Einkehrtag am 08.03.2015 in Sinzig-Bad Bodendorf
Zum traditionellen Einkehrtag im Schützenjahr 2015 hatte der Bezirksbundesmeister Sigi Belz die
Mitglieder aus den 18 Mitgliedsvereinen des Bezirksverbandes nach Bad Bodendorf eingeladen.
Die dortige St. Sebastianus Schützengesellschaft Bad Bodendorf 1927 e.V. übernahm die Ausrichtung, da der Bezirksschützenkönig 2014/2015, Daniel Dräger, Mitglied dieser Gesellschaft ist.
Der Tag begann mit einer gemeinsamen Messe in der Katholischen Pfarrkirche St. Sebastianus, die von Dechant Achim Thieser zelebriert wurde. Rund um den Altar schmückten die Bezirksstandarte des
Bezirksverbandes und die Fahnen der örtlichen Bruderschaften die Kirche.
Nach dem Messbesuch zogen die rund 70 Schützenbrüder und Schützenschwestern ins Schützenhaus der
St. Sebastianer in Bad Bodendorf ein. Hier erfolgte die Begrüßung durch Bundesmeister Sigi Belz.
Der Bezirksbundesmeister mahnte zu Beginn den Einkehrtag beizubehalten und sich allen Bestrebungen ihn abzuschaffen zu widersetzen. Er betonte, dass die Heilige Messe ein wesentlicher Bestandteil des Einkehrtages sei, welcher der christlichen Besinnung und des Dialogs diene und so die Gemeinschaft und die Ideale der Schützen stärke. In diesem Zusammenhang erinnerte er die Schützenschwestern und Schützenbrüder daran, ab und zu einmal auf die Bezirkshomepage unter der Rubrik „Geistlicher Impuls“ zu schauen. Dieser „Geistliche Impuls“ soll zum Nachdenken, zur Findung des inneren Friedens und zum gegenseitigen Verständnis seiner Mitmenschen beitragen. Dazu erzählte er, quasi zum Einstieg in die heutige Veranstaltung, eine Geschichte, die er hoffe, dass die Inspiration, die aus ihr hervorgeht, auch bei den Zuhörern ankommt.
Hier nun die Geschichte:
Wer lächelt, wird zur Sonne? Oder die These: Freundliche Menschen können die Welt verwandeln!!
Kinder haben ihre eigenen Interessen, Fragen und Probleme. Sie werden immer wieder von dieser oder jener Sache fasziniert. Und dann bleiben sie stehen, um hinter das Geheimnis zu kommen.
Manche Geheimnisse werden lange Zeit heimlich mitgetragen, bis dann eines Tages Fragen auftauchen. Meistens werden diese Fragen mit "Warum" eingeleitet: Warum regnet es draußen? Warum sind die Blätter grün? Warum fährt ein Auto? Kinder können - schon im Alter von drei, vier Jahren - zu kleinen Philosophen werden. Sie fragen nach den schwierigsten Zusammenhängen und geben in der Regel nicht eher nach, bis sie eine befriedigende Antwort bekommen haben.
Einmal fragte eine Vierjährige ihre Mutter: "Mama, warum leuchtet die Sonne?" Die Mutter war zunächst ganz überrascht von dieser Frage, aber dann antwortete sie ihrer Tochter einfach und klar: "Weil sie lächelt."
Das Mädchen war mit dieser Antwort voll zufrieden. Es hatte ja keine naturwissenschaftliche, physikalische oder chemische Erklärung erwartet. Es wollte eine menschliche Antwort, und die hatte die Mutter ihr gegeben: 'Die Sonne leuchtet, weil sie lächelt.' (Man könnte noch hinzufügen: Und sie lächelt, weil sie es gut mit den Menschen meint.)
Mit dieser Antwort konnte das Mädchen etwas anfangen. Es konnte sich richtig vor-stellen, wie die Sonne leuchtet, wenn sie lächelt. Außerdem hatte die Mutter wiederholt zu ihrem Kind gesagt, wenn es besonders nett und freundlich war: "Du bist mein Sonnenschein."
Müssten nicht auch wir im Leben mehr lächeln, viel mehr, als wir es in Wirklichkeit tun? Vielleicht täten wir es, wenn wir begreifen könnten, wie sehr wir mit diesem Lächeln eine Sonne für andere sind, wie sehr wir damit anderen eine Freude machen.
Es ist nun einmal eine unumstößliche Tatsache: Wer lächelt, wird zur Sonne, weil er dadurch Licht und Wärme spendet. Und auch dies ist ganz sicher und wahr: Freundliche Menschen können die Welt verwandeln.
Sollten wir nicht heute noch damit anfangen - jeder auf seine ganz persönliche Weise? "Lachen und Lächeln", sagt der Dichter Christian Morgenstern (1871 - 1914), "sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann."
Der Mensch ist kein Nachtschattengewächs. Deswegen braucht er immer wieder Son-ne - das heißt Lichtblicke und Höhepunkte - in seinem Leben! In der Sonne kann er sich sonnen und erwärmen, wenn es ihm kalt und düster wird.
(Quelle: R. Abeln - A. Kner, Nehmen wir uns Zeit füreinander, S. 8f)