1959
Im Trierer Raum entwickelte sich erst 1959 das Schützenleben wieder neu. Nach dem Ausscheiden des früheren Diözesanbundesmeister Peter Sauerwein aus Trier, im Jahre 1957 fehlte es an der
treibenden Kraft, die Schützenbruderschaften wieder zusammenzuführen.
Zu Beginn des Jahres 1959 umfasste der Diözesanverband Trier, vierzehn Bezirksverbände mit 130 Bruderschaften und annähernd 6000 Mitgliedern. Die Schützenjugend befand sich noch im Aufbau
und fiel zahlenmäßig noch nicht ins Gewicht.
In kleineren Bruderschaften ist eine größere Bereitschaft zu beobachten, Frauen am Vereinsleben zu beteiligen und sie als vollberechtigte Mitglieder aufzunehmen, da die Vereinsaktivität
mit steigender Mitgliederzahl zunimmt und die Arbeit nicht mehr allein von den Schützenbrüdern zu erledigen ist.
Ein Beispiel dafür, wie sich eine junge Schützenbruderschaft zusammensetzt, sei die 1954 gegründete Schützenbruderschaft Emmelshausen genannt. Sie bildete 1969 eine Jungmädelgruppe, die
1973 durch eine Damenriege ersetzt wird.
Anlässlich des Delegiertentages am 08.03.1959 im Weinhaus Stein in Oberwinter zeichnet Bezirkspräses Pfarrer Dupont aus Oberwinter mit dem Bundesmeister Toni Bleidt den
Bezirksgeschäftsführer Peter Breuer von St. Sebastianus Kripp und den Bezirksadjutant Gottfried Müller von St. Sebastianus Bad Bodendorf mit dem Hohen Bruderschaftsorden aus. Beide Schützenbrüder
gehören seit über 25 Jahre dem Bezirksvorstand "Rhein-Ahr" an.
Der Bund führte vom 19.07 - 20.09.1959 eine Hl. Rock-Wallfahrt nach Trier durch. Über 15.000 Schützen u.a. die Ahrweiler Schützen (mit 55 uniformierte Schützen und die Schützenkapelle)
beteiligten sich. Die Schützen übernahmen auch den Ordnungsdienst während der Zeit der Wallfahrt. Diözesanbundesmeister Jakob Jost hatte großen Anteil am Zustandekommen der Veranstaltung und dessen
Durchführung. Er gilt auch einer der tatkräftigsten Förderer der Schützenbruderschaften während der Aufbauzeit nach den Kriegsjahren. Für ihre vorzügliche Organisation des Ordnungsdienstes und des
Ehrendienstes der Schützen während der Wallfahrtzeit sprach Jakob Jost dem Bundesmeister des Bezirksverbandes Trier, Josef Hermesdorf, dem Geschäftsführer des Bezirksverbandes, Erwin Wollscheid, und
dem Bezirksjungschützenmeister Karl Daus seine Anerkennung aus.
Die St. Sebastianus Pfarrkirche in Michelstadt im Odenwald, aus den Spenden der Schützen des Bundes, insbesondere der Bundesköniginnen entstanden, wird am 4.und 5. Juli 1959, durch den
Mainzer Bischof Dr. Albert Stohr zu Ehren des Hl. Sebastian, konsekriert.
Das im Bezirksverband ausgetragene Qualifikationsschießen der silbertragenden Könige findet wiederum bei St. Hubertus Sinzig für das 7. Bundesfest vom 16.09. - 17.09.1959 in Euskirchen
statt. Sieger und damit qualifiziert, Peter Schäfer von St. Hubertus Westum.
10. Bezirkskönig -historisch - wird 1959 Alfons Schmitz von St. Sebastianus Kripp. (Das Fest findet am 30.08.1959 bei St. Sebastianus Heimersheim statt).
Vom 16. - 17.09.1959 findet in Euskirchen das 7. Bundesfest mit Königsschießen statt. Bundeskönig wird Jakob Kuhlemann von St. Petrus Birkesdorf.
Die Auflistung der Diözesankönige zeigt für das Jahr 1959 nur den Namen: - Schneider -
Im Jahre 1959 erfolgte die Neugründung der St. Hubertus-Kleinkaliber Schützengilde Löhndorf.
Einen herben Verlust musste der Diözesanverband 1959 mit dem Tod von Ludwig Andernach hinnehmen. Andernach war Geschäftsführer des Diözesanverbandes und des Bezirksverbandes
Mittelrhein-Untermosel sowie Leiter des Pressedienstes gewesen.
In Hallschlag gründet sich die St. Hubertus Schützenbruderschaft. Durch die angewachsene Zahl der Schützenbruderschaften in der Eifel sah man es als eine Notwendigkeit an, einen eigenen
Bezirksverband Eifel zu gründen. Am 29.12.1959 trafen sich die Vertreter der Bruderschaften und vereinigten sich zum Bezirksverband Eifel mit Hubert Epper Bitburg als Bundesmeister und Dechant Thome
Gerolstein als Präses an der Spitze. Die Schützenbruderschaften von Bitburg, Lissingen, Salm und Wallenborn bildeten die Vorreiter bei dieser jüngsten Gründung innerhalb des Diözesanverbandes. Im
bischöflichen Priesterheim St. Thomas besaßen die Schützen einen geistigen Mittelpunkt, in dem sie 1959 ihren ersten Bruderschaftstag abhielten.
Der Bund der Schützen wählt Christoph Bernhard Graf von Galen zum neuen Hochmeister. Im Amtszeit sollte bis 1970 dauern.