Einkehrtag am 31.03.2019 in Heimersheim

Zum traditionellen Einkehrtag im Schützenjahr 2019 hatte der Bezirksbundesmeister Sigi Belz die Mitglieder aus den 17 Mitgliedsvereinen des Bezirksverbandes Rhein-Ahr 1931 e.V. sowie interessierte Gäste nach Bad Neuenahr-Ahrweiler, TO Heimersheim eingeladen.

 

Die dortige Bruderschaft von St. Sebastianus Heimersheim 1928 e.V. war Gastgeber des Einkehrtages 2019, einer Veranstaltung der Schützen des Bezirksverbandes Rhein-Ahr bei den es einmal nicht um Wettkampf und Schießergebnisse sondern ausschließlich um Besinnung, innere Einkehr und das Bekenntnis zum sozialen Engagement ging.

 

Der Tag beginnt stets mit einem Festgottesdienst, der von Bezirkspräses Pfarrer Herbert Ritterrath in der Heimersheimer Pfarrkirche St. Mauritius zelebriert und musikalisch von den Cäcilienchören Heimersheim unter der Leitung der Chorleiterin Ekaterina Londarenko mitgestaltet wurde.

 

Die Zugehörigkeit des Schützenverbandes zur katholischen Kirche unter anderem auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass neben der Bezirksstandarte des Bezirksverbandes auch die Fahnen der dem Bezirksverband angeschlossen Bruderschaften während der Messe den Altar umrahmen.

 

An der Veranstaltung nahmen Vertreter aus den Mitgliedsvereinen von Heppingen, Bad Bodendorf, Kripp, Brohl, Westum, Oberbreisig, Oberwinter, Remagen, Königsfeld, Löhndorf, Seb. Sinzig, Oberwinter, Rheineck sowie von Heimersheim teil.

 

Bundesmeister Sigi Belz konnte nach dem Messbesuch rund 80 Schützenbrüder und Schützenschwestern sowie interessierte Gäste im Pfarrsaal der Gemeinde von St. Mauritius Heimersheim willkommen heißen, den die Heimersheimer Sebastianus-Schützen, unter der Leitung ihres Brudermeisters Marco Schmieding und des amtierenden Bezirksschützenkönigs Helmut Beu mit viel Liebe zum Detail geschmückt hatten.

 

In seiner Begrüßungsansprache hatte Bezirksbundesmeister Sigi Belz, auf die besondere Bedeutung dieses Tages hingewiesen und dankte den zahlreichen Gästen für deren Kommen und wertete dies als Beweis dafür, dass die Schützengemeinschaft nach wie vor bereit ist, sich mit den Idealen des christlichen Glaubens zu identifizieren. Er betonte, für die Beibehaltung dieses Tages der Einkehr zu sorgen, so lange er den Bezirksverband führt.

Dieser Tag der Besinnung im Bezirksverband Rhein-Ahr geht zurück auf das Jahr 1958, in dem die damaligen Verantwortlichen die Veranstaltung aus der Taufe hoben. Seit nunmehr 61 Jahren also ist der sogenannte Einkehrtag ein fester Bestandteil des Schützenjahres, der immer bei der Schützenbruderschaft stattfindet, aus deren Reihen der jeweilige Bezirkskönig (historisch) kommt. Der Einkehrtag dient auch seit jeher der Besinnung auf christliche Werte und des Dialogs und stärkt - so die Zielsetzung der Initiatoren - die Ideale der Schützen.

Nach der Begrüßung aller Majestäten und dem Dank für den würdevollen Einstieg an Bezirkspräses Pfarrer Herbert Ritterrath sowie für die musikalische Mitgestaltung an die Cäcilienchöre aus Heimersheim unter Leitung Ekaterina Londarenko und Bezirksschützenkönig Helmut Beu erinnerte er die Schützenschwestern und Schützenbrüder daran, ab und zu einmal auf die Website des Bezirksverbandes unter der Rubrik „Geistlicher Impuls“ zu schauen.

 

Dieser „Geistliche Impuls“ soll zum Nachdenken, zur Findung des inneren Friedens und zum gegenseitigen Verständnis seiner Mitmenschen beitragen. Dazu erzählte er, zur Einstimmung in die Veranstaltung eine Erzählung, von der er hoffe, dass die Inspiration, die aus ihr hervorgeht, auch bei den Zuhörern ankommt.

 

 

Die Geschichte hat folgenden Titel:

Ein neuer Anfang

 

Jeder Anfang übt einen Zauber aus. Ein neues Jahr beginnen, ein neues Buch aufschlagen, eine neue Aufgabe anpacken, ein neues Land betreten, alles Neue weckt große Hoffnungen. Wie viele Sehnsüchte und Träume, Wünsche und Erwartungen leben auf am Beginn eines neuen Jahres und einer neuen Zeit!

Hier ein Zitat von Hermann Hesse. "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt, und der uns hilft zu leben!"

Aber in die Neugier und Faszination mischen sich auch Angst und Schrecken. Neben das Geheimnisvolle tritt das Unheimliche. "Aller Anfang ist schwer!" Was wird das neue Jahr bringen? Werden wir alle Aufgaben bewältigen, und wird das Leben halten, was wir uns von ihm versprochen haben?

Der Zauber des Anfangs lässt uns träumen von einer großen Liebe, einer schönen Reise, einer wunderbaren Erfüllung und einem bleibenden Erfolg. Die Angst vor dem Neuen lässt uns in der harten Lebenswirklichkeit aufwachen. Die Übermacht der Verhältnisse und die Ohnmacht des einzelnen lassen uns bang und verzagt werden.

Zwischen Zauber und Angst, Faszination und Furcht hindurch brauchen wir eine ganz neue Sicht: Der Anfang ist schon vor uns da.

Gott ist vor uns da, seine Lebensmacht, seine alles überwindende Liebe, seine Vorsorge für unser Leben sind schon da. Gott hat schon lange vor uns angefangen. Wir treten nur ein in seinen Anfang. Nicht wir machen einen neuen Anfang und sind zwischen Zauber und Angst hin - und hergerissen. Nein, wir treten in Gottes Anfang ein, halten uns an seine Geschichte. So wird das neue Jahr das Beste, was es überhaupt werden kann, ein Jahr des Herrn mit uns. Wir stellen uns in Gottes Anfang hinein und sind bei ihm aufgehoben und gehen mit ihm auf eine Vollendung des Lebens zu.

"Ich bin der festen Zuversicht, dass der, welcher das gute Werk in euch angefangen hat, dieses auch vollenden wird bis zum Tag Christi."

Geschrieben 1. Kapitel des Philipperbriefes 1,6    

 

Quelle: Axel Kühner

 

 

Hierauf begrüßte er besonders Diözesanpräses Regens Dr. Volker Malburg, der mit seinem Besuch zunächst seine Verbundenheit zu den Schützen dokumentierte sowie seinen zugesagten Antrittsbesuchen in den jeweiligen Bezirksverbänden des Diözesanverbandes startete. Des Weiteren war es ihm, so Dr. Malburg, eine Herzensangelegenheit, den Ausführungen des Referenten zu folgen und mit den anwesenden Gästen zu diskutieren.

Anschließend leitete der Bezirksbundesmeister zum zweiten Hauptteil des Tages über. Er hieß den Leiter des Synodenbüros des Bistums Trier Herrn Christian Heckmann herzlich willkommen.

 

Einleitend zum Thema sagte der Bundesmeister, dass die Umsetzung der Ergebnisse der Synode im Bistum Trier, die von 2013 bis 2016 getagt hat, steht vor einem entscheiden Schritt. Am 1. Januar 2020 sollen die ersten 15 von geplanten 35 Pfarreien der Zukunft errichtet werden. Hierüber berichtete anschließend Christian Heckmann vom Synodenbüro. „Diese Strukturreform hat im Besonderen nachhaltige Auswirkungen für alle unsere Mitgliedsvereine. Deshalb ist es wichtig, dass wir von Anfang an, diesen Prozess der Veränderung mitgestalten und begleiten.“, so Sigi Belz, in seiner Einleitung.

 

Heckmann erläuterte, dass die Pfarreien der Zukunft eine neue Arbeitsweise in der Seelsorge fördern sollen. „Wir schauen vor allem auf die Orte von Kirche. Das sind nicht nur Kirchengebäude oder Dörfer mit einem Kirchenturm. Orte von Kirche sind Gruppierungen, Einrichtungen, Kreise, Vereine und Verbandsgruppen, die christliches Leben in vielfältiger Hinsicht gestalten.“, so Heckmann. Das Engagement der 17 Mitgliedsvereine sei vorbildliches Wirken im Sinne der Synodenumsetzung. Heckmann gab angesichts der weiter fortschreitenden gesellschaftlichen Veränderung den Schützen aus dem Bezirksverband Rhein-Ahr den Hinweis mit, mit sich mit dem Herz an der Schützentradition zu orientieren, aber auch mit offenen Augen in die Gesellschaft zu blicken.

 

Bei der anschl. Zum Teil sehr lebhaften Diskussionsrunde blieben einige Fragen unbeantwortet. Die die Schützen am dringendsten interessierte Frage, ist die nach der künftigen Rolle der Pfarrer als Präsides bei den Schützenvereinen. Hierauf gibt es heute keine universelle Antwort. Es wird von Fall zu Fall zu prüfen sein?!? Wie können sich Gruppierungen wie Schützenvereine als Ort der Kirche in die Pfarrei der Zukunft einbringen? Antwort: Es müssen drei Voraussetzungen vorliegen. 1. Anerkennung des Rahmenleitwerkes, 2. Akzeptanz der Gremienordnung und 3. Formulierung des Beitrages. Gerade in letzterem haben die Schützenvereine den entscheidenden Vorteil, dass sie von der Tradition her der Kirche eng verbunden sind.

 

Der Appell des Diözesanpräses lautet, die Veränderungen die entschieden sind und umgesetzt werden, zu akzeptieren und positiv in die Zukunft zu blicken. Mit dieser Einstellung wird auch der Umbruch in der kath. Kirche für die Schützenbruderschaften gelingen. Dr. Malburg plädiert für eine territoriale Zuordnung der Präsides für die jeweiligen Schützenbruderschaften.

 

Weitere Informationen zum gesamten Themenkomplex finden sich auf https://www.bistum-trier.de/heraus-gerufen/generalvikar-zu-den-info-veranstaltungen/.

 

Nach dem Referat und verschiedenen sehr ausführlichen Diskussionsbeiträgen, informierte der Bezirksbundesmeister die Besucher über Informationen aus dem Diözesanverband und Bund. So u.a. über die am 10.03.2019 in Leverkusen stattgefundene Bundesvertreterversammlung und über die am gestrigen Tag durchgeführte Diözesanvertreterversammlung und Diözesanbruderratssitzung in Leutesdorf am Rhein. Besonders kritisierte er hierzu, das an beiden Veranstaltung geringe Interesse und die mangelhafte Teilnahme aus den Mitgliedsvereinen.

 

Ferner warb er um rege Teilnahme am Stiftungsfest aus Anlass ihres 125jährigen Jubiläums mit Jubiläumskönigsball bei der St. Hubertus Schützengesellschaft Westum am 06.04.2019 in deren Schützenhalle und für den diesjährigen Bezirksjungschützentag, der im Rahmen des ersten Schützenfestes bei St. Sebastianus Bad Bodendorf am 28.04.2019 auf deren Schützenplatz stattfinden wird.

 

Am Ende bedankte sich Sigi Belz beim Leiter des Synodenbüros Herrn Christian Heckmann mit einem Weinpräsent. Ferner dankte er auch den zahlreichen Helfern aus der Bruderschaft von St. Sebastianus Heimersheim, hier im Besonderen bei den Schützenfrauen, die durch ihr Engagement diesen Tag in dieser Form erst ermöglicht hatten und wünschte allen einen guten Heimweg und auf ein gesundes Wiedersehen bei den anstehenden Veranstaltungen im Schützenjahr 2019.

Gruppenbild mit den amtierenden Majestäten bzw. Prinzessin, der Bezirksstandarte und den Vereinsfahnen