Einkehrtag am 06.03.2016 in Königsfeld

Zum traditionellen Einkehrtag im Schützenjahr 2016 hatte der Bezirksbundesmeister Sigi Belz die Mitglieder aus den 18 Mitgliedsvereinen des Bezirksverbandes nach Königsfeld eingeladen.

Die dortige St. Hubertus Schützengesellschaft Königsfeld 1478 e.V. war Gastgeber des Einkehrtages 2016, einer Veranstaltung der Schützen des Bezirksverbandes Rhein-Ahr bei dem es einmal nicht um Wettkampf und Schießergebnisse sondern ausschließlich um Besinnung, innere Einkehr und das Bekenntnis zum sozialen Engagement ging.

Traditionell in der Fastenzeit findet dieser Einkehrtag beim dem Mitgliedsverein statt, die den aktuellen Bezirksschützenkönig stellt.

Der Tag beginnt stets mit einem Festgottesdienst, der diesmal von Bezirkspräses Pfarrer Herbert Ritterrath in der Königsfelder Pfarrkirche St. Nikolaus zelebriert wurde.

Die Zugehörigkeit des Schützenverbandes zur Katholischen Kirche wird unter anderem auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass neben der Bezirksstandarte des Bezirksverbandes auch die Fahnen der dem Bezirksverband angeschlossen Bruderschaften während der Messe den Altar umrahmen.

An der Veranstaltung nahmen Vertreter aus den Mitgliedsvereinen von Oberwinter, Remagen, Kripp, Bad Bodendorf, Heimersheim, Löhndorf, Westum, Seb. Sinzig, Hub. Sinzig, Franken, Oberbreisig, Rheineck, Brohl am Rhein sowie Königsfeld teil.

Bundesmeister Sigi Belz konnte nach dem Messbesuch rund 90 Schützenbrüder und Schützenschwestern im Schützenhaus der St. Hubertus Schützengesellschaft willkommen heißen, den die Königsfelder Schützen, unter der Leitung ihres Brudermeisters Markus Füllmann mit viel Liebe zum Detail geschmückt hatten.

Nach der Begrüßung aller Majestäten und Ehrengäste, an der Spitze der amtierende Bezirkskönig Roland Wichterich erinnerte er die Schützenschwestern und Schützenbrüder daran, ab und zu einmal auf die Bezirkshomepage unter der Rubrik „Geistlicher Impuls“ zu schauen. Dieser „Geistliche Impuls“ soll zum Nachdenken, zur Findung des inneren Friedens und zum gegenseitigen Verständnis seiner Mitmenschen beitragen. Dazu erzählte er, quasi zum Einstieg in die heutige Veranstaltung, eine Geschichte, die er hoffe, dass die Inspiration, die aus ihr hervorgeht, auch bei den Zuhörern ankommt.

 

 

Hier nun folgende Geschichte:

 

Sie nennt sich: „ Unsere kleine Tagesschau “

 

"Mach mal den Fernseher an, jetzt kommen gleich die Nachrichten!" Wer kennt ihn nicht, den markanten Zeitpunkt um 19 oder 20 Uhr. Da scheut man sich, andere Leute anzurufen, denn man könnte sie ja "bei den Nachrichten" stören.

Als Kind saß ich oft gemeinsam mit meinen Eltern vor dem Fernseher und versuchte zu begreifen, warum gerade diese Sendungen einen so immensen Wert besaßen. Ich sah schwarze Limousinen, sorgenvolle Gesichter, Festbankette mit Pomp und Tischreden. Ich hörte von Kriegen, Hungersnöten, Vulkanausbrüchen und Katastrophen. Ich sah Bilder von Verkehrsunfällen, vermissten Kindern und kurz zuvor verstorbenen Schriftstellern. Und dann die Ergebnisse vom Sport und von der Börse. Und immer, wenn dann am Ende die Wetterkarte gezeigt wurde, kam - und kommt mir noch heute - dieses seltsame Gefühl: Das kann doch nicht alles gewesen sein - ein ganzer Tag im Weltgeschehen, da hat man uns doch etwas vorenthalten!

Als ich älter wurde, merkte ich, dass auf dieser Erde alles viel aufregender ist als im Fernsehen - aber auch viel stiller und normaler. Die Welt in ihrer Freude und Verzweiflung ist eines, die Tagesschau ist etwas anderes. In fünfzehn bzw. zwanzig Minuten lässt sich ein weltweiter Tag nicht hineinpressen, also wird ausgewählt: Staatskarossen, emsige Aktentaschenmänner, Blitzinterview usw.

Was wäre unsere Welt eigentlich Wert, wenn sie wirklich so trostlos wäre, wie es die Tagesschau allabendlich vermuten lässt? Sie wäre kaum mehr als eine Krankenge-schichte, die von Tag zu Tag fortgeschrieben wird.

Aber nehmen wir doch mal die Tagesschau als eine von vielen Möglichkeiten, wie man den Tag, der sich neigt, auch sehen kann. Und machen doch auch wir mal eine Sendepause und lassen unsere kleine, private Tagesschau vor unserem inneren Auge ablaufen: unsere kleinen Freuden, unseren großen Ärger, unsere gestrandeten Hoffnungen. Diese private Tagesschau ist vielleicht längst nicht so aufregend wie die Tagesschau im Ersten, aber sie hat einen Vorteil: Sie ist unsere eigene Tagesschau - wir haben sie selbst erlebt! Und: Wir haben einen permanenten und wohlwollenden Zuschauer: Gott, unseren Vater im Himmel. Er schaut nicht nur zu, sondern greift auch ein, selbst, wenn wir gerade "nicht auf Sendung" sind. Und dieses Tages-Rückschau-Viertelstündchen hat einen weiteren, ganz entscheidenden Vorteil: Hier können wir Gottes Handeln und Bewahren an uns selbst sehen. Sind wir uns denn all der Dinge bewusst, die uns erspart blieben? Denen wir - Gott sei Dank - ganz knapp entkommen sind?

Es stimmt: Auch unsere ganz private Tagesschau kann einer der vielen Wege sein, Gott in unserem Leben (neu) zu erkennen.

 

Quelle: Beate Strobel, in: Zeichen der Zeit, Nr. 2/2000, S. 15

 

 

Anschließend leitete der Bezirksbundesmeister zum zweiten Hauptteil des Tages. Er hieß mit Renate Pfeifer und Prof. Dr. Udo Bode zwei Mitglieder des Förderkreises für krebskranke Kinder Bonn e.V. willkommen.

 

Mit einem fesselnden, sehr informativen Vortrag gab Frau Pfeifer Einblicke in die Arbeit des Förderkreises. Eine spannende, tiefgreifende Thematik, die alle Anwesenden sichtlich beeindruckte, da jeder mittel- oder unmittelbar betroffen sein kann. Während Frau Pfeifer die Arbeits- und Betätigungsfelder des Förderkreises erläuterte, beantwortete Prof. Dr. Bode zahlreiche Fragen aus dem Zuhörerkreis zu medizinischen Aspekten.

 

Eine im Anschluss an die Vorträge spontan gestartete Sammlung unter den Schützinnen und Schützen erbrachte eine Summe von 557 Euro, die der Bundesmeister Sigi Belz dem Förderverein als Spende überreichen konnte.

 

Im Anschluss an das Referat schloss der Bezirksbundesmeister die Veranstaltung mit einigen aktuellen Hinweisen auf kommende Veranstaltungen, darunter die Bundesvertreterversammlung am 13. März in Leverkusen und an den Bezirksjungschützentag am 17. April bei St. Sebastianus Remagen sowie mit einem dringlichen Appell an alle Schützen, sich bei der Durchführung der Bundesjungschützentage 2017 in Sinzig aktiv als Helfer zur Verfügung zu stellen.

 

Am Ende bedankte sich Sigi Belz bei den Vortragenden mit einem Blumengebinde für Frau Pfeifer und einem Weinpräsent für Prof. Dr. Bode, aber auch die zahlreichen Helfer der Schützengesellschaft St. Hubertus Königsfeld, die durch ihr Engagement diesen Tag in dieser Form erst ermöglicht hatten und wünschte allen einen guten Heimweg.