Delegiertentag am 08.01.2017 in Königsfeld

Informative Verbandsarbeit im Bezirksverband Rhein-Ahr

 

Der Bezirksverband Rhein-Ahr 1931 e.V. im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. hatte mit Bedacht seine alljährlich stattfindenden Delegiertenversammlung zum Auftakt des Schützenjahres 2017 in den ersten Tagen des neuen Jahres angesetzt und die Abordnungen der Mitgliedsvereine in das Schützenhaus nach Königsfeld eingeladen. Hier begrüßte Bezirksbundesmeister Sigi Belz besonders Bezirkspräses Pfarrer Herbert Ritterrath, Bezirkskönig (hist.) Peter Nonn (St. Matth. Brohl), Bezirkskönig (sportl.) Hans Oskar Degen ( St. Hub. Rheineck), das Ehrenmitglied des Bezirksverbandes, Brudermeister von St. Hub. Löhndorf, Theo Hempel sowie alle anwesenden Majestäten aus den Mitgliedsvereinen und die Mitglieder des Bezirksvorstandes sowie die in Schützentracht, trotz der widrigen Wetterverhältnisse, erschienenen Schützenschwestern und Schützenbrüder aus 13 von 18 Mitgliedsvereinen, die die ordnungsgemäße Einladung zu dieser Versammlung feststellten und die Tagesordnung genehmigten.

 

Nach dem geistlichen Grußwort und der Totenehrung durch Bezirkspräses Pfarrer Herbert Ritterrath genehmigte die Versammlung die Niederschrift der Delegiertenversammlung des Vorjahres in Heppingen. Hierauf unterrichtete der Bundesmeister die Versammlung über die Amtsniederlegung von Bezirksjungschützenmeister Gerd Bollig (St. Seb. Heimersheim), der seine Funktion aus privaten Gründen niederlegte. Er wird jedoch weiter aktiv bei den Schützen dabei bleiben und sich für ihre Zielsetzung engagieren.

 

In seinem spezifizierten Jahresrückblick ging der Bundesmeister zunächst auf die Situation im Bezirksverband ein. Dies erläuterte er anhand von Zahlen und Fakten. Resümierend stellte er fest, dass die Mitgliederzahlen, die Tendenz weiterhin nach unten haben. Weiter berichtete er vom Einkehrtag als Auftaktveranstaltung im Schützenjahr, referierte kurz über die Absage der Bundesjungschützentage, die in diesem Jahr in Sinzig hätten stattfinden sollen, über das Qualifikationsschießen der silbertragenden Könige aus den Mitgliedsvereinen bei dem der Sieger Hans Oskar Degen (St. Hubertus Rheineck) sich für die Teilnahme am Bundeskönigsschießen qualifizierte, das im vergangenen Jahr vom 09. September bis 11. September in Werlte im Diözesanverband Münster stattfand und vom Hochfest des Bezirkes, dem Königs- und Prinzenvogelschießen, das auf der Schießanlage der St. Hubertus Schützenbruderschaft in Königsfeld durchgeführt wurde und das erst in den frühen Abendstunden mit Peter Nonn, von der diesjährigen Jubiläumsbruderschaft von St. Matthias Brohl einen Sieger hatte.

 

Zugleich appellierte er an die Versammlung, sich gegen den in vielen Mitgliedsvereinen breit machende Resignation und dem demografischen Wandel zu stellen, denn er stellt uns vor grundlegende Herausforderungen, denen wir mit einer lebendigen sozialen und gewachsenen Kultur begegnen müssen. Dazu gehört nicht nur die Sorge um die Familie, Freunde, Nachbarn, sondern die Pflege von Gemeinschaft und die Freude, für unser Brauchtum einzutreten, dass wir viele jahrzehntelang begleitet und vertreten haben, so der Bundesmeister in seinen abschließenden Ausführungen.

 

Bezirksschießmeister Johann Kappl stellte in seinem Bericht die sportlichen Aktivitäten des Bezirksverbands dar. Zahlreiche Schützen nutzten das Wettkampfangebot. Die in den Wintermonaten in Hin- und Rückrunde ausgetragenen Bruderschaftsvergleichswettkämpfe bieten, so Kappl, zum einen die Möglichkeit zum direkten sportlichen Vergleich aber auch zum Erhalt und der Vertiefung der Kameradschaft zwischen den Vereinen. In der abgelaufenen Meisterschaftssaison erzielten Schützen aus dem Bezirk auf Diözesanverbands- und auf Bundesebene zum Teil hervorragende Ergebnisse. Detaillierte Übersichten aller Ergebnisse sind auf der Homepage des Bezirksverbands unter http://bezirksverband-rhein-ahr-1931.de zu finden.

 

Der Stv. Bezirksjungschützenmeister Karsten Eller stellte die Jugendarbeit im Bezirk dar und verwies darauf, dass der Bezirksverband den Schüler- und Jungschützen mit der Möglichkeit der Teilnahme an Schießwettbewerben, einem abwechslungsreich gestalteten Jungschützentag, der Möglichkeit zur Teilnahme an Jugendtagen des Diözesanverbandes und auf Bundesebene, einen

interessanten Rahmen bietet.
 

Darauf setzte der Bezirksschatzmeisters Franz P. Fuchs die Versammlung über die aktuelle Kassenlage und den Haushaltsvoranschlag für das Schützenjahr 2017 die Versammlung in Kenntnis.

 

Die Kassenprüfer Marlies Roos und Gisbert Schmitz bestätigten in ihrem Bericht eine einwandfreie Kassenführung sodass die Versammlung dem Vorstand und den Kassierern einstimmig Entlastung erteilten. Zur Kassenlage bleibt anzumerken, wie auch in der Aussprache festgehalten, dass diese ausgeglichen ist, dank der umsichtigen Kassenführung und dem Willen aller Beteiligter, sparsam gewirtschaftet, den vorgegebenen Haushaltsplan eingehalten, alle offenstehenden Verbindlichkeiten bezahlt, konnte sogar unterm Strich, ein positiver Mehrbetrag verbucht werden.

 

Bei der Wahl von zwei Kassenprüfern wurde Irma Fromm (St. Seb. Sinzig) und Herbert Beu (St. Seb. Heimersheim) als Nachfolger von Marlies Roos und Gisbert Schmitz neu gewählt, die dieses Amt bereits mehrere Jahre innehatten.

 

Zur Delegiertenversammlung lag zwar kein Antrag vor, sondern zur Diskussion stand ein Vorschlag des Brudermeister von Rheineck, Günther Berlin vor: Der Vorschlag lautete: Anschaffung einer kleinen Königskette für den Bezirkskönig (sportl.), weil qualifizierter Teilnehmer beim jeweiligen Bundesfest und deshalb auch Repräsentant des Bezirksverbandes. Nach eingehender Diskussion wurde mehrheitlich beschlossen, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, eine Königskette anzuschaffen. Zur Beschaffung der neuen Königskette wurden die beiden Kassierer beauftragt.

 

Auf der weiteren Tagesordnung standen nunmehr der Orientierungsrahmen des BHDS und seine vorgesehenen Beschlüsse im Mittelpunkt der Tagung.

Zuvor wurden alle Hierarchieebenen des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften schriftlich über den Öffnungsprozess der historischen Schützen informiert.

 

Angestoßen wurde dieser Öffnungsprozess des BHDS nach der Debatte um einen muslimischen Schützenkönig. Nunmehr soll mehr Verantwortung an die Basis, ein klares Bekenntnis zu den christlichen Wurzeln und Traditionen, aber auch eine umfassende Bereitschaft zum Miteinander mit Hinzugekommenen aus anderen Kulturkreisen. Dies sind die wichtigsten Punkte des Orientierungsrahmens.

 

Bei dieser Delegiertenversammlung ging es vorrangig um Meinungsfindung innerhalb der Mitgliedsvereine und deren Mitglieder. Denn das Präsidium des BHDS will mit dem Grundsatzpapier die altwürdigen Bruderschaften zukunftsfähig machen. Dabei wird in Kauf genommen, dass es wohlmöglich Unterschiede in der Geschwindigkeit der Anpassung gibt – zwischen Stadt und Land, zwischen liberalen oder eher konservativen Schützengemeinschaften.

 

Die letztendliche Entscheidung wie sich der Bund positioniert und entscheidet, wird am 12. März 2016 in Leverkusen anlässlich der turnusmäßigen Bundesvertreterversamm- lung getroffen.

 

Deshalb bleibt abzuwarten, ob die geplanten Beschlüsse, so wie sie jetzt formuliert wurden, Bestand haben werden oder nicht. Deswegen gab der Bundesmeister, in Zusammenarbeit mit dem Bezirkspräses, Empfehlungen (Ratschläge, Hilfestellung) zur praxisnahen Umsetzung ab, sollten die Beschlussvorschläge in ihrem Ursprung so bleiben. Neue Wege sind immer schwierig, deshalb ist es wichtig, damit die Verantwortlichen vor Ort, bei Problemen sich nicht alleine gelassen fühlen, denn der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften sieht Identität und Integration als grundlegende Zukunftsfrage, so der Bundesmeister zum Ende seiner Ausführungen.

 

Die Versammlung behandelte im Anschluß noch folgende Tagesordnungspunkte: Schützenfeste und sonstige Veranstaltungen sowie die neuen Regularien zur Teilnahme am Bundeskönigsschießen.

Unter Punkt „Verschiedenes“ richtete Bezirkskönig Peter Nonn an die Versammlung die Bitte, Geschenke an ihn in seinem Königsjahr zu verzichten, stattdessen um finanzielle Unterstützung für den Hospiz-Verein Rhein-Ahr e.V..

 

Zum Abschluss der Delegiertentages wurde vom Bezirksbundesmeister noch auf folgende, kommende Termine hingewiesen: Der nächste Delegiertentag findet am 07.01.2018 in Ahrweiler und die nächste Bezirksveranstaltung mit dem Einkehrtag am 05. März 2017 in Brohl statt.

 

Im Namen der anwesenden Delegierten dankte der Bezirksbundesmeister den Königsfeldern Schützen für gastfreundliche Aufnahme der Delegierten und schloss damit die Delegiertenversammlung.