1990

 

Der Diözesanverband Trier meldet im Jahr 1990 einen Mitgliederstand von 6922 Altschützen, 1333 Jungschützen und 707 Schülerschützen.
Jakob Etzkorn aus Moselsürsch wird Bundesmeister des im Bezirksverband Maifeld. Im Bezirksverband General Steffen übernimmt Heino Noll aus Boppard das Amt des Bundesmeisters. Wieder ein Jahr der Neuwahlen in Bruder-schaften, Bezirksverbänden und Diözese.


Der Delegiertentag der Schützen des Bezirksverbandes Rhein-Ahr von der St. Matthias - Schützenbruderschaft Brohl am 06.01.1990 in ihrem Schützenhaus ausgerichtet, war in seinem harmonischen und zügigen Verlauf ein vielverheißender Einstieg in das Schützenjahr 1990. Im Mittelpunkt der reichhaltigen Tagesordnung standen die Jahresberichte und die Neuwahl des Bezirksvorstandes für die kommenden fünf Jahre. Überdies wurden verdiente Schützenbrüder geehrt.
Bundesmeister Horst Lüdtke eröffnete die Versammlung und begrüßte die zahlreich erschienenen Schützenschwestern und Schützenbrüder. Unter ihnen auch die Ehrengäste Bezirkskönig Erwin Nachtsheim, viele Majestäten aus den Bruderschaften, sowie die Präside Pastor Paul Menzenbach und Pastor Bernd Wingendorf.
Nach der Totenehrung verlas der Bezirksgeschäftsführer, Kurt Berlin, den Anwesenden das Protokoll der Delegiertentagung 1989 in Königsfeld. Hiernach erfolgte der Kassenbericht von Bezirksschatzmeister Günter Müller. Er konnte den Delegierten von einer gesunden Finanzlage des Bezirkes berichten. Kassenprüfer Peter Klaes zollte ihm in seinem Kassenprüfbericht Lob für seine vorbildliche Arbeit. Anschließend wurde dem Schatzmeister und dem gesamten Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.
In seinem Jahresbericht stellte Bundesmeister Horst Lüdtke rückblickend fest, dass die Arbeit des Bruderrates von Jahr zu Jahr effektiver geworden sei und man eine positive Bilanz ziehen könne. So manche Bruderschaft im Bezirk habe enorme Baumaßnahmen bewältigen müssen, der Einsatz der eigenen Schützen sei hier ganz beachtlich gewesen. Das Schützenfest sei nach wie vor ein Hochfest für jede Bruderschaft, die Pflege der Kameradschaft stehe hier obenan. Hier habe es, auch vom Besuch her, in einzelnen Bruderschaften wahre "Spitzenfeste" gegeben. 1931 war der Bezirksverband Rhein-Ahr gegründet worden und ist jetzt fast auf den Tag genau 58 Jahre alt.

Hier rief er die Bezirkskönige der vergangenen fünf Jahre in Erinnerung:
1985: Kurt Berlin; 1986: Dora Zerwas (1. Königin); 1987: Eugen Schmittgen; 1988: Winfried Beu und 1989: Erwin Nachtsheim;
Das erstmalig im Bezirk ausgerichtete Bezirksjungschützenfest sei ein großer Erfolg gewesen. Lüdtke bedauerte, dass Pastor Paul Menzenbach das Amt als Bezirkspräses aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste.
Sein Dank galt den Mitstreitern im Bruderrat, so auch den Brudermeistern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das möge auch in Zukunft so bleiben. Nach den Ausführungen von Bundesmeister Horst Lüdtke erstattete der 1. Bezirksschießmeister für das sportliche Schießen, Lothar Schnitzler, den Bericht über die sportlichen Aktivitäten im Schützenjahr 1988/89.
Lothar Schnitzler konnte in seinem Bericht mitteilen, dass sich an der Rückrunde der Rundenwettkämpfe 45 Mannschaften und 315 Einzelschützen beteiligten, bei St. Hubertus Löhndorf wurde der Schülerpokalwettkampf am 18.02. und 25.02.1989 ausgetragen, die Bezirksmeisterschaften 1989 wurden in Oberbreisig und Lantershofen mit insgesamt 300 Starts "organisatorisch ohne Störungen durchgezogen". Lothar Schnitzler dankte seinem Stellvertreter Sigi Belz, den Gruppenleitern Bernd Söller, Hermann-Josef Füllmann, Hans Egon Tibes, Hans-Josef Morschhausen und Thomas Pieper für ihren beispielhaften Einsatz bei den Großveranstaltungen. Mit 63 Starts war der Bezirksverband Rhein-Ahr beim Diözesanschießen 1989 vertreten. Dort waren die Schützen aus Oberbreisig, Remagen, Heimersheim und Brohl erfolgreich. Daraus resultieren die Startberechtigungen zum Bundesschießen. Die Ergebnislisten von den Rundenwettkämpfen, Bezirksmeisterschaften und vom Diözesanschießen wurden an die teilnehmenden Vereine versandt, und die Platzierungen in der Presse bekanntgegeben. Zwischen Meisterschaften und Rundenwettkämpfen 1989/1990 wurden Freundschaftswettkämpfe ausgetragen.

Der Besuch der Schützenfeste ist für die meisten Sportschützen selbstverständlich. Die neue Saison der Rundenwettkämpfe begann mit 45 Mannschaften. Lobenswert sei der Einsatz der Vereine, die in diesem Jahr wieder mit den Sportschießen begonnen hätten:
St. Seb. Heppingen und St. Hub. Sinzig. Schnitzler weiter: "Das hohe Leistungsniveau in fast allen Klassen verdient erwähnt zu werden, besonders in der Bereichsklasse. Hier werden Einzelergebnisse bis zu 294 Ringen und Mannschaftsergebnisse über 1100 Ringe erzielt. Dass die Dominanz der St. Viktor-Schützen Oberbreisig, der Brohler Schützen, der Schützen aus Remagen und Heimersheim nicht so leicht zu brechen sein werde; denn diese Vereine hätten es verstanden schon vor Jahren einen Schwerpunkt der Vereinspolitik auf das Sportschießen und die Jugendarbeit zu legen".
Abschließend appellierte Lothar Schnitzler an die Verantwortlichen in den Bruderschaften und Gesellschaften, alle interessierten Schützen für die Bezirksmeisterschaft 1990 am 17. und 18. Februar in Oberbreisig zu melden; denn nur mit dem Besuch der Schützenfeste werde sich kaum ein jugendlicher Schütze zufrieden geben.
Danach erfolgte der Bericht des Bezirksjungschützenmeisters Wilhelm Klein und seiner Stellvertreterin Ruth Schmitz. Bezirksjungschützenmeister Wilhelm Klein überzeugte die Delegierten von der positiven Entwicklung des Jungschützenwesens auf Bezirksebene. So sei das Berichtsjahr 1989 für die Schützenjugend ein erfolgreiches Jahr gewesen. Mit seiner Stellvertreterin sowie einer Großzahl der Jungschützermeister seien im vergangenen Jahr Akzente gesetzt worden. Bei den Jungschützenmeistersitzungen habe man vieles eingebracht, um durch verstärkte Werbung weitere Jugendliche für die Schützenjugend zu interessieren. Auf diesem Gebiet sei viel Arbeit gefordert. Er begrüßt es, dass auf einigen Schützenfesten auch zusätzliche Schießwett-kämpfe für die Jugend eingeführt wurden.
Auf Bezirksebene sei das Angebot für die Schützenjugend ebenfalls erweitert worden. Dies habe sich auch beim Bezirksjungschützentag in Westum gezeigt, wo neben den üblichen Schießspielen etliche Beschäftigungsmöglichkeiten eingeplant waren. Von diesen Möglichkeiten sei reger Gebrauch gemacht worden. Von den rund 150 Teilnehmern konnten am Ende der Veranstaltung 50 Schülerschützen und Jungschützen Pokale und Sachpreise entgegennehmen. Das Pokal-schießen in Franken gehörte mit zum Programm, Höhepunkt war, wie in jedem Jahr, das Bezirks-prinzenschießen. Große Resonanz fand das erstmalig durchgeführte dreitägige Jugendzeltlager in Löhndorf. Es war ein Lagererlebnis, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so schnell nicht vergessen werden.
Abschließend ging der Bezirksjungschützenmeister auf die "Planung 1990" ein. So wird am 01. April 1990 bei St. Sebastianus Bad Bodendorf der Bezirksjungschützentag stattfinden. 1990 wird auch wieder ein Bezirkszeltlager durchgeführt werden. Wilhelm Klein dankte allen Bruderschaften und Gesellschaften, die im Berichtsjahr ihre Plätze für die Durchführung von Jugendveranstaltungen zur Verfügung stellten. So auch den Helfern, ohne deren Mithilfe weder Planung, Organisation noch die Durchführung der Jugendfeste funktioniert hätten.
Hohe Ehrungen standen nun an. Der Bundesmeister überreichte im Auftrag des Hochmeisters Graf Spee Kurt Berlin das St. Sebastianus-Ehrenkreuz. In seiner Laudatio gab Horst Lüdtke zu bedenken, dass Kurt Berlin, rund 20 Jahre Mitglied der St. Marien Bad Breisig, stellvertretender Brudermeister, Hauptmann und auch Bezirkskönig war.
Anschließend hatte der stellvertretende Bundesmeister Winfried Beu, an Horst Lüdtke gewandt, das Wort. Fünf Jahre habe der Bundesmeister das Steuer des Bezirks sicher geführt, dabei sei es durch Höhen und Tiefen gegangen, doch Horst Lüdtke habe, seinen Auftrag gerecht werdend, immer nur das Ziel vor Augen gehabt, den Bezirk sicher in die Zukunft zu führen. Im Auftrag des Präsidiums und des Hochmeisters überreichte er dem Bundesmeister den Hohen Bruderschaftsorden.
Unter der Wahlleitung von Brudermeister Bernd Söller (Heimersheim) waren die Neuwahlen des Bezirksvorstandes ein Dank an die bisherigen Amtsinhaber, zugleich auch ein Vertrauensbeweis für ihre konstruktive Arbeit. So kam es in fast allen Ämtern zu einstimmigen Wiederwahlen.

So präsentiert sich der Bezirksvorstand für die kommenden fünf Jahre:

1990 -1995

Bundesmeister Horst Lüdtke (Bodendorf);                 Wiederwahl
Stv. Bundesmeister Winfried Beu (Heimersheim);     Wiederwahl
Bezirksgeschäftsführer Kurt Berlin (Bad Breisig)       Wiederwahl
Bezirksschatzmeister Günter Müller (Bad Breisig);    Wiederwahl
Bezirksschießmeister (historisch) Theo Hempel (Löhndorf) bisher stellv. Bezirksschießmeister;
Stv. Bezirksschießmeister (historisch) Karl Wirz (Heppingen) neugewählt;
Bezirksschießmeister (sportlich) Lothar Schnitzler;
Stv. Bezirksschießmeister (sportlich) Sigi Belz (beide aus Heimersheim); Wiederwahl
Bezirksadjutant Dieter Gemein (Löhndorf);
Beisitzer Rudi Meier (Königsfeld) und Ernst Heinen (Wershofen) neugewählt;
Kassenprüfer Wolfgang Löffler (Remagen) neugewählt und Peter Klaes (Rheineck) Wiederwahl.

Die Delegierten bestätigten Wilhelm Klein (Remagen) und Ruth Schmitz (Löhndorf), die von den Jungschützenmeistern zu Bezirksjungschützenmeistern gewählt worden waren, in ihrem Amt.
Ferner wird die Anschaffung einer Bezirksfahne diskutiert. Es erfolgte noch kein Beschluss.
Das Schlusswort hatte Bundesmeister Horst Lüdtke. Er wünschte den Delegierten, allen Bruder- bzw. Gesellschaften ein erfolgreiches Schützenjahr 1990. Für den harmonischen Verlauf der Versammlung dankte er den Delegierten. Für den harmonischen Verlauf der Versammlung dankte er den Delegierten. Ferner dankte er der Bruderschaft St. Matthias Brohl mit ihrem Brudermeister Franz-Josef Nonn für die Benutzung und die Bereitstellung des Schützenhauses.


Am 20.02.1990 findet die Diözesanversammlung, an der 514 Delegierte teilnehmen, in Nickenich im Bezirksverband Pellenz statt. Viele der Langgedienten sagten es ist genug. So wird Regierungspräsident und Diözesanbundesmeister Heinz Korbach feierlich verabschiedet. In seiner Amtszeit wird der Diözesanverband geformt und geeinigt. Zum neuen Diözesanbundes-meister wird Paul-Robert Vogel aus Leutesdorf im Bezirksverband Linz-Neuwied gewählt. Zu seinen vier Stellvertretern wird Josef Erlemann Bezirksverband Mittelrhein-Untermosel, Otto A. Gönner Bezirksverband Pellenz, Horst Lüdtke Bezirksverband Rhein-Ahr, Edmund Michels Bezirksverband Maria Laach, ihm zu Seite gestellt. In Ihren Ämtern werden bestätigt; Geschäfts-führer Karl Häfner und Norbert Köny als Kassenwart, Karl-Heinz Flöck als Schießmeister und die Pressereferenten Hermann Comes Bezirksverband Rhein-Ahr und Schäfer. Die weiteren Wahlergebnisse für die Ausschüsse sind im Diözesanarchiv 1990 nachzulesen.
Für den Bundesvorstand wurden nominiert, Paul-Robert Vogel zum stellvertretender Bundesschützenmeister; Lothar Heupts wird Bundesjungschützenmeister und Erwin Pauken wird in das Präsidium des Bundes gewählt.


Auf der Bundesvertreterversammlung 1990 werden Hermann Macher aus Düsseldorf-Angermund neuer Bundesschützenmeister, Kurt Jannert von St. Sebastian im Bezirksverband Mittelrhein-Untermosel Bundesschatzmeister und mit dem Großkreuz Orden vom hl. Sebastian ausgezeichnet.


Die St. Hubertus Schützengesellschaft Westum war an diesem Sonntag, dem 04.03.1990 der Ausrichter des Einkehrtages der Schützenbruderschaften und -gesellschaften aus dem Bezirksverband Rhein-Ahr. Der Tag gilt gleichzeitig als Auftaktveranstaltung für das Schützenjahr. Der für die Schützen bedeutungs- volle Tag wurde mit einem gemeinsamen Besuch des Gottesdienstes in der Pfarrkirche von Westum eingeleitet. In seinem Grußwort an die Abordnungen der Schützenbruderschaften und -gesellschaften unterstrich Dechant Bruno Strickstrock, dass neben sportlichen und gesellschaftlichen Tun der Schützen im Jahresverlauf auch die religiöse Bindung in den Schützenvereinigungen ihre Bedeutung hat.
Anschließend versammelten sich die Teilnehmer in der Schützenhalle. Bei der Eröffnung des Einkehrtages stellte Brudermeister Horst Lüdtke erfreut fest, dass bis auf zwei alle Bruderschaften und Gesellschaften der Einladung gefolgt sind. Im Kreis der Schützenabordnungen galt der besondere Gruß dem neuen Diözesanpräses Domkapitular Stephan Schwarz, Bezirksschützenkönig Erwin Nachtsheim von der St. Hubertus Schützengesellschaft Westum und der Bezirksschülerprinzessin Miriam Felsch von der St. Hubertus Schützenbruderschaft Sinzig.
Aus der Versammlung heraus wurde Horst Lüdtke unter lautstarkem Beifall zu seiner Wahl zum stellvertretenden Diözesanbundesmeister gratuliert. Es sei das erste Mal, dass man einen solch "hohen Amtsträger" im Bezirksverband Rhein-Ahr habe.
Als Referent des Tages sprach Diözesanpräses Domkapitular Stephan Schwarz zum Thema: "Wo stehen die Schützen heute?" Bei seinen umfassenden Ausführungen stellte er die Zielsetzung des Schützenwesen "Für Glaube, Sitte, Heimat" in den Mittelpunkt und betonte extra, dass die Schützen eine Sache vertreten, für die es sich lohnt, einzustehen.
Auch er stellte in dem Zusammenhang die Frage, wo die Schützen heute stehen. Mit ihrem vorgenannten Motto, ist den Mitgliedern im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften zu gratulieren, dass sie nicht jedem Gag nachlaufen, um unter allen Umständen modern zu sein. Es ist ihnen zu gratulieren, dass sie den Mut haben, am Bekenntnis des Glaubens festzuhalten.
Unter anderem ging der Diözesanpräses auf die Ideologien der vergangenen Jahrhunderte bis in unsere Zeit ein und beschäftigte sich mit der sozialen und kulturellen Entwicklung und mit dem Zeitalter der Wissenschaft und Technik. Der Referent stellte schlussfolgernd fest, dass die Schützen eine Gemeinschaft sind, die es zu verteidigen gelte.
Im weiteren Verlauf des Einkehrtages wurde mitgeteilt, dass am 1. April in Bad Bodendorf der Bezirksjungschützentag stattfindet. Den Auftakt mit den Schützenfesten macht am Sonntag, 22. April, die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Bad Bodendorf. Zum Schluss des Einkehrtages wünschte der Bundesmeister Horst Lüdtke allen eine gute Heimfahrt.


Anlässlich der diesjährigen Hauptvorstandssitzung und der Vertreterversamm- lung am 11.03.1990 in Leverkusen / Opladen war ein Wechsel in der Führungsspitze des Bundes verbunden. Dr. Maximilian Graf von Spee (62) legte nach 20-jähriger Amtszeit seine Aufgabe als Hochmeister nieder. Er hat sein Amt mit großem Ernst und Bescheidenheit zielstrebig durchgeführt. Die Einbindung der ganzen Familie in die Schützenarbeit war eines seiner Themen. Die Einführung der Schüler-schützen fällt ebenso in seine Amtszeit. Überall, wo Graf Spee den Bund vertrat, wirkte er glaubwürdig und man nahm ihm ab, dass es ihm "um die Sache" ging.
Er redete nicht um die Themen herum, sondern äußerte freimütig seine Meinung. Sein Aufruf "Flagge zu zeigen" wurde von ihm vorgelebt. Gesundheitliche Probleme zwangen ihn, auf eine neue Amtszeit zu verzichten. Seinen Nachfolger im Amt, der Rechtsanwalt Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein (42), hat er selbst vorgeschlagen. Dieser wurde einstimmig zum neuen Hochmeister gewählt.


Verabschiedung von Diözesanbundesmeister Heinz Korbach und Einführung des neuen Diözesanbundesmeister Paul-Robert Vogel am 18.03.1990 in Nickenich.
Zunächst trafen sich bei herrlich warmen Frühlingswetter viele Abordnungen aus den einzelnen Bezirksverbänden und deren Bruderschaften aus dem Diözesanverband Trier vor der St. Arnulf Kirche in Nickenich. Mit dabei aus unserem Bezirksverband Abordnungen aus Heimersheim, Heppingen, Bad Breisig, Rheineck, Westum und Bad Bodendorf. Ebenfalls waren viele Mitglieder des Bezirksbruderrates, an der spitze Bezirkskönig Erwin Nachtsheim, der Einladung gefolgt.
Nach dem Festgottesdienst formierte sich ein aus ca. 1.000 Schützinnen und Schützen bestehender Festzug in Richtung Schützenhalle, um nach dem Vorbeimarsch an den Ehrengästen, gemeinsam das Mittagessen einzunehmen. Nach dem Mittagessen wurde in einer Feierstunde unser langjähriger (30 Jahre) Diözesanbundesmeister Regierungspräsident a.D. Heinz Korbach verabschiedet und der neue Diözesanbundesmeister Paul-Robert Vogel in sein Amt eingeführt. Danach war ein gemütliches Beisammensein angesagt.


Über 120 Schüler-, Jung- und Altschützen kamen am 01.04.1990 bei herrlichem Wetter in Bad Bodendorf zum dritten Jungschützentag des Bezirksverbandes Rhein-Ahr zusammen. Der Tag wurde eingeleitet mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche zu Bad Bodendorf. Anschließend formierte sich ein Festzug vor der Kirche und zog Richtung Schützenplatz. Nach der Begrüßung durch Bundes-meister und stellv. Diözesanbundesmeister Horst Lüdtke und Bezirkjungschützenmeister Wilhelm Klein, herrschte bald Hochbetrieb an allen Schießständen.

Den Titel der Jungschützenprinzessin konnte Alexandra Vogels von St. Sebastianus Oberwinter erkämpfen. Zweiter wurde Thomas Hempel von St. Hubertus Löhndorf. Neuer Schülerprinz wurde Patrick Kapser von St. Hubertus Westum, gefolgt von Silvia Fromm von St. Sebastianus Sinzig.

Bestens vorgesorgt hatten die Bezirksjungschützenmeister und ihre Helfer. So wurde wie im Vorjahr erfolgreich ein Rahmenprogramm, mit Torwand, Korkenschießen, Dartspiel, sowie ein Malwettbewerb für die Jüngsten, durchgeführt. Abschließend konnten die beiden Bezirksjungschützenmeister Wilhelm Klein und Ruth Schmitz 30 erfolgreiche Schützen auszeichnen. Gegen 17.00 Uhr ging ein harmonisch verlaufener Bezirksjungschützentag zu Ende.

Das 27. Diözesanfest der Jugend findet am 27.05.1990 in Irlich im Bezirksverband Wied statt. Uwe Tibes aus Brohl-Lützingen im Bezirksverband Brohltal ist Jungschützenprinz und Jörg Dasbach aus Neustadt-Wied im Bezirksverband Burg Altenwied ist Schülerprinz. Sie qualifizierten sich somit für das 38. Bundesfest in Kempen, um die Würde des jeweiligen Bundesprinzen.


Das Bezirkspokalschießen wird diesmal am 16.06.1990 auf der Schießanlage bei St. Hubertus Sinzig ausgetragen. Die Resonanz auch in diesem Jahr zufriedenstellend. Es nahmen 10 Mitgliedsvereine mit 4 Schülermannschaften, 2 Jungschützenmannschaften und 10 Schützenmannschaften teil.
Gewinner:   

                 1. Platz Schülerklasse, St. Sebastians Franken,
                 1. Platz Jungschützenklasse, St. Sebastianus Heimersheim und
                 1. Platz Schützenklasse, St. Hubertus Löhndorf


Das im Bezirksverband ausgetragene Qualifikationsschießen der silbertragen- den Könige findet am 28.07.1990 bei St. Sebastianus Bad Bodendorf für das 38. Bundesfest vom 15.09. - 16.09.1990 in Kempen statt. Sieger und damit qualifiziert, Hans Sommersberg von St. Marien Bad Breisig und Herbert Führ von St. Hubertus Rheineck; Falls von den beiden v.g. der eine oder andere zur Teilnahme am Bundesfest verhindert sein sollte, stehen als Ersatz, Bernhard Hertz von St. Sebastianus Remagen und Erwin Raufer von St. Hubertus Sinzig zur Verfügung.       


Unsere Schützenjugend im Bezirksverband Rhein-Ahr traf sich zum zweiten Mal vom 03.08. - 05.08.1990 zu einem dreitägigen Zeltlager, diesmal auf dem Gelände der St. Sebastianus Schützenbruderschaft in Wershofen. Dieses Zeltlager hatte im vergangenen Jahr einen guten Anklang gefunden, dass die Beteiligung jetzt erfreulicherweise größer war.
So waren diesmal Schüler- und Jungschützen aus Remagen, Königsfeld, Kripp, Westum, Löhndorf, Heimersheim sowie selbstverständlich aus Wershofen mit von der Partie.
Die Vorbereitung und Leitung hatten die beiden Bezirksjungschützenmeister Wilhelm Klein (Remagen) und Ruth Schmitz (Löhndorf) geleistet, bestens unterstützt von Jungschützenmeister Franz Fuchs (Westum) und von Jung- schützenmeister und Brudermeister Bernd Söller aus Heimersheim. Die Schützenjugend und ihre Betreuer verlebten in froher Gemeinschaft drei Tage, wie sie nicht schöner hätten sein können.


Bei tropischen Temperaturen waren die Zelte am Freitagabend schnell aufge- baut und schon stand nach dem Abendessen die mit Spannung erwartete Nachtwanderung durch den Wald rund um Wershofen an.
Ein besonderes Lob galt der gastgebenden Bruderschaft aus Wershofen, für die fleißigen Helfer in der Küche und im Thekenbereich. Es schmeckte so gut, da für manchen ein Nachschlag fällig war. In guter Erinnerung wird der Abend am Lagerfeuer bleiben. Am zweiten Tag galt es dann, die "Triathlonmeister" zu ermitteln: Wasserlaufen, Schießen, Pfeilwerfen, standen auf dem Programm.
Nach dem Mittagessen am Samstag bat Bruderratsmitglied Sigi Belz zum Fototermin. Abends wurde nach einer Wasserschlacht am Lagerfeuer gegrillt. Auch hier vergingen die Stunden viel zu schnell. Am dritten Tag wurden die Sieger geehrt, bei den verschiedensten Unterhaltungsspielen ging es recht lustig zu. Es waren drei Tage, in jugendfroher Gemeinschaft und alle waren sich einig darin: "Da machen wir im kommenden Jahr bestimmt wieder mit" .


Das 41. Bezirkskönigs- und Prinzenvogelschießen (historisch) ein bedeutungsvoller Tag für die Schützen an Rhein und Ahr wurde am Sonntag, dem 12.08.1990 mit einer Andacht in der Pfarrkirche St. Peter in Westum eingeleitet, die Dechant Bruno Strickstock gemeinsam mit der großen Schützenschar aus 15 Bruder- bzw. gesellschaften feierte.
Es war ein großer Festzug, mit rund 280 Schülerschützen, Jungschützen und Schützen, die unter musikalischem Geleit des Spielmannzuges bei heißem bzw. drückend schwülem Wetter durch Westum in Richtung Schützenplatz zogen.

Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal ging es dann zum Schützenplatz, wo Bundesmeister und stellvertretender Diözesanbundesmeister Horst Lüdtke die Schützen des Rhein-Ahr-Bezirks, unter ihnen eine Abordnung aus unserer Bruderschaft begrüßte.
Bevor die rund 130 Schützen, etwa 50 Jungschützen und fast 100 Schülerschützen zu den Wett-kämpfen antraten, wurden zuerst folgende Schützen aus unserer Bruderschaft beim Bezirksgeschäftsführer Kurt Berlin bestätigt bzw. angemeldet. Nachdem alle Bruderschaften ihre Meldungen abgegeben hatten, rief Bundesmeister Horst Lüdtke zu einem fairen und harmonischen Verlauf der Schießwettkämpfe auf. Während in den einzelnen Klassen um Bestecke und Majestäten hart gekämpft wurde, führten die Westumer Schützen in einem Beiprogramm ein Pokaladlerschießen durch.
Am schnellsten waren diesmal wieder die Jungschützen, die in der Zwischen- zeit, ihren Vogel erledigt hatten.

Hier die Bestecksieger und die neue Majestät:

Krone:                     Ingolf Steimel                   St. Marien Bad Breisig
Kopf:                       Christoph Langenbach     St. Sebastianus Oberwinter
linker Flügel:           Frank Büchl                      St. Sebastianus Heimersheim
rechter Flügel:        Peter Offergeld                 St. Hubertus Westum
Schweif:                 Dieter Langenbach           St. Sebastianus Oberwinter
Rumpf und damit
Bezirksjungschützenprinz 1990/91 Ralf Kreuzberg von St. Sebastianus Sinzig

Nach den Jungschützen folgten die Schüler. Sie benötigten diesmal aufgrund des großen Andrangs etwas mehr Zeit um ihren Vogel zur Strecke zu bringen.
Nachfolgend die Bestecksieger und die neue Majestät:

Krone:                   Erika Nohles                      St. Hubertus Königsfeld
Kopf:                     Martin Hengsberg              St. Sebastianus Kripp
linker Flügel:         Christian Heinen                St. Hubertus Westum
rechter Flügel:      Marco Schlicht                   St. Sebastianus Heppingen
Schweif:               Diana Ruiz                         St. Hubertus Sinzig
Rumpf und damit
Bezirksschülerprinz 1990/91 Marco Hengsberg von St. Sebastianus Kripp

Nun ging es dem Königsvogel an die Bestecke:

Krone:                  Erwin Nachtsheim             St. Hubertus Westum
                                                                       (Bez. König 1989/90)
Kopf:                    Rudi Sprach                      St. Hubertus Rheineck
linker Flügel:        Robert Breuer                   St. Sebastianus Heimersheim
rechter Flügel:     Bernd Wiehr                      St. Sebastianus Kripp
Schweif:              Franz Zerwas                    St. Hubertus Sinzig

Anschließend wurde hart um die neue Majestätenwürde gekämpft, bis nach ca. drei Stunden gegen 19.05 Uhr, Walter Nohles von St. Hubertus Königsfeld dem zerfledderten Rumpf des knorrigen Königsvogels den Fangschuss gab. Als erster Bezirkskönig der 90er Jahre wurde er jubelnd gefeiert. Besonders bei der Königsfelder Delegation, die ihren Bezirksschützenkönig kräftig hochleben ließen.
Zu den ersten Gratulanten zählte Bundesmeister Horst Lüdtke, der mit den Mitgliedern des Bezirksvorstandes und den beiden Bezirksjungschützenmeistern im Anschluss die Ehrung vornahm. So klang wieder einmal ein Hochfest der Schützen im Bezirksverband Rhein-Ahr in voller Harmonie in den späten Sonntagabendstunden aus.



Vom 15. - 16.09.1990 findet in Kempen das 38. Bundesfest, mit Königsschießen statt. Bundeskönig wird Gunter Maier von St. Sebastianus Liblar. Bundesprinz wird Matthias Lappe von St. Sebastianus Dörenhagen und den Titel des Bundesschülerprinzen holte sich Markus Kleine von St. Johannes Salzkotten. Nach der Teilnahme am Bundesschützenfest heißt der Diözesankönig Hans-Joachim Becker aus Trier im Bezirksverband Trier. Das für ihn ausgerichtete Diözesankönigsfest steht unter dem Motto "Kinder in Not".


Unter großer Anteilnahme der Schützen wird Else Gönner, Diözesanfrauen-referentin, im Bezirksverband Pellenz am 05.10.1990 zu Grabe getragen. 84 jährig stirbt Jakob Klein aus Vallendar, er leitete den Bezirksverband Mittelrhein-Untermosel 25 Jahre lang.


Am 13.10.1990 findet die Sportausschusssitzung mit Siegerehrung der Rundenwettkämpfe 1989/1990 und Bezirksmeisterschaften 1990 für den Bezirksverband und des Brohltalbundes im Schützenhaus der St. Hubertus Schützengesellschaft Westum durch die beiden Bezirksschießmeister im sportlichen Schießen, Lothar Schnitzler und Sigi Belz statt. In der Schützenhalle begrüßten die beiden Bezirksschießmeister alle Anwesenden, besonders den stellv. Diözesanbundesmeister und Bundesmeister Bezirksverband Rhein-Ahr, Horst Lüdtke.
In neun Klassen hatten sich 43 Mannschaften mit 320 Einzelschützen aus fast allen angeschlossenen Bruderschaften beteiligt. Die in den Wettkämpfen gezeigten Leistungen wiesen gegenüber dem Vorjahr eine steigende Tendenz auf, wie Lothar Schnitzler in seiner Begrüßungsrede feststellen konnte. Besonders in den oberen Klassen war eine enorme Leistungsdichte festzu-stellen. Allein dreizehn Schützen übertrafen in der Bereichsklasse für das Luftgewehr die Traumgrenze von 270 Ringen. Sehen lassen konnten sich aber auch die Ergebnisse der Pistolenschützen.
Für den reibungslosen Ablauf aller Schießrunden und Schießveranstaltungen dankte Lothar Schnitzler seinem Stellvertreter Sigi Belz, den Gruppenleitern Hans-Josef Morschhausen, Thomas Pieper, Hans-Egon Tibes, Hermann-Josef Füllmann und Bernd Söller für ihre tatkräftige Unterstützung. Ebenfalls dankte er den Schützen aus Westum, die wiederum ihre Halle zur Verfügung gestellt haben und auch für das leibliche Wohl sorgten.
Danach überreichten Schnitzler und Belz die Ehrenteller und Siegerplaketten. Bei der anschließenden Schießsportausschußsitzung waren die Vertreter von 18 Bruder- bzw. Gesellschaften erschienen. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Meldung und Einteilung der Mannschaften, die Terminierung der Wettkämpfe und die Einführung der neuen Luft- und Kleinkaliberwettkampfscheiben, sowie deren Auswertung. Nach Abschluss der Meldungen nehmen an den Rundenwettkämpfen 1990/1991 Bezirksverband Rhein-Ahr und Brohltalbund 49 Mannschaften aus 18 Bruder- bzw. Gesellschaften teil.
Damit liegt die Zahl der Mannschaftsmeldungen in diesem Jahr so hoch wie nie zuvor. Bei der anschließenden Aussprache wurde dem Antrag der Remagener Schützen auf Erhöhung der Schusszahl von 15 auf 30 Schuss von den Mann- schaftsführern der Luftgewehrklasse B-Klasse stattgegeben.
Lothar Schnitzler stellte noch einmal fest, dass die vereinbarten Zeiten zum Wettkampfbeginn in den einzelnen Klassen pünktlich einzuhalten sind und dass ab dieser Saison nur noch die neuen nummerierten Schießscheiben zu benutzen sind, und das gleichzeitig ein strengerer Maßstab (Schießsportord- nung) bei der Auswertung umgesetzt werden soll.
Ferner wurden die Termine für die Bezirksmeisterschaften 1991 auf den 23.02. und 24.02.1991 (Schießanlage Oberbreisig), sowie auf den 26.02.1991 auf der Schießanlage in Lantershofen festgelegt. Zum Abschluss der zweistündigen Veranstaltung dankten die beiden Bezirksschießmeister allen für die gute Zusammenarbeit und wünschten jedem Teilnehmer an den Rundenwettkämpfen 1990/1991 viel Erfolg und ein "Gut Schuss".


Im November besuchen die Bischöfe aus Bolivien (Luis Sains, Antonio Bösl, Manuel Revolto) die Diözese Trier und werden von den Trierer Schützen betreut.

Das waren nun die wesentlichsten Aktivitäten und Ereignisse im Schützenjahr 1990.