier auch der Vollständigkeit wegen angemerkt werden, dass nach 1933 bis einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg das Vereinsleben und damit auch der Zusammenhang im gerade gegründeten Bezirksverband total zum Erliegen kamen.
Trotz des politischen Wetters wurde zum 1. Mal im Jahre 1933 ein Bezirkskönigsschießen im Bezirksverband Rhein-Ahr durchgeführt. Der ausrichtende Verein war die St. Sebastianus Schützen-Bürgergesellschaft Bad Breisig 1843 e.V., die dieses Fest anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens in jeder Beziehung zu einem Hochfest des Rhein-Ahr-Bundes werden ließ. Der 1. Bezirkskönig war der Schützenbruder Josef Polch von der St. Sebastianus Schützengesellschaft Franken, er trug als erster Schütze das Königssilber des Rhein-Ahr-Bundes. Josef Polch ist heute Mitglied der St. Sebastianus Schützen- und Bürgergesellschaft Bad Breisig. Auf einer Delegiertentagung des Rhein-Ahr-Schützenbundes am 04. März 1934, so lauten alte Protokolle, wurde festgelegt, dass das nächste Bezirkskönigsschießen in Remagen durchgeführt werden soll.
In den Nachkriegsjahren begannen die Schützen mit der Neubelegung ihrer Bruderschaften und des Vereinslebens. Schon bald wurden wieder Vereinskönige ausgeschossen, wenn auch nur, bedingt durch das damalige Besatzungsrecht, mit der Armbrust oder Spielzeugwaffen. Immerhin waren diese zaghaften Anfänge die ersten Schritte zu dem Wiedererstehen der Schützenbruderschaften und damit auch des Bezirksverbandes Rhein-Ahr.
Im Laufe der Zeit mussten die Schützen immer wieder neue Schwierigkeiten meistern. So wurden, ausgelöst durch neue Verordnungen und Gesetze zu den Sicherheits- und Immissionsschutzbestimmungen, bei fast allen Bruderschaften ganz erhebliche Baumaßnahmen mit enormen finanziellen Aufwendungen, die in manchen Fällen die Bruderschaften total überforderten, vorgenommen. Nicht zuletzt brachte auch das neue Waffengesetz dem loyalen und gesetzestreuen Bürger und damit im Besonderen den Schützen nur unnötige Schwierigkeiten. Ungeachtet der vielfältigen Widrigkeiten sind die Schützenbruderschaften in ihrem Bestand und ihrer Existenz keinesfalls gefährdet, denn das wohlfunktionierende Vereins- und Verbandsleben, der lebhafte gegenseitige Besuch der Veranstaltungen auf jeder Ebene sowie immerhin über 1.500 eingeschriebene Mitglieder in den 20 Mitgliedsbruderschaften im Bezirksverband zeugen unübersehbar von der Lebendigkeit der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften.
Getreu dem Leitsatz der historischen Schützen " für Glaube, Sitte und Heimat" fest im christlichen Glauben und an der Seite der Kirche wird auch die Zukunft den Schützen gehören, mit ihnen wird man rechnen müssen.
In den 60 Jahren des Bestehens standen folgende Bezirksbundesmeister dem Verband vor:
Josef Maag           St. Sebastianus Schützenbruderschaft Sinzig
Anton Bleidt          St. Marien Schützenbruderschaft Bad Breisig
Josef Schuld         St. Hubertus Schützengesellschaft Westum
Walter Haustein    St. Sebastianus Schützenbruderschaft Heimersheim
Horst Lüdtke         St. Sebastianus Schützengesellschaft Bad Bodendorf

 

Bezirkskönige von 1933 - 1991

1933            Polch, Josef                           St. Sebastianus Franken
1934            Schuld, Franz                        St. Hubertus Sinzig
1935            Faßbender, Josef                   St. Hubertus Sinzig
1953            Neumann, Bruno                   St. Hubertus Sinzig
1954            Dreiling, Josef                        St. Sebastianus Oberwinter
1955            Rißle, Franz                           St. Victor Oberbreisig
1956            Müller, Franz-Helmut             St. Sebastianus Bad Bodendorf
1957            Schlagwein, Josef                  St. Sebastianus Bad Bodendorf
1958            Dümpelfeld, Anton                 St. Sebastianus Sinzig
1958            Schmitz, Alfons                      St. Sebastianus Kripp
1960            Nonn, Karl                              St. Matthias Brohl
1961            Strang, Thomas                     St. Sebastianus Remagen
1962            Morbach, Helmut                   St. Marien Bad Breisig
1963            Rick, Willi                               St. Sebastianus Sinzig
1964            Hansen, Alfons                      St. Sebastianus Bad Bodendorf
1965            Laws, Erhard                         St. Sebastianus Franken
1966            Weber, Adam                         St. Hubertus Westum
1967            Zeyen, Richard                      St. Hubertus Schuld
1968            Führ, Herbert                         St. Hubertus Rheineck
1969            Gemein, Willi                          St. Sebastianus Sinzig
1970            Stockhausen, Josef                St. Sebastianus Remagen
1971            Lützig, Matthias                      St. Hubertus Sinzig
1972            Haustein, Walter                     St. Sebastianus Heimersheim
1973            Seul, Kunibert                         St. Hubertus Rheineck
1974            Müller, Günter                         St. Marien Bad Breisig
1975            Netz, Toni                                St. Matthias Brohl
1976            Porz, Peter Dr.                        St. Matthias Brohl
1977            Kessel, Mathias                       St. Sebastianus Remagen
1978            Schmickler, Udo                      St. Hubertus Löhndorf
1979            Kircher, Alfred                         St. Sebastianus Wershofen
1980            Schmickler, Herbert                St. Hubertus Löhndorf
1981            Malik, Mario                            St. Sebastianus Kripp
1982            Schlimpen, Martin                   St. Sebastianus Oberwinter
1983            Bender, Hans Hubert              St. Sebastianus Bad Bodendorf
1984            Schnitzler, Leo                        St. Sebastianus Heimersheim
1985            Berlin, Kurt                              St. Marien Bad Breisig
1986            Zerwas, Doris                          St. Hubertus Sinzig  1. Königin
1987            Schmittgen, Eugen                  St. Matthias Brohl
1988            Beu, Winfried                           St. Sebastianus Heimersheim
1989            Nachtsheim, Erwin                  St. Hubertus Westum
1990            Nohles, Walter                         St. Hubertus Königsfeld
1991            Ripoll-Torres, Josè                   St. Matthias Brohl

Zur Vervollständigung wurden noch einige Informationen über das Tun und Handeln von fünfzehn Bruder- bzw. Gesellschaften aus dem Bezirksverband Rhein-Ahr nachfolgend wiedergegeben. Diese Darstellung wurde von den Vereinen in der Festzeitschrift veröffentlicht. Sie verdienen es, auch in dieser Chronik 1992 mit aufgenommen zu werden. Damit der jeweilige Leser die Möglichkeit hat, Wissenswertes aus den Bruder- bzw. Gesellschaften des Bezirksverbandes Rhein-Ahr zum damaligen Zeitpunkt zu erfahren.

St. Sebastianus Bürgerschützen Gesellschaft Ahrweiler e.V.
Die Zeit der Entstehung der älteren Schützengesellschaften im Rheinland ist für keine einzige bekannt. Sicher ist, dass die meisten Gründungen zeitlich mit der Einführung der Fronleichnamsprozession zusammenfallen. Da aber die im Besitz der Ahrweiler Pfarrkirche befindliche hochgotische Monstranz in der Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden ist und die Ahrweiler Schützen stets am Fronleichnamstag ihr Fest feierten, folgte daraus, dass mit Bestimmung des Jahres 1403 als Gründungsjahr durchaus vorsichtig zu Werke gegangen wurde. Der Schutzpatron der Ahrweiler Bürgerschützen ist der hl. Sebastian, dessen Bild auf Ihrer Fahne zu sehen ist. Ahrweiler trotzt dank seiner Schützen über 400 Jahre allen Feinden von außen, und deswegen steht auf der Fahne der Bürgerschützen der Spruch: Civibus auxilium non aliunde patet (Hier bei den Schützen ist der sicherste Schutz). 1833 hatten die Bürgerschützen die Ehre, dass sich der preußische Kronprinz, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. in ihr Mitgliederbuch eintrug. Ebenso sind mehrere Trierer Bischöfe sowie der in China ums Leben gekommene Märtyrer Bischof Cyrillus Jarre im Mitgliederverzeichnis eingetragen. Die Bürgerschützen begleiten jedes Jahr die Fronleichnamsprozession mit anschließendem Konzert, Ehrenschießen, Parade und Festkommers im Schützenzelt auf dem Marktplatz. Alle drei Jahre schießt man den Königsvogel. Der neue König zieht feierlich unter dem Geläute der Glocken in die Stadt ein, wo ihm und den Schützen an den Häusern Ahrweilers von der Bevölkerung ein Ehrentrunk angeboten wird.
Der jeweilige Bürgerschützenkönig trägt bei allen feierlichen Anlässen im Jahr ein Interimsschild mit einer Reliquie des hl. Sebastianus. Die Gesellschaft besitzt einige Weinberge und kann somit ihre Mitglieder bei allen Veranstaltungen mit ihrem Schützenwein bewirten. Die St. Sebastianus Bürgerschützen Gesellschaft Ahrweiler besteht aus 7 Zügen oder Gliedern; Dem Königsglied, dem Elitekorps, dem Hauptmannsglied, dem Fähnrichsglied, dem Oberleutnantsglied, dem Leutnantsglied und dem Unterleutnantsglied.

Junggesellen-Schützen-Gesellschaft Ahrweiler e.V.
Hier in Ahrweiler, wie vielfach auch anderswo, bildeten sich neben den St. Sebastianus-Schützenbruderschaften oder -gesellschaften auch Vereinigungen von Junggesellenschützen. Die Ahrweiler Junggesellen-Schützen-Gesellschaft besteht seit 1612. Sie richten ihr Verhalten immer nach dem Brauchtum der Bürgerschützen. Ihre Schützenfeste werden durch mäßige Beiträge und durch Haussammlung vor dem Schützenfest bei allen Ahrweiler Bürgern bestritten. Der Königsvogel wird jedes Jahr geschossen. Sie begleiten zusammen mit den Bürgerschützen die Fronleichnamsprozession. Die Junggesellenschützen sind natürlich auch im Besitz einer wertvollen Königskette. Ältestes Königsschild 1714, ältester Zepter 1751. In ihrer Fahne tragen sie den Bild des hl. Michael mit dem Spruch: Verteidige uns in Gefahr. Die Gesellschaft besteht aus 7 Zügen: dem Königsglied, 4 Züge aus Ahrweiler und je einem Zug aus Bachem und Walporzheim. Heute sind die Junggesellenschützen eine blühende Gesellschaft getreu dem Hauptzweck, Kameradschaft und Freundschaft zu wahren. Ihr Schutzpatron ist der hl. Laurentius.

Aloisiusschützen Ahrweiler e.V.
Die Aloisiusschützen bilden Schüler der Grundschule, der Realschule und der Gymnasien. Das Gründungsjahr der jüngsten Schützen Ahrweilers ist das Jahr 1813. Auch sie sind in Besitz einer wertvollen Königskette. Ältestes Königsschild 1813. Ältestes Zepter 1816. Die Aloisiusjugend feiert ihr Schützenfest am Namenstag des hl. Aloisius, genau nach dem Vorbild der Bürgerschützen und der Junggesellenschützen. Sie begleiten die Fronleichnamsprozession und sind ein hervorragendes Reservoir für die älteren Schützengenerationen Ahrweilers. Die Organisation des Aloisiusschützenfestes wird von der Ahrweiler Lehrerschaft getragen. Ihr Schutzpatron ist der hl. Aloisius.

St. Marien-Schützen-Bruderschaft Bad Breisig von 1844
Im Jahre 1844 wurde die Bruderschaft unter dem Namen Junggesellen-Schützen ins Leben gerufen. Um 1960 wurde sie in St. Marien-Schützen-Bruderschaft umbenannt unter dem damaligen Brudermeister und Bezirks-Bundesmeister Toni Bleidt.
Seit eh und je wurde der Hang an der Lay als Schützenplatz genutzt. In den 70er Jahren bauten die Schützen unter Brudermeister Günter Müller in Eigenenergie eine neue Schützenhalle. Hauptfeste der Bruderschaft sind Schützenfeste, Königsschießen und die Vereinsmeisterschaften. Auch das sportliche Schießen wird in der Bruderschaft großgeschrieben. Die Schützen errangen in den früheren Jahren gute Ergebnisse. So wurde Ferdi Schmickler 1967 Diözesanprinz und Bernd Ott 1978 Diözesan-Schülerprinz.
1982 führte die St. Marien-Schützen-Bruderschaft den 11. Bundes-Jungschützentag unter dem Motto "Schützenjugend und die dritte Welt" durch. Über 3.000 Jung- und Schülerschützen waren hier zu Gast. Im gleichen Jahr errang Gabi Schmitt die Königswürde. Sie war die erste Schützen-Königin im Bezirk Rhein-Ahr.
Die Bezirkskönigswürde errangen:
1962        Helmut Morbach
1967        Günter Müller
1985        Kurt Berlin
Die Mitglieder des Vorstandes:
Günter Müller, Helmut Morbach, Philipp Jakob, Marco Müller, Kurt Berlin, Hans Sommersberg,
Herbert Führ, Werner Oehl, Horst Lüdtke, Josef Schneider möchten mit allen Mitgliedern die Bruderschaft zum 150-jährigen Bestehen 1994 führen.

St. Sebastianus-Schützen- und Bürgergesellschaft von 1843 Bad Breisig
Gegründet wurde die St. Sebastianus-Schützen- und Bürgergesellschaft am 23. August 1843 von 10 Niederbreisiger Bürgern.
Die erste Generalversammlung wurde am Geburtstag des damaligen Landesvaters, am 15. Oktober 1843 abgehalten. An dieser ersten Generalversammlung nahmen 72 Mitglieder teil.
Hier wurden auch die Satzungen erarbeitet, die heute noch Grundlage für die St. Sebastianus-Schützen - und Bürgergesellschaft sind. Sie verpflichten die Gesellschaft vom hl. Sebastianus zur religiösen, sittlichen und kulturellen Mitarbeit im kirchlichen Leben.
Diese Urkunde ist im Original (9. April 1843/ 23. August 1843) neben anderen Urkunden noch heute im Besitz der St. Sebastianus-Schützen- und Bürgergesellschaft.
Getreu dieser Verpflichtung wird in jedem Jahr der Sebastianustag im würdigen Rahmen gefeiert. An Fronleichnam stellt die Gesellschaft die Himmelsträger und die Prozessionsmusik.
Die Gesellschaft hat zurzeit 128 Mitglieder und wird von einem Präsidenten und 9 Vorstandsmitgliedern geführt. Alle 3 Jahre finden Neuwahlen statt.
Präsident:                  Phillip Klee
stellv. Präsident:        Kurt Berlin
Geschäftsführer:        Peter Krahforst
1. Kassierer:              Manfred Harst
2. Kassierer:              Hans Dresen
Beisitzer:                   Hans-Josef Salscheider
                                  Otto Schilt
                                  Ernst Jeratek
                                  Rolf Speich
Fähnrich:                  Josef Schneider
Eine Schützenmannschaft beteiligt sich am Schießen zum Verbandsgemeinde-Pokal, außerdem an den Stadtmeisterschaften.

St. Matthias-Schützenbruderschaft Brohl/Rhein 1867 e.V.
Die St. Matthias-Schützenbruderschaft Brohl/Rhein 1867 e.V. wurde am 24. Februar 1867 von 10 Brohler Bürgern als Schützen-Gesellschaft gegründet.
Der Gründungstag war gleichzeitig Namensfest des Schutzpatrons der Bruderschaft, des hl. Matthias. Hierbei wird wohl die Verbundenheit zum Bistum Trier eine Rolle gespielt haben. Denn der Apostel Matthias ist gleichzeitig auch der Schutzpatron des Bistums. In der heutigen Abteikirche in Trier, eine romanische Basilika, ruhen die Gebeine desselben.
Schon in den Gründungsstatuten waren, neben den Schießübungen zum geselligen Vergnügen, eindeutig die innere Verbundenheit zum christlichen Glauben und die Treue zur Heimat in den Vordergrund gestellt.
Wirken und Handeln im Interesse des Brauchtums waren schon in den Anfängen fest verankert. Wie dem Gründungsjahr 1867 zu entnehmen, kann die St. Matthias-Schützenbruderschaft Brohl e-V., wie sich nach dem Beitritt zur "Erzbruderschaft des hl. Sebastianus" im Jahre 1948 nennt, somit heute auf ein 125-jähriges Bestandsjubiläum zurückschauen.
Der Kontinuität der Vorstände und der Treue der einzelnen Mitglieder ist es zu verdanken, dass die Schützenbruderschaft heute mit 114 aktiven Schützen und einer leistungsstarken Jungschützen-Abteilung die Wirren von zwei Weltkriegen und Wirtschaftskrisen unbeschadet überstanden hat.
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählen im Schützenjahr Königsschießen, Schützenfest, Nikolaus-Schießen und die Generalversammlung.
Die Teilnahme bei der Fronleichnams- und Kirmesprozession sind auch verbriefte Verpflichtung der Bruderschaft.
Der Besuch auswärtiger Schützenfeste ist seit der Gründerzeit Hauptziel und stellt ein äußeres Zeichen der Verbundenheit untereinander dar.
Die Jungschützen-Abteilung, seit 1971 in der Bruderschaft etabliert, bringt einen guten Unterbau und hat im Laufe der Jahre auf Bezirks-, Diözesan- und auch auf Bundesebene schon beachtliche Erfolge erzielt.
Brudermeister und Hauptmann der Schützenbruderschaft ist seit 1971 Franz-Josef Nonn.
Ihm zur Seite stehen mit Rudi Dötsch, Oberleutnant, und Ralf Butterbrot, Leutnant, über Jahre bewährte Kräfte. Schriftführer, Kassierer, Fähnrich und Schießmeister für die einzelnen Disziplinen vervollständigen einen gut harmonisierenden Vorstand.

St. Sebastianus Schützenbruderschaft Heimersheim 1928 e.V.
Ihr wahres Alter gibt die Heimersheimer St. Sebastianus Schützenbruderschaft mit "bescheidenen" 64 Jahren an.
Anno 1928 hatten sich 24 Männer zusammengeschlossen, um unter drei Leitworten - Glaube, Sitte und Heimat - die Schützenbruderschaft zu gründen. Oder besser gesagt, hatten sich wieder einmal Schützen zusammengefunden, um erneut in Heimersheim die Ausübung der Schießkunst und des Schießspiels aufleben zu lassen. Denn, aus Überlieferungen ist bekannt, dass es in Heimersheim bereits 1480 Schützen gegeben haben soll. Noch eine weitere Jahreszahl lässt zumindest leichte Zweifel am "jugendlichen" Alter der Schützenbruderschaft aufkommen. 1863 muss wohl schon eine Bruderschaft in Heimersheim existiert haben, zumal in Sinzig ein Orden von einem Königsschießen in Heimersheim auftauchte. Also 129 Jahre altes Schützenbrauchtum in Heimersheim?
Für uns St. Sebastianus-Schützen sind die alte Fahne von 1928 maßgebend. Damals, als der Jahresbeitrag 1,50 DM betrug, leiteten Brudermeister Wilhelm Scherhag, Schriftführer Franz Schmitt, Kassierer Stefan Müller sowie der Schießmeister Konrad Krätz die Geschicke des Vereins. In den ersten drei Jahren nach der Gründung wurde zunächst nur ein Preisvogelschießen durchgeführt, bevor Matthias Heuser 1931 als erster den begehrten Königsvogel abschoss. Dies gelang ihm 1954 und 1973 noch einmal. Er ist daher bis zum heutigen Tag der einzige Schützenbruder aus unserer Bruderschaft, der sich Schützenkaiser nennen durfte. Im Jahre 1932 knallte es dann bei der Bruderschaft außerhalb des Schützenplatzes gehörig. In einem Schreiben der NSDAP wurde die Bruderschaft, unter Androhung von Repressalien, aufgefordert, einen Sonderbeitrag in Höhe von 0,20 RM pro Schützen an die Parteikasse zu zahlen. Der Vorstand der Bruderschaft ignorierte das Verlangen. Sie schlossen für lange Zeit ihr Vereinstagebuch. Unter der Führung von Brudermeister Johann Nelles, Schriftführer Felix Dernbach, Kassierer Engelbert Schiffer und Schießwart Matthias Heuser fanden sich in den ersten Tagen der "Neugründung" im eigentlichen Jubiläumsjahr 1953 sofort wieder viele Aktive, um im Geist der Bruderschaft das Vereinsleben wieder aufleben zu lassen. Statt groß den 25. Geburtstag zu feiern, wurde emsig nach einem geeigneten Gelände Ausschau gehalten. Nach verschiedenen Anläufen fand die Bruderschaft eine Gönnerin, die ihr Gelände am Rande von Heimersheim der Bruderschaft, bis heute, kostenlos zur Verfügung stellte. 1958 wurden die nötigen Arbeiten am Schießplatz auf dem Ziegelfeld abgeschlossen und die Schützen hatten wieder ein Zuhause. Danach ging es kontinuierlich bergauf. Immer mehr junge Männer und Frauen traten der Bruderschaft bei, so dass im Jubiläumsjahr 1978 die Bruderschaft ca. 80 Schützenschwestern und Schützenbrüder zählte. Im Jubiläumsjahr übernahm Winfried Beu, der jetzige 2. Bundesmeister des Bezirkes Rhein/Ahr, sowie sein Schriftführer Hans-Paul Gies und Schatzmeister Rudolf Busa die Verantwortung für die Bruderschaft, die sie dann 1988 an den bislang jüngsten geschäftsführenden Vorstand (zusammen gerade 100 Jahre alt) übergaben. Seither führen Brudermeister Bernd Söller, Schatzmeister Lothar Schnitzler und Geschäftsführer Sigi Belz die 129 Personen starke Bruderschaft. Unterstützt werden sie hierbei von einem großen Vorstand, der aus folgenden Schützen besteht:
Hauptmann:               Helmut Beu
1. Schießmeister:       Hermann-Josef Füllmann
2. Schießmeister:       Hans-Paul Gies
Fähnrich:                    Wolfgang Schmickler
1. Beisitzer:                Leo Schnitzler
2. Beisitzer:                Franz-Josef Morbach
3. Beisitzer und Platzwart:        Hans Steinborn
des Weiteren der 1. Jungschützenmeister in Personalunion mit der Funktion des Brudermeisters Bernd Söller und der stellv. Jungschützenmeister Reinhard Büchl.
Natürlich sind die Ehrenmitglieder Johann Nelles und Theo Doppelgatz gern gesehene Gäste bei den Vorstandssitzungen. Auch gehört der jeweilige amtierende Schützenkönig; z.Zt. Dirk Weber, zum weiteren Vorstandskreis. Als geistliches Oberhaupt fungiert Präses Pastor Karl-Josef Bings, der nicht nur Präses der Bruderschaft, sondern seit Mai 1991 zum Bezirkspräses ernannt worden ist. Mit Lothar Schnitzler (1. Bezirksschießmeister, sportl. Schießen) und Sigi Belz (2. Bezirksschießmeister, sportl. Schießen) stellt die Heimersheimer Bruderschaft im Bezirksvorstand (Bruderrat) vier Schützen. Wenn auch die Bruderschaft nicht zu den ältesten und mitgliederstärksten Bruderschaften im Bezirksverband Rhein/Ahr zählt, so kann sie in ihrer jüngeren Geschichte auf beachtliche Erfolge im historischen als auch im sportlichen Schießen verweisen. So gelang aus der Bruderschaft folgenden Schützen der glückliche Schuss zum Bezirkskönig:
1972         Walter Haustein
1984         Leo Schnitzler
1988         Winfried Beu
Folgende Gewinner des Ausscheidungsschießens der Schützenkönige im Bezirk Rhein/Ahr und zugleich qualifiziert als Teilnehmer am Bundesschießen aus Sicht der Bruderschaft sind:
Schützenkönig     1978     Hermann-Josef Füllmann
                           - 1979    Bundeskönigsschießen in Bonn
Schützenkönig    1985      Sigi Belz
                          - 1986     Bundeskönigsschießen in Mönchengladbach
Schützenkönig    1988      Bernd Ockenfels
                          - 1989     Bundeskönigsschießen in Bonn
Schützenkönig     1991     Dirk Weber
                           - 1992    Bundeskönigsschießen in Mettmann
Stellvertretend für die vielen sportlichen Erfolge bei Bezirks-, Diözesan- und Bundesmeisterschaften oder beim Ehrenpreisschießen bei den einzelnen Schützenfesten seien hier zwei Schützen genannt: zum einen Lothar Schnitzler und Jungschützin Daniela Söller. Beide haben durch Ihre Erfolge nicht nur die Bruderschaft, sondern auch den Bezirksverband Rhein/Ahr würdig vertreten. Durch die vielen Erfolge und kontinuierliche Jugendarbeit blickt die Bruderschaft auf einen derzeit großen Jugendbereich. Mit über 20 Schülerschützen und fast 10 Jungschützen brauchen die 33 aktiven Schützen um ihren Fortbestand nicht zu fürchten. Dafür sorgen ebenfalls die alljährlich in einem bestimmten Turnus stattfindenden sportlichen Aktivitäten. So werden regelmäßig Pokalschießen, Weihnachtspreisschießen und Schützenkönigswanderpokalschießen für Schüler und Jungschützen durchgeführt.
Dazu gehören ebenfalls div. Freizeitveranstaltungen. Ferner werden Vereinsmeisterschaften in verschiedenen Klassen und Disziplinen, Ortsvorsteherwanderpokalschießen, Casino-Pokalschießen (Spielbank Bad Neuenahr-Ahrweiler in diesem Jahr zum 16. Mal), Gustav-Jaenecke-Gedächtnispokalschießen ( zum 8. Mal), Jagdhornbläser- und Schützenpokalschießen (zum 7. Mal), Mannschaftspokalschießen sowie diverse Freundschaftsschießen durchgeführt. Neben den vier Hauptfesten (Königsball, Fronleichnam, Schützenfest und Königs- und Prinzenvogelschießen) werden ein Familienwandertag und sonstige Feiern veranstaltet.
Trotz ihrer vielen Aktivitäten bleibt in der Bruderschaft noch genügend Zeit zum gemütlichen Beisammensein. Die Schützenbruderschaft Heimersheim ist ihren Mitgliedern und Gründungsvätern verpflichtet, Bewährtes zu erhalten und Neues zu fördern.

St. Hubertus Schützengesellschaft e.V. Königsfeld
Die St. Hubertus Schützengesellschaft kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Als Gründungsjahr steht das Jahr 1478 festgeschrieben. Waren es zu damaligen Zeiten noch die Aufgabe der Schützen, die Stadt, deren Einwohner und Ländereien zu schützen, so wurden bald auch Schießspiele ausgerichtet. Laut einer Rechnung der Stadt Ahrweiler haben schon im Jahre 1942 Schützen aus Königsfeld an solchen Wettkämpfen teilgenommen.
Im Jahre 1925 wurde eine alte Tradition wieder aufgenommen und eine Anzahl von Bürgern schloss sich zur St. Hubertus Schützengesellschaft zusammen, um unter dem Motto "Glaube, Sitte und Heimat" die Liebe und Treue zu Heimat und Vaterland wieder auf- und weiterleben zu lassen. Es werden wieder Schützenfeste veranstaltet und der Höhepunkt des Jahres ist das Königsschießen auf der Königsfelder Kirmes.
Während des zweiten Weltkrieges konnten die Schützenfeste aus verständlichen Gründen nicht durchgeführt werden, und so trug Jakob Michels während der gesamten Kriegszeit die Königswürde. 1951 wurde dann das erste Schützenfest nach dem Krieg durchgeführt, an dem die befreundeten Schützenvereine aus Kripp, Sinzig und Bodendorf teilnahmen.
1961 wird der langjährige Brudermeister Johann Fuchs vom bisherigen Hauptmann Hubert Sybertz abgelöst, und in diesem Jahr errichten die Schützen ihre Schieß- und Festhalle im unteren Wolfsgraben.
1978 war dann das große Jubiläumsjahr. Die Pfarrgemeinde St. Nikolaus feierte ihr 750-jähriges Bestehen, gleichzeitig feierte die St. Hubertus-Schützengesellschaft ihr 500-jähriges Stiftungsfest. Dazu der damalige Regierungspräsident Korbach in seinem Grußwort: "Wir vermerken mit Stolz, dass die St. Hubertus Schützengesellschaft über fünf Jahrhunderte der Kirchengemeinde und der Bürgerschaft treu zur Seite gestanden, in der Tradition der deutschen Schützenbruderschaften gewirkt und damit ihrem hohen kulturellen und gesellschaftlichen Wirken sichtbaren Ausdruck verliehen hat.
1987 stellte sich die Schützengesellschaft einer neuen Aufgabe. Durch die Nachfrage zum sportlichen Schießen und der Notwendigkeit einiger baulichen Veränderungen begann man mit dem Um- und Neubau des Schützenplatzes und der Schützenhalle am Wolfsgraben. Eingeleitet wurde diese Maßnahme unter der Federführung des damaligen Brudermeisters Rudolf Meier und 1991 wird die Anlage im Rahmen einer Einweihungsfeier unter Leitung des amtierenden Brudermeisters Günter Wagner ihrer Aufgabe übergeben.
Wir sind stolz, rechtzeitig vor dem Jubiläumsjahr der Gemeinde Königsfeld einen Ort der sportlichen und gesellschaftlichen Begegnung geschaffen zu haben.
Seit dem Jahr 1951 wird wieder regelmäßig der Königsvogel abgeschossen und dem besten Schützen die Königskette umgelegt.
Schützenkönige der St. Hubertus Schützengesellschaft seit 1950:
1950            Jakob Michels
1951            Anton Zepp
1952            Ewald Schüller
1953            Anton Zepp
1954            Anton Zepp
1955            Johann Fuchs
1956            Josef Meures
1957            Peter Eller
1958            Hubert Sybertz
1959            Heinrich Müller
1960            Engelbert Michels
1961            Heinrich Müller
1962            Robert Maur
1963            Reinhold Haas
1964            Gabriel Schick
1965            Hubert Sybertz
1966            Anton Schick
1967            Hermann Schüller
1968            Josef Michels I
1969            Engelbert Michels
1970            Rudolf Meier
1971            Herbert Michels
1972            Walter Henk
1973            Peter Thelen
1974            J. Josef Wichterich
1975            Herm. Josef Schmitz
1976            Rudolf Meier
1977            Alois Zapp
1978            Hermann Schüller
1979            Konrad Gasper
1980            Josef Michels I
1981            Günter Wagner
1982            Rudolf Meier
1983            Walter Nohles
1984            Peter Schick
1985            Reinhold Schmickler
1986            Franz Jos. Schmitz
1987            Peter Kreyer
1988            Herm. Josef Schmitz
1989            Konrad Gasper
1990            Günter Wagner
1991            Lothar Schmitt
1992            Friedhelm Höttler

St. Sebastianus Schützengesellschaft Kripp e.V. 1837
Mehr als 150 Jahre sind es nun her, als am 22. März 1837 vor dem Notar und Bürgermeister von Remagen, Queckenberg, das "Reglement der Schützengesellschaft zu Kripp" beurkundet wurde. Als anlässlich unseres 150-jährigen Jubiläums eine ebenso junge wie weltfremde Reporterin des Südwestfunks uns vorzuhalten versuchte, dass doch so ein Schießgewehr, der Krieg und die deutsche Vergangenheit -na, sie wissen schon, was wir meinen ...,da wurde sie darüber belehrt, dass Schützengesellschaften bereits seit dem 13. Jahrhundert bestanden, zusammengerufene Freiwillige, die bereit waren, ihre Stadt oder Gemeinde vor marodierenden Banden, vor bösen Nachbarn oder der Willkür fremder Fürsten unter Einsatz ihres Lebens zu schützen, wohlgemerkt: zu schützen. Noch nie hat eine Schützengesellschaft einen Krieg entfesselt.
Was es heute zu schützen und zu bewahren gilt, ist die eherne Moral und Ethik der einstigen Waffenträger, um diese in die Gesellschaft zu integrieren. Würde sich jeder Waffenträger in der Welt den Schützenstatuten unterwerfen, hätten wir die friedlichste und anständigste Welt, die man sich vorstellen kann.
Die lange Friedenszeit nach den "Napoleonischen Kriegen" wurde erst 1864 durch das deutsch-österreichische Scharmützel gegen Dänemark um Schleswig-Holstein unterbrochen; doch kein Kripper Schütze hat dabei mitzumachen brauchen.
Erst im Jahre 1871 marschierten einige Kripper mit nach Frankreich, kehrten aber unversehrt wieder zurück und konnten schon am 18. Juni das vergnügliche Vereinsleben wieder fortsetzen.
1887 fand die erste große Jubiläumsfeier statt. 28 Mitglieder zählte die Schützengesellschaft damals, ebenso viel wie bei der Gründung 50 Jahre zuvor. Bereits im Jahre 1893 wurde der Schützenplatz am Sandweg erworben. 1911 und im August 1989 erfolgte eine Erweiterung der Anlage auf jetzt 3.250 Quadratmeter. Im Jahre 1927 wurde mit dem Bau der heute noch benutzten Schützenhalle begonnen. Eine große Erweiterung der Schützenanlage fand im Jahre 1969 mit der Erstellung der jetzigen Wirtschaftsräume statt.
Die Geschicke der Schützengesellschaft führte nach dem Ableben des Vorsitzenden Alfons Schmitz seit Febr. 1984 Toni Lenz. Der Gesellschaft gehören z.Zt. 18 aktive Mitglieder und 7 Jungschützen an.
Anlässlich unseres 150-jährigen Vereinsjubiläums betonte der Vorsitzende rückblickend die engen Bindungen und freundschaftlichen Beziehungen zum Bezirksverband "Rhein-Ahr", eine Beziehung, die Wohl noch recht lange andauern wird.
Bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass sich in der heutigen Zeit auch immer wieder zusätzlich neue Bürger finden mögen und der Schützengesellschaft als aktive Mitglieder beitreten. Die beachtliche Anzahl von Jungschützen lässt uns in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken, damit der Bestand des ältesten Vereins in Kripp und der Tradition folgend, aufrechterhalten werden kann.


St. Hubertus-Kleinkaliber Schützengilde Löhndorf e.V.
1959        Gründung des Vereins von Schützenoberstleutnant Robert Frings

                und neun weiteren Schützen im Gasthaus Barrenstein
1960        erstes Schützenfest in der Holzgasse unter freiem Himmel. Erwerb

                eines Grundstückes auf dem Mühlenberg und Baubeginn für den

                Schützenplatz und das Schützenhaus
1961        erstes Schützenfest auf dem neuen Platz. Einweihung der Fahne
1962        große Erdbewegungen (5.000 cbm) für den Bau der Wälle,

                Einzäumung und Anbringen von Blenden zur Vervollkommnung der

                Sicherheit
1963        Errichtung von zwei 50-m-Bahnen
1966        Bau der jetzigen Schützenhalle
1977        Fertigstellung der Pistolenbahn
1979        baupolizeiliche Abnahme
1980        Anschluss an das städtische Versorgungsnetz
1982        schießtechnische Abnahme
1984        25-jähriges Vereinsjubiläum mit großem Festakt
Der Verein stellte 1960 den Kreiskönig (Franz Voosen), 1973 und 1980 die Diözesankönige (Heinrich Ramacher und Matthias Voosen), 1978 und 1980 die Bezirkskönige (Udo Schmickler und Herbert Schmickler) sowie Bezirksprinzen.
Das Königssilber trugen bisher:
1960        Hans Klemp
1961        Robert Frings
1962        Matthias Voosen
1963        Fritz Sonnenberg
1964        Herbert Schmickler
1965        Alfred Veith
1966        Franz Voosen
1967        Dieter Gemein
1968        Manfred Schmickler
1969        Heinrich Ramacher
1970        Gerd Schroth
1971        Herbert Zerwas
1972        Josef Adrieaenssens
1973        Heinrich Ramacher
1974        Helmut Reidenbach
1975        Edmund Ritterrath
1976        Udo Schmickler
1977        Theo Hempel
1978        Willi Weber
1979        Dieter Gemein
1980        Matthias Voosen
1981        Theo Hempel
1982        Manfred Schmickler
1983        Karl-Heinz Schmahl
1984        Lambert Krahe
1985         Alfred Veith
1986        Heinz Britzen
1987        Werner Krahe
1988        Jürgen Voosen
1989         Karl-Heinz Schmahl
1990        Claudia Hempel
1991        Manfred Schmickler
1992        Theo Hempel

St. Viktor-Schützenbruderschaft 1863 Oberbreisig e.V.
Über 125 Jahre für Glaube, Sitte und Heimat
Seit über 125 Jahren pflegen die St. Viktor-Schützen die Tradition einer kirchlichen Bruderschaft. In deren Sinne wurde die Bruderschaft 1863 gegründet, und die Bräuche haben sich weitgehend bis heute erhalten. Die kirchlichen Bindungen werden in der neuen Satzung, die 1989 erstellt wurde, deutlich hervorgehoben. Mit der Benennung nach dem Pfarrpatron der Kirche bezeugte sie die enge Verbundenheit mit der Pfarrei St. Viktor. Mit der Bezeichnung als Bruderschaft unterstrich sie die Wiederaufnahme der alten, aus dem Mittelalter übernommenen Tradition der Bruderschaften, wie sie auch an St. Viktor als der Pfarr- und Muterkirche von Oberbreisig bestanden.
Mit dem Beitritt zum Verband der Deutschen Historischen Schützenbruderschaften im Jahre 1954, dem Jahr der Wiedergründung nach dem Krieg, haben sich die St. Viktorschützen noch einmal ausdrücklich zu dessen Wertgefüge "Glaube, Sitte, Heimat" bekannt. Sie haben sich damit verpflichtet, sich weiterhin zum Glauben zu bekennen, die Heimat und die Tradition zu pflegen, um mit Kraft und mit Zuversicht Gegenwartsprobleme zu lösen und Zukunftsperspektiven zu unterbreiten.
Heute besteht die Bruderschaft aus 29 aktiven Schützen, 24 Schützenschwestern, 14 inaktiven Mitgliedern und aus 3 Ehrenmitgliedern. Das höchste Fest im Jahr ist Fronleichnam. Die Schützen begleiten in ihren Uniformen die Prozession, wobei vier von ihnen dazu ausersehen sind, den Himmel zu tragen. Am selben tag findet auch das traditionelle Königsschießen statt.
Bei der Kirmes im Oktober, am Fest des hl. Viktor haben sich alte Bräuche bis heute weitgehend erhalten. So werden die Geistlichen am Kirmessonntag mit Musik von den Schützen am Pfarrhaus abgeholt und in die Kirche zu Festhochamt geleitet. Fähnrich und Adjutanten des Schützenkönigs nehmen mit der Bruderschaftsfahne am Altar Aufstellung. Im Anschluss an den Gottesdienst findet dann der große Umzug durch den Ort statt, um erst den Präses und dann den Schützenkönig nach Hause zu bringen.
Ebenfalls ein Höhepunkt im Vereinsleben ist das Schützenfest, das traditionell am 2. Sonntag im Juli stattfindet. Zurzeit wird es von neun befreundeten Bruderschaften besucht, die sich nachmittags zum Preisschießen und zum geselligen Beisammensein auch mit der Bevölkerung treffen. Der Gegenbesuch der Bruderschaften ist Ehrensache.
Auch das interne Vereinsleben kommt nicht zu kurz. Alljährlich im September findet ein Pokalschießen statt. Frohsinn und Gemütlichkeit werden dabei großgeschrieben. Bei den Schießwettbewerben geht es um die Vereinsmeisterschaften, das Schießen von Schützenschnüren und natürlich der Vereinswanderpokal.
Nach außen hin gestaltet sich das Schützenjahr durch den Besuch der Schützenfeste der befreundeten Vereine, der Veranstaltung des Bezirks Rhein-Ahr und die schon traditionelle Stadtmeisterschaften der Stadt Bad Breisig.
Die Schützenbruderschaft St. Viktor versucht, nach den Traditionen zu leben, die auf ihrer neuen, aus dem Jahr 1981 stammenden Schützenfahne zu sehen und diese weiterzugeben. Ihre Vorderseite trägt das Bild der Pfarrkirche von Oberbreisig. Auf der Rückseite ist St. Viktor dargestellt, eingerahmt von den Wappen der Schützenbruderschaften, der Stadt Bad Breisig und dem Europaemblem als Zeichen eines zukunftorientierten Engagements.

St. Sebastianus Schützenbruderschaft e.V. Oberwinter gegr. 1897
Am 27.01.1897 wurde der kameradschaftliche Kriegerverein gegründet und 1949 in Sebastianus Bruderschaft umbenannt. Erster König wurde 1926 Heinrich Müller, erster Prinz 1933 Willi Königsfeld. 1927 wurde der jetzige Schützenplatz angekauft und im Laufe der Jahre erweitert.
Heinrich Walzem wurde 1949 mit der Armbrust König, Josef Dreiling jun. 1952 König, Bezirkskönig und 2. Bundeskönig, 1960 Diözesankönig. Mit Präses Pfr. Dupont stellte die Bruderschaft den Diözesanpräses und danach den Bezirkspräses Rhein-Ahr.
Durch die letzten 40 Jahre führten die Brudermeister Heinrich Müller, Peter Arenz, Martin Schlimpen, Fred Jonen und Ludwig Römer die Oberwinterer Schützen. 1980 konnten nach vielen hundert Stunden Arbeit das neue Schützenhaus am Friedrichsberg an der K41 eingeweiht werden. Zahlreiche Veranstaltungen, auch anderer Vereine, haben bewiesen, dass dieses Haus zur rechten Zeit das Vereinsleben neu erblühen ließ.
Mit z. Zt. 53 aktiven Mitgliedern, 81 inaktiven, 8 Schüler- und Jungschützen und 18 Mitgliedern im Damenschießclub ist die Bruderschaft aus dem Vereinsleben nicht mehr fortzudenken.
Im Jubiläumsjahr des Bezirks Rhein-Ahr wird die Bruderschaft Oberwinter durch 1. Schießmeister Ludwig Römer, 1. Geschäftsführer Martin Schlimpen, 1. Schatzmeister Friedhelm Weyerbusch, 1. Schieß- und Jungschützenmeister Dieter Malik sowie den 1. Offizier Willi Nicot geführt.

St. Sebastianus Schützengesellschaft Remagen e.V. von 1478
Die St. Sebastianus Schützengesellschaft Remagen von 1478 dürfte wohl eine der ältesten Bruderschaften im Bezirksverband Rhein-Ahr der Historischen Schützenbruderschaften sein.
Die Umwandlung von Gilde und Bruderschaft in Schützengesellschaft vollzog sich 1843.
Die Gesellschaft nahm sich schon in den ersten Gründungsjahren vor, im Sinne des Wahlspruches "Für Glaube, Sitte und Heimat" zu wirken. Im Jahre 1848 hatte die Gesellschaft schon einen aktiven Mitgliederstand von 110 Schützen.
Die noch heute getragene Königskette ist ein Geschenk der Familie von Fürstenberg Stammheim aus dem Jahre 1855. Die Liste der Könige ist nachweisbar von 1715 bis zum heutigen Tag.
Auch in der heutigen schnelllebigen Zeit hat die Gesellschaft einen noch sehr guten aktiven Mitgliederstand zu verzeichnen.
Unsere Schützentracht ist: grüner Hut - grüner Rock - weiße Hose - Hirschfänger und Gewehr, welche bei allen öffentlichen Veranstaltungen getragen werden. Datiert vom Jahre 1843.
Die Schützen der St. Sebastianus Schützengesellschaft Remagen werden auch weiterhin im Sinne des Wahlspruches "Für Glaube, Sitte und Heimat" arbeiten.

St. Hubertus Schützenbruderschaft 1877 Rheineck e.V.
Im Jahre 1877 schlossen sich einige Rheinecker Bürger zusammen, gründeten den Schützenverein St. Hubertus und kauften die erste Vereinsfahne, die als einzigste Dokument der Vereinsgründung, leider nur noch in Fragmenten, erhalten blieb. Die Chronik des Vereins, das Vereinsgewehr und die Königskette gingen durch Kriegseinwirkungen verloren. Durch die Folgen der politischen Entwicklung wurde der Verein 1937 aufgelöst und in einer Versammlung am 28.12.1962 von 15 Mitgliedern wiederbegründet. 1963 wurde mit dem Bau der Schützenhalle und des Schießstandes begonnen. Hierfür wurden im laufe der Jahre Grundstücke aufgekauft und langfristige Pachtverträge abgeschlossen. 1977 fanden die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum statt.
1987 feierte man den 25. Jahrestag der Wiederbegründung der Bruderschaft mit dem Kaiserschießen, an dem die Gründungsmitglieder der letzten 25 Jahre teilnehmen durften. Die Gründungsmitglieder wurden mit einer Wandplakette ausgezeichnet. Die Bruderschaft ist Mitglied des Bezirksverbandes Rhein-Ahr und hat regelmäßig an den Schießwettbewerben des Bezirksverbandes teilgenommen.
Bezirkskönige im Historischen Schießen:
1968/69        Herbert Führ sen.
1973/74        Kunibert Seul
Bezirkskönige Ausscheidungsschießen der Vereinskönige:
1969/70        Paul Kochaneck
1989/90        Herbert Führ jun.

Bezirksjungschützenprinz im Historischen Schießen:
1980/81        Dieter Jäger

Bezirksschülerprinz/essin Ausscheidungsschießen
1982/83        Brigitte Schmitz
1984/85        Silvia Wankmüller, verh. Schäfer
1989/90        Alexander Kurp

St. Hubertus-Schützengesellschaft e.V. Sinzig von 1836
Unter dem Namen St. Hubertus Schützengarde wurde obige Gesellschaft von 21 unverheirateten jungen Männern über 17 Jahre als "Stammgesellschaft", deren Namen noch im ältesten Protokollbuch der Gesellschaft verzeichnet stehen, ins Leben gerufen.
Ursprünglich war der Hauptzweck der Gesellschaft, wie unter Abschnitt 1 der Gründungsstatuten verzeichnet, "bei Feuersbrünsten gefährdete Menschen und Mobilien zu retten, dieselben an einem sicheren, von der Gesellschaft bewachten Ort zu bringen und während des Brandes durch die Stadt zu patrouillieren, um Diebstähle zu verhindern".
Der Schießsport stand erst an zweiter Stelle, verbunden mit der Pflege vaterländlicher Gesinnung. Eine Neufassung der Satzungen bei einer Generalversammlung auf dem Rathaus der Stadt Sinzig im Jahre 1849 stellte die Pflege des Schießsports in den Mittelpunkt des Geschehens.
Die Vereinstätigkeit als Feuerwehr trat immer mehr in den Hintergrund. Schließlich bildete sich die im Jahre 1887 aus der St. Hubertus-Schützengesellschaft heraus die "Sinziger freiwillige Feuerwehr". Jedes Schützenmitglied musste die vorliegenden Statuten kennen und durch eigene Unterschrift anerkennen.
Verheiratung hatte zuerst den Austritt aus der Stammgesellschaft und die Möglichkeit des Eintritts in die Schützen, II. Abt., zur Folge. In späterer Zeit wurden die verheirateten Schützen gleichgestellt.
Mit der Vollendung des 65. Lebensjahres wurde und wird heute noch jedem aktiven Schützen die Ehrenmitgliedschaft zuteil. Ihre kameradschaftliche und vaterländliche Einstellung stellte die Gesellschaft unter Beweis, als sie den im Felde stehenden Mitgliedern 1870 je ein Taler übersandte.
Im Jahre 1911 feierte man das 75-jährige Stiftungsfest der Gesellschaft. Bei diesem Anlass erkor man den Reichsgrafen Wilhelm von Spee auf Schloß Ahrental als Protektor.
Diese Gelegenheit benutzten die Gräfinnen von Spee dazu, der Gesellschaft eine Bannerfahne zu überreichen, die von ihnen handgestickt wurde und den hl. Hubertus vor dem Hirsch kniend darstellt.
Im vergangenen Jahr 1991 wurde diese Fahne im Auftrag der Gesellschaft von dem in Bonn-Beuel und in Köln ansässigen Paramentenhaus Düster grundlegend renoviert. In den ersten Jahren des Bestehens wurde auf einem Platz an der Ahr auf hihe Vogelstangen geschossen. Im Jahre 1894 wurden die Pazellen am Hellenberg erworben, wo bis zum heutigen Tag der Schützenplatz als Eigentum der Gesellschaft ist.
Vor dem 1. Weltkrieg präsentierten die Hubertusschützen ihren Gästen sowie der Sinziger Bürgerschaft alljährlich bei dem Schützenfest große Regimentskapellen aus dem Standort Koblenz. Zwischen den Kriegen waren es große Blaskapellen, die verpflichtet wurden, und n den fünfzigern und frühen sechziger Jahren war die Kapelle Christian Reuter aus Köln die Stammkapelle.
Die ursprüngliche Königskette wurde als Silberkette im Jahr 1900 von dem Sinziger Uhrmacher Josef Hoffmann, Mühlenbachstraße, entworfen und hergestellt.
Das Jahr 1931 verzeichnete den Beitritt der Gesellschaft zur Erzbruderschaft vom hl. Sebastian. Im gleichen Jahr wählte man unseren Schützenhauptmann Josef Maag zum Bundesmeister des neugegründeten Bezirksverbandes Rhein-Ahr.
Im Mai 1936, im Jahre des 100-jährigen Bestehens, musste der Ausschluss an den Schützenverband im Reichsbund für Leibesübungen vollzogen werden. Alle Vereine, die sich nicht anschlossen, durften keinen Schießsport mehr ausüben. 1940 noch musste unser Name in "Schützengemeinschaft Hubertus Sinzig" umgeändert werden.
Das 100-jährige Jubelfest, welches in wochenlanger Arbeit und mit dem Neubau unserer Schießbahnen vorbereitet wurde, fiel buchstäblich ins Wasser. Es regnete vom ersten Tag an bis zum Schluss.
Am 21. Dezember 1955 wurde die Gemeinnützigkeit für die Gesellschaft vom Finanzamt anerkannt. Erstmalig wurden 1957 zwei elektrische Scheibenzuganlagen für die Kleinkaliber 50m montiert. Im Jahre 1961 feierte die Gesellschaft das 125-jährige Stiftungsfest, welches zu einem wirklich großen Ereignis wurde.
Einen verbesserten Ausbau für die sportliche Schießmöglichkeiten gab es in den Jahren 1966/67 mit dem vollständigen Umbau der 50m Schießsportanlage und der Anschaffung von vier automatischen Kleinkaliberbahnen. 1980 wurde der Schießbetrieb auf unserem Schützenplatz im Rahmen einer routinemäßigen Sicherheitsüberprüfung durch die Bezirksregierung Koblenz gänzlich stillgelegt. Luftgewehr durfte weiter geschossen werden und Kleinkaliber an 3 Tagen im Jahr nach vorheriger Abnahme durch die Behörden. Bei den Planungen zur Wiederherstellung der Schießanlage mussten nicht nur sicherheitstechnische, sondern auch immissionsrechtliche Auflagen beachtet werden. Nach vielen Jahren Arbeit einiger Kameraden, Zuschüssen vom Land, Kreis und Stadt sowie sehr vielen Spenden der Mitglieder konnte die Schießanlage wieder in Betrieb genommen werden.
Im Jahre 1986 feierte die Gesellschaft das 150-jährige Bestehen in einem auf dem Schützenplatz errichteten Festzelt.
Nachdem nun zwischenzeitlich die Schützenhalle ausgebaut, die vorgeschriebene Einzäumung erstellt und damit der Schützenplatz zu einem Schmuckstück wurde, wird nun noch die neue Restauration mit Küche in den nächsten Jahren gebaut.
Man kann nur hoffen, dass nach 156 Jahren des Bestehens, nach soviel Arbeitseinsatz und nach solch bewegter Vereinsgeschichte die Gesellschaft weiterhin besteht und ihren Weg in die Zukunft mit einem einsatzfreudigen Vorstand macht.

St. Sebastianus Schützenbruderschaft gegr. 1301 e.V. Sinzig/Rhein
Es kann nicht Aufgabe einer Festschrift sein, dem Leser ein lückenloses Bild einer Vereinigung von Männern aufzuzeigen, die sich durch die Jahrhunderte fest im Bewusstsein einer traditionsbewussten Bürgerschaft etabliert hat. Unsere festfreudige Zeit lässt es zudem gewagt erscheinen, an eine Öffentlichkeit zu treten, deren hektisches Treiben kein längeres Verweilen bei der Betrachtung des historischen Gebilde einer glaubensstarken, von den Idealen "Glaube, Sitte und Heimat" geprägten, dem Mitmenschen dienenden Bruderschaft duldet, wie sie nur eine Epoche hervorbringen konnte, die sich dem Schutz und der Förderung der Kirche verschrieben hatte. Wo finden wir heute noch überliefertes Brauchtum, Tradition, persönliche Ehre, aufopfernde Liebe zum Nächsten und helfende Bereitschaft mehr als in diesen religiösen Bewegungen, die sich durch vergangene Zeiten bis in unsere schnelllebige Zeit behauptet haben.
Als zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Pest, der schwarze Tod, ganze Ortschaften unserer Heimat verheerte, schlossen sich die Bürger des Weilers Krecheln, eines heute nicht mehr existierenden Fleckens in der Nähe von Sinzig, zu einer Gemeinschaft unter dem Schutz des hl. Sebastianus zusammen, um damit die Abwendung der gefürchteten Seuche zu erflehen. Aus diesem einstmals als Pestbruderschaft konzipierten Zusammenschluss wurde sehr bald eine Schutzbruderschaft, die beseelt von dem althergebrachten Schützengedanken den Schutz von Toren und Wehren als ihre vornehmste Aufgabe ansah.
In einer Urkunde aus dem Jahre 1842 im Stadtarchiv Ahrweiler findet die Bruderschaft erstmals urkundliche Erwähnung. Hier heißt es  u.a.: Item was ein Schießspiel her bescheiden, ind waren he schutzan van synztzig, Lyns, Remagen, Aldenaer ind Knynxfelt. Aus einem im Besitz der Bruderschaft befindlichen Protokollbuch aus dem Jahre 1944 geht hervor, dass ein Herr van Hess bei seinem Eintritt in die Bruderschaft von einem ihm zugänglich gemachten Dokument berichtet, welches das Gründungsjahr 1301 nachweist.
In diese Zeit, die dem Untergang der Hohenstaufendynastie folgte, die geprägt war vom Machtkampf deutscher Fürstenhäuser, Abhängigkeit des Papsttums von französischem Einfluss, Verlagerung des Sitzes von Rom nach Avignon, ist auch die Eigeninitiative unserer Vorväter begründet, sich zu Kongregationen zusammenzuschließen, um, der Ohnmacht ihrer weltlichen und geistlichen Herren bewusst, aus eigener Kraft Idealen nachzueifern und in fester Verbundenheit versuchten, gemeinsam dieses unsichere von Angst und Not beherrschte Leben zu meistern.
Erst nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges tritt unsere Bruderschaft wieder in urkundliche Erscheinung. In einem Protokollbuch lesen wir: "Solis de 6-ten Augusti 1758 ... ist die hochlöbliche St. Sebastiani Bruderschaft zur Haltung und Abzahlung der Fry Mieß, weilen solche wegen des 25. May als auf Fronleichnamstag vorgewesenden sehr großen Feuerbrunst dahier nicht geschehen konnte, convociert (zusammengerufen) worden".
In der Sitzung des Verwaltungsrates vom 27. Mai 1847 beschloss man: "Wegen der an Hungersnot grenzenden drückenden Zeitverhältnisse sollen am nahe bevorstehenden Fronleichnamsfest alle Lustbarkeiten unterbleiben, jedoch die Prozession an diesem Tage mit gebührender Teilname begangen werden".
Diesen damals gefassten Beschluss hat die Bruderschaft heute in ihrer Satzung verankert "Höchstes Fest der Bruderschaft ist der Fronleichnamstag, an dem sich die Mitglieder in althergebrachter Tracht an der Prozession beteiligen. Die Bruderschaft geht geschlossen hinter dem Allerheiligsten".
Mit dem Beginn des 1. Weltkrieges und seinem unglücklichen Ende, der Kaiser dankte ab, das Land lag in Schutt und Asche, hörte auch die Bruderschaft vorübergehend auf, existent zu sein. Erst am 17. September 1928 trat die Bruderschaft wieder mit einem damals dreitägigem Fest an die Öffentlichkeit, um kurz darauf in der Ära des 1000-jährigen Reiches wieder in der Versenkung zu verschwinden. Als die Besatzungstruppen in unsere Heimat einrückten, gelang es dem damaligen Hauptmann Franz Sommer, die noch vorhandenen Protokollbücher und die schwere Königskette, das älteste Schild stammt aus dem Jahre 1547, in Sicherheit zu bringen.
Nach den Kriegsjahren war es jener Franz Sommer, der am 15. Mai 1949 eine erneute Gründungsversammlung einberief, die im gleichem Jahr von der französischen Militärregierung genehmigt wurde. Am 04. Mai 1953 erlangte die Bruderschaft Rechtsfähigkeit durch die Eintragung in das Vereinsregister, in einem Pachtvertrag überließ die Stadt Sinzig am 29. Mai 1953 das Gelände des Kyffhäuserbundes zum Bau einer Schießanlage.
Am 03. Dezember 1964 wurden die in der Koisdorfer Hohl errichteten Baulichkeiten durch Einräumung eines Erbbaurechtes durch die Stadt Sinzig Eigentum der Bruderschaft.
Eine Satzungsänderung im Jahre 1974 ermöglichte die Aufnahme von Schützenschwestern.
Die Bruderschaft bildet seit vielen Jahren mit ihrem Königsschießen an Fronleichnam, dem Schützenfest im August und anderen Veranstaltungen einen wesentlichen Bestandteil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in unserer Heimatstadt und ist aus dieser nicht mehr  wegzudenken. Durch all die Jahrhunderte ist sie stolz ihren Weg gegangen, hat unbeirrbar an ihrem Leitsatz" Glaube, Sitte und Heimat " festgehalten. Möge die St. Sebastianus Schützengesellschaft gegr. 1301 e.V. auch in der Zukunft weiterhin bestehen und gedeihen, fest wurzelnd in einer echt-christlichen unterbauten, heimatverbundenen und traditionsbewussten Vergangenheit.

St. Hubertus-Schützengesellschaft Westum e.V. von 1893
Am 01. Mai 1893, also vor knapp 100 Jahren, schlossen sich 26 Bürger unter dem Präsidenten Peter-Josef Degen zusammen und bildeten die "Westumer Schützengesellschaft" unter dem Schutzpatron des heiligen Hubertus. In 22 Paragraphen wurden die Statuten des Vereins zusammengefasst. Der neue Verein nahm sogleich mit viel Idealismus seine Tätigkeit auf. Im gleichen Jahr wurden noch ein Preisvogelschießen veranstaltet, Uniformen beschafft und die Feste der Brudervereine besucht. Am Fronleichnamstag 1897 konnte der Schützenverein, der seit seiner Gründung die Prozession mitgestaltet, erstmals voll stolz die erste Fahne bei der Prozession vorführen. Durch den ersten Weltkrieg wurde die Vereinstätigkeit wesentlich beeinträchtigt und durch die Besatzungsmacht 1918 ganz untersagt. 1920 lebte der Verein wieder auf, wurde aber durch den zweiten Weltkrieg jäh wieder unterbrochen. Mit der Beendigung des Krieges ruhte das Vereinsleben. Doch schon 1947 erhielt man die Genehmigung zur Wiederbelebung der Schützengesellschaft, allerdings ohne Benutzung von Gewehren. Erst 1950/51 wurde den Schützen zugestanden, mit Gewehren zu schießen.
Möge die Schützengesellschaft Westum das Band zwischen Bürgern und Heimat enger knüpfen und in der Jugend die Begeisterung, die ihre Vorfahren die Gesellschaft vor fast 100 Jahren entstehen ließ, wachrufen.

Aus den Bruder- bzw. Gesellschaften aus Bad Bodendorf, Franken, Heppingen, Schuld und Wershofen wurden keine Darstellungen vorgelegt.

Nun die Ereignisse der beiden Tage in chronologischer Reihenfolge: Der Anfang des Festes aus Anlass der 60-Jahr-Feier begannen die Schützen des Bezirks Rhein-Ahr, darunter viele Abordnungen aus den Mitgliedsvereinen, am Samstagabend mit dem Besuch des Festgottesdienstes in der Pfarrkirche St. Johannes in Brohl-Lützing. Zelebriert von Bezirkspräses Karl-Josef Bings. Er hielt in dieser Messe folgende Predigt, die viele Schützen und Anwesende im Umgang miteinander stärken sollte. Aus diesem Grund soll diese Predigt auch in diese Chronik eingehen, damit diejenigen Schützenschwestern und Schützenbrüder, die nicht in Brohl teilgenommen haben, die Möglichkeit haben, Kenntnis von dieser Predigt bekommen.
Hier nun der Wortlaut der Predigt:
"Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, meine lieben Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder, zum Text der soeben gehörten Lesung kann man sagen, unmöglicher Text, dachte ich zuerst auch. Aber dann, ich wage die These, dieser Text hat mit uns Schützen zu tun, hat vieles zu sagen. Passen sie mal auf.
Man braucht nur ein paar Wörter aus diesem Text zu streichen und durch moderne Begriffe zu ersetzen - und schon erhält man die Amosprophetie eine fast schon unangenehme Aktualität. Wenn davon die Rede ist, dass die Getreidehändler das Ende des Neumondfestes nicht abwarten können, damit sie endlich wieder Handel treiben können, fallen mir die in Mode gekommenen Verkaufssonntage der Möbelhäuser ein. An die Ungerechtigkeiten auf dem Weltmarkt den Anbietern aus der sogenannten Dritten Welt gegenüber denke ich, wenn es da heißt: "Wir wollen mit dem Geld die Hilflosen kaufen". Und beim "Abfall des Getreides", der "zu Geld" gemacht wird, fühle ich mich daran erinnert, dass unser Müll, von dem wir nicht mehr wissen, wohin, tonnenweise durch Europa gefahren und so zu Geld wird.         
So könnte der Prophet auch heute mit derselben Berechtigung gegen Ausbeutung und Geschäftemacherei wettern und dagegen, dass die Leute nichts anderes als das im Kopf haben. Geldmachen ist bei uns eine der angesehensten Tätigkeiten und mancher Menschen Lebensziel. Gelegentlich sieht es so aus, dass wir von der Auszehrungen durch Übersättigung bedroht sind. Auf der Suche nach dem privaten Glück geht Zusehens das Bewusstsein dafür verloren, dass wir nicht jeder oder jede für sich auf einer Insel leben, sondern in einem gemeinsamen Boot sitzen. Fast hat man den Eindruck, dass die in unserer Gesellschaft zu lösenden Probleme sich in demselben Maß vermehren, in dem das Streben nach individuellen Wohlstand steigt: explodierende Sozialkosten, Fremdenproblematik, grassierende Zerstörung der Schöpfung, soziale Spannungen, schwindelnde Offenheit für Aufgaben an der Gemeinschaft. Ist es nicht das, was Amos anklagt: Vor lauter Geschäftemachen geraten die Schwachen, Armen und Hilflosen ins Hintertreffen?
Dann hätten wir es ja hier mit einem ausgesprochenen politischen Text aus der Heiligen Schrift zu tun. Fast schon riecht es nach Klassenkampf. Was haben solche Reden in der Bibel verloren, was solche Themen in der Verkündigung? Was schließlich hat das alles mit Gott zu tun? Ich wage eine These: Überall, wo die Rendite das oberste Entscheidungskriterium ist und nicht der Mensch, leidet Gott. Es Quält ihn, wenn vor der Arbeit das Kapital rangiert.
Es ist nicht in seinem Sinn, wenn das Habenwollen mit dem Liebenkönnen konkurriert. Wie ich zu dieser These komme? Ich habe über ihn, unseren Gott gelernt, dass er "die Liebe" ist. Er ist der "ich-bin-da" und nicht der "Ihr-interessiert-mich-nicht". Eine der Vorstellungen, die wir uns von ihm machen, ist, dass er zu dritt existiert, dreifaltig-einer. Er ist also ein Beziehungsgott. Da kann es doch fast nicht anders ein, als dass dieser Du-Gott leidet, wo das Ich sich allzu wichtig nimmt.
Das ist auch die Wunde, in die Amos seine Finger legt: Es sind die Stellen, an denen sich seine Volksgenossen unsozial verhalten. Genau das ist die Linie, auf der 700 Jahre später Jesus Christus weiterschreibt, wenn er die Nächstenliebe in Verbindung mit der Gottesliebe an die erste Stelle rückt. Die eine gibt es nicht ohne die andere. Gottes- und Nächstenliebe sind miteinander verwachsen wie siamesische Zwillinge. Ihre Verbindung ist irgendwo in der Herzgegend. Wer also beispielsweise sagt, der liebe Gott, aber etwa den Eltern eines ungetauften gestorbenen Kindes das kirchliche Begräbnis verweigert oder -ein anderes Beispiel über andere übel daherredet, der hat verschiedene Dinge nicht ganz begriffen. Wenn wir aber mit den anderen nicht ich-bezogen, sondern du-bewußt umgehen, wird unser Verhalten in jedem Fall Balsam für Gottes Seele wein. Ich kann mir gut vorstellen, dass es diesem lieben Vatergott, den uns Jesus gezeigt hat, gut gefällt, wenn nicht eine Regel der Maßstab ist oder eine Sache, sondern der Mensch mit seinen Nöten und Bedürfnissen und dem, was ihm hilft zu leben.
Und hier kommt der Gedanke der Schützenbruderschaft zum Tragen, ins Spiel. Und tatsächlich: Im Bewusstsein dieser Verbindung Gottes mit uns Menschen zu leben, muss wohl heilsam sein. Das muss zu einer Gemeinsamkeit führen, in der  sich alle aufgehoben wissen, zu einer Gesellschaft oder auch Gemeinde, in der die Sonne aufgeht - und nicht wie es Amos androht, am helllichten Tag Finsternis einbricht. Ich weiß, es ist träumerisch, fast schon utopisch. Aber ich will diesen Traum nicht  aufgeben: dem Traum, es könnte ein Zusammenleben im Sinne Jesu geben, eines, das bedeutet: Wir stehen füreinander ein, die Liebe ist das oberste Entscheidungskriterium, das soziale Netz ist selbsttragend. Ich brauche nicht an mich zu denken, weil das schon andere tun - und das würde für alle gelten. Dann gilt uns vielleicht, was im Buch Amos als Heilsverheißung zu lesen steht: "Ich wende das Geschick meines Volkes Israel. Sie bauen die verwüstende Städte wieder auf und wohnen darin". Einer ist dem anderen Bruder, es lässt sich gut leben, weil der andere einen leben lässt!  Amen!

Nach dem Festgottesdienst ging's im Festzug unter dem Kommando von Bezirksadjutant Dieter Gemein aus Löhndorf - im musikalischen Geleit der Blaskapelle Seul zur Festhalle.
Die Jagdhornbläser Bad Breisig eröffnete mit dem Jagdsignal "Fürstengruß" den Festkommers. Bundesmeister Horst Lüdtke begrüßte die Ehrengäste, unter ihnen auch Bezirkskönig José Ripoll Torres von St. Matthias Brohl. Die ausgesuchten Musikstücke der Kapelle Seul, wie auch die des gemischten Chores MGV "Frohsinn" aus Brohl unter der Leitung von Emil Schmitt, gaben der Jubiläumsfeier den festlichen Rahmen.
Verbandsbürgermeister Hubert Busch, Schirmherr der Veranstaltung, übermittelte Gruß und Glückwunsch der Verbandsgemeinde. In seiner Ansprache gab er zu bedenken, dass die Historischen Schützen die älteste Bürgerwehr Deutschlands sind. Hubert Busch wörtlich: "Auch in den 60 Jahren seit Bestehen des Bezirksverbandes Rhein-Ahr stellen die drei Leitbegriffe "Glaube, Sitte und Heimat" Worte dar, die in jeden Abschnitt menschlicher Geschicke Gültigkeit haben. In der Zeit, wo manche Tradition in ihrer Lebensfähigkeit bedroht scheint, seien Existenz und Aufgabe der Schützenbruderschaften von ganz besonderer kultureller und staatpolitischer Bedeutung. Kreisbeigeordnete und Vertreter des Landrates, MdL Gerhard Steffens, war der Gratulant der Kreisverwaltung bzw. -bevölkerung. Auch er ging auf die Bedeutung der Schützen von heute eine, die mit ihrer sozialen Schutzfunktion auch weiterhin ihren Platz in der Gesellschaft hätten.
Die Aufgabe, die die Schützen in Gegenwart und Zukunft zu erfüllen hätten, seien beim Bezirksverband Rhein-Ahr in guten Händen.
Diözesanpräses Domkapitular Stephan Schwarz überbrachte den Gruß und Glückwunsch des Diözesanverbandes Trier. Er appellierte an die Schützen, aus der Tradition zu lernen und stets zu bedenken, dass das Miteinander die Schützengemeinschaft in die Zukunft hinein stark mache. Ortsbürgermeister Adolf Lessenich aus Brohl-Lützing bekräftigte in seinem Grußwort, das es die Schützen seien, die die Ortsgemeinschaft fördern und festigen. Unser Bundesmeister Horst Lüdtke stellte in seiner Kurzchronik die 20 Bruderschaften im Bezirksverband Rhein-Ahr vor. Die Jagdhornbläser fand Sonderbeifall, als sie musikalisch mit lustigen Zwischenversen den Verlauf eines Jagdtages schilderten. In seinem Schlusswort dankte der Bundesmeister allen, die zum Gelingen des Festabends beigetragen hatten, besonders auch den St. Matthias-Schützen von Brohl für ihre beispielhafte Gastfreundschaft. Im Anschluss hatte jeder reichlich Gelegenheit zum Tanz zu den Klängen der nicht müde werdenden Kapelle Seul.
Am 2. Tag, an dem es um die Würde der Bezirksmajestäten ging, wurde mit einer Festandacht in der Pfarrkirche St. Johannes in Brohl-Lützing festlich begonnen, gehalten von Bezirkspräses Pastor Karl-Josef Bings.
Nach der Kranzniederlegung schloss sich unter dem Kommando von Bezirksadjutant Dieter Gemein die Parade der Bezirksmajestäten und den Ehrengästen an. Anschließend zog ein festlich geschmückter Festzug im musikalischen Geleit einer Blaskapelle und eines Tambourcorps durch die fahnengeschmückten Straßen des Ortes Brohl-Lützing zum Schützenhaus.
Hier begrüßte der stellv. Diözesanbundesmeister und Bundesmeister des Bezirks Rhein-Ahr, Horst Lüdtke, mit allen Majestäten den noch amtierenden Bezirkskönig José Ripoll-Torres, die Ehrengäste mit Bezirkspräses Karl-Josef Bings und Verbandsbürgermeister Hubert Busch aus Bad Breisig.
Bevor die rund 230 Schützen, davon etwa 50 Jungschützen und 55 Schülerschützen zu den Wettkämpfen antraten, mussten sich die Schützen beim Bezirksgeschäftsführer Kurt Berlin anmelden. Nachdem alle Bruderschaften ihre Meldungen abgegeben hatten, herrschte an den Schießständen bald Hochbetrieb. Die Schießleitung hatten die Bezirksmeister im historischen Schießen Theo Hempel (Löhndorf) und Karl Wirz (Westum), beim Schützennachwuchs die Bezirksjungschützenmeister Willa Klein (Remagen) und Ruth Schmitz (Löhndorf).

Die Jungschützen ermittelten nach mehrstündigem Kampf als erste ihre Majestät.
Die Bestecksieger und ihre neue Majestät sind:

Krone:            Christian Langenbach        St. Sebastianus Oberwinter
Kopf:              Guido Pfeiffer                     St. Hubertus Löhndorf
li. Flügel:        Thomas Hempel                 St. Hubertus Löhndorf
re. Flügel:       Martin Hengsberg              St. Sebastianus Kripp
Schweif:         Daniela Söller                    St. Sebastianus Heimersheim
Rumpf und damit Bezirksjungschützenprinzessin 1992/93
                       Diana Ruiz-Dickmann       St. Hubertus Sinzig

Nach den Jungschützen folgten die Schüler. Nachstehend deren Bestecksieger und neue Majestät:
Krone:            Anke Profittlich                  St. Hubertus Sinzig)
Kopf:              Martin Lerchel                    St. Matth. Brohl
li. Flügel:         Rene Heck                        St. Sebastianus Remagen
re. Flügel:       Christoph Maagh               St. Sebastianus Remagen
Schweif:         Christoph Dickmann          St. Matth. Brohl
Rumpf und damit Bezirksschülerprinz 1992/93
                      Christian Chmel                  St. Hubertus Sinzig

Bevor die Entscheidung bei den Schützen viel, wurde erst das laufende Rahmenprogramm abgeschlossen. Hierbei wurde je ein Jubiläumsadler für die ehemaligen Bezirkskönige und für die Brudermeister des Bezirks ausgeschossen. Auch die Ehrengäste wetteiferten um den besten Schuss.
Beim Jubiläumsadler der ehemaligen Bezirkskönige wurde Herbert Führ sen. (St. Hubertus Rheineck) "König der Könige".
Bestecksieger waren hier: Herbert Führ sen. und Kunibert Seul (beide St. Hubertus Rheineck), Leo Schnitzler (St. Sebastianus Heimersheim), Helmut Morbach (St. Marien Bad Breisig) und José Ripoll (St. Matthias Brohl). Beim Jubiläumsadler der Brudermeister des Bezirks wurde Norbert Glauer (St. Hubertus Sinzig) Rumpfsieger. Die Bestecke schossen: Franz-Josef Nonn (St. Matthias Brohl), Günter Müller (St. Marien Bad Breisig), Bernd Söller (St. Sebastianus Heimersheim) und Konrad Justen (St. Hubertus Schuld).
Die Ehrengäste schossen eine von Karl Wirz (St. Hubertus Westum) gestiftete Ehrenscheibe aus.
Bezirkskönig José Ripoll gelang es, in der letzten halben Stunde seiner Regentschaft seinen Erfolgen die Krone aufzusetzen. Er hatte die erforderliche Ringzahl. Ihm gehört die prächtige Ehrenscheibe zur Erinnerung an seine Königszeit.

Nun ging es dem Königsvogel an die Bestecke:
Krone:            Beykirch Klaus               St. Hubertus Rheineck
Kopf:              Veith Alfred                    St. Hubertus Löhndorf
li. Flügel:        Klappe Rainer                St. Hubertus Rheineck
re. Flügel:       Klein Wilhelm (Willa)     St. Sebastianus Remagen
Schweif:         Karst Walter                   St. Matth. Brohl

Um 20.27 Uhr holte Wolfgang Schmickler von St. Sebastianus Heimersheim den Rest des zerfledderten Rumpfes von der Stange. Begeistert wurde der neue Bezirkskönig gebührend gefeiert.
Bundesmeister Horst Lüdtke übermittelte den neuen Bezirksmajestäten die Glückwünsche der Schützen von Rhein und Ahr, überreichte ihnen mit dem Bezirksvorstand und den Schießmeistern die Insignien ihrer Würde und den Bestecksiegern die begehrten Orden.
So klang wieder einmal ein Hochfest der Schützen im Bezirk Rhein-Ahr in voller Harmonie aus. Wie jeder weiß, ist mit der Königswürde das Ausrichten des nächsten Bezirkskönigs- und Prinzenvogelschießens verbunden.
Daher darf sich die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Heimersheim für 1993 wieder auf ein großes Fest vorbereiten und freuen.

Am 09.10.1992 findet die Sportausschusssitzung mit Siegerehrung der Rundenwettkämpfe 1991/1992 und Bezirksmeisterschaften 1992 für den Bezirksverband und des Brohltalbundes im Schützenhaus der St. Hubertus Schützengesellschaft Westum durch die beiden Bezirks-schießmeister im sportlichen Schießen, Lothar Schnitzler und Sigi Belz statt. In der Schützenhalle in Westum begrüßten die beiden Bezirksschießmeister für das sportliche Schießen, Lothar Schnitzler und Sigi Belz, alle anwesenden, besonders Bezirksschützenkönig 1992/93 Wolfgang Schmickler sowie den Bundesmeister des Bezirksverbandes Rhein-Ahr, Horst Lüdtke.
Ferner bedankten sie sich bei den Schützen aus Westum für ihre Gastfreundschaft sowie für das zur Verfügungstellen der Schützenhalle und die Bewirtung an diesem Abend. In zehn Klassen hatten sich 50 Mannschaften mit ca. 300 Schützen aus fast allen angeschlossenen Bruderschaften des Rhein-Ahr-Bezirks und des Brohltalbundes beteiligt.
Erfreulich war auch die Meldung von 14 Schülermannschaften, wie Schnitzler in seiner Begrüßungsrede feststellen konnte. Weiter führte er aus, dass in fast allen Klassen in der Leistungsdicht zu verzeichnen war und dass in der abgeschlossenen Saison 1991/92 die Bruderschaften an der Tabellenspitze zu finden waren, die Sport und Jugendarbeit schon seit Jahren fördern. Für den reibungslosen Ablauf aller Schießrunden und Schießveranstaltungen dankte Lothar Schnitzler seinem Stellvertreter Sigi Belz, den Gruppenleitern Hans Egon Tibes, Daniela Söller, Hans-Josef Morschhausen, Hermann-Josef Füllmann und Thomas Pieper. Als kleine Aufmerksamkeit überreichten die beiden Bezirksschießmeister den Gruppenleitern ein Weinpräsent. Im Anschluss daran wurden die Sieger der Bruderschaftsvergleichswettkämpfe 1991/92 geehrt.
Auf die Siegerehrung folgte eine kurze Darstellung der Bezirksmeisterschaften 1992. Mit 380 Starts, so führte Schnitzler aus, waren die Bezirksmeisterschaften wieder eine besondere Werbung für diesen Sport. Dass 15 von 20 Bruderschaften am Start waren, dürfte also mehr als nur ein Erfolg gewesen sein. Besonders groß war wieder der Andrang in der Schülerklasse mit 16 Mannschaften und 67 Einzelstarts.
Die Ausschreibung zum 60 Schuss Liegend-Wettkampf wurde von 40 Schützen angenommen. In dieser Disziplin sicherte sich Udo Brenner von St. Sebastianus Wershofen mit einem Topergebnis von 583 von 600 möglichen Ringen den Bezirksmeistertitel.
Infolge tatkräftiger Unterstützung von Bernd Söller, Hermann-Josef Füllmann, Hans-Josef Morschhausen und Helmut Kohzer lief diese schießsportliche Großveranstaltung des Bezirksverbandes Rhein-Ahr ohne Komplikationen ab. Hiernach überreichte Schnitzler und Belz die Ehrenteller und Siegerplaketten.

Zu der anschließenden Schießsportausschußsitzung waren die Vertreter von 14 Bruder- bzw. Gesellschaften erschienen. Wichtigste Tagesordnungspunkt waren die Meldung und Einteilung der Mannschaften mit Terminierung der Wettkämpfe, das Versenden der Ergebnisliste sowie die Reduzierung der Mannschaftsstärke in der Schülerklasse. Nach Abschluss der Meldung starten zum ersten Mal -ohne Brohltalbund- in der Schülerklasse im Bezirk Rhein-Ahr 46 Mannschaften in 9 Klassen aus 18 Bruderschaften bzw. Gesellschaften (13 Bez. Rhein-Ahr / 5 Brohltalbund nur Luftpistole). Erfreulich war auch, dass in diesem Jahr wieder 2 Schülerklassen mit 10 Mannschaften gemeldet wurden, denn gerade aus diesen Klassen kommen die Sportschützen der nächsten Generation.
Nach der Meldung und Einteilung der Mannschaften sowie Terminierung der Wettkämpfe wurden die Termine für die Bezirksmeisterschaften 1993 auf den 13.02. und 14.02.1993 (Schießanlage Oberbreisig) und auf den 16.02.1993 auf der Schießanlage in Lantershofen festgelegt.
Abschließend stellte Schnitzler zum Thema "Versenden der Ergebnislisten" folgenden Vorschlag zur Abstimmung: Sollten die Ergebnislisten 14 Tage nach dem Wettkampf nicht beim jeweiligen Gruppenleiter vorliegen oder dieser über eine Verlegung des Wettkampfes nicht informiert worden sein, so ist der Wettkampf für die Heimmannschaft verloren, und zudem werden 2 Punkte abgezogen. Nach eingehender Diskussion stimmte die Versammlung dem Vorschlag mit überwiegender Mehrheit zu.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Reduzierung der Mannschaftsstärke in der Schülerklasse. Hier stellte Lothar Schnitzler wiederum folgenden Vorschlag zur Abstimmung:
Reduzierung der Mannschaftsstärke in der Schülerklasse und somit Anpassung an die Regelung bei den Bezirksmeisterschaften. Das bedeutet, künftig kann eine Schülermannschaft mit fünf Schützen zum Wettkampf antreten, hiervon kommen die drei Besten in die Wertung.
Anschließend wurde sehr rege und kontrovers diskutiert: es meldeten sich hierzu überraschend viele Vertreter der Bruderschaften zu Wort. Zum Schluss der Debatte stimmte die Mehrheit der Anwesenden bei einigen Gegenstimmen für den vorgetragenen Vorschlag. Es wurde ferner vereinbart, dass die Brudermeister und Mannschaftsführer über die Vorschläge schriftlich informiert werden.
Zum Schluss der knapp zweistündigen Veranstaltung dankten die beiden Schießmeister allen für die gute Zusammenarbeit und wünschten jedem Teilnehmer an den Rundenwettkämpfen 1992/93 viel Erfolg und ein "Gut Schuss".

 

 

Einen Europakönig feiert der Bezirksverband Linz-Neuwied, mit dem Schützenbruder Uwe Iserhardt aus Leubsdorf von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft. Er hat diese Leistung beim Europaschießen in Genk / Holland erreicht.
Als Nachfolgerin im Amt der Frauenreferentin der Diözese wird Irene Rausch aus Rieden gewählt. In den Katholikenrat der Diözese Trier wird der Bürgermeister a.D. von Mendig Albert Syré gewählt.


Diözesankönig von 1990, Hans-Joachim Becker aus Trier sammelte für einen guten Zweck die Summe von 10400.- DM (Zuwendung z.B. SKF Thüringen) In Vallendar findet das Bundeskönig-innenfest statt, Schirmherrin ist MdB Roswitha Verhülsdonk.


Das waren nun die wesentlichsten Aktivitäten und Ereignisse im Schützenjahr 1992.